Wollepark-Problemblöcke 11 und 12: Noch 68.000 Euro an Rechnungen ausstehend – Zukunft der Häuser bleibt ungewiss

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Auch mehr als anderthalb Jahre nach der Räumung stehen die Problemhäuser Am Wollepark 11 und 12 weiterhin leer. Wir haben daher bei den Stadtwerken und dem Hausverwalter nachgefragt. Das ernüchternde Resultat: Mit einer neuen Entwicklung ist in nächster Zeit nicht zu rechnen.
 
Im November 2017 wurden die beiden Häuser geräumt und für unbewohnbar erklärt. Voraus ging eine monatelange Wasser- und Gassperre, da Abgaben der Mieter an die Vermieter dafür von den Wohnungseigentümern nicht weitergeleitet wurden. Insgesamt 110.000 Euro forderte die Delmenhorster Stadtwerkegruppe damals für die Rechnungsbegleichung.
 

Hoffnung auf Zahlung gering

Zwar konnte laut Stadtwerke-Sprecherin Britta Fengler ein guter Teil der Beträge eingetrieben werden. Doch auf Nachfrage erklärt sie: „Es gibt noch einen Rückstand in Höhe von rund 68.000 Euro. Die Aussichten, das Geld zu bekommen, sind nicht gut. Bei einigen Eigentümern gibt es keine nachvollziehbare Adresse, da diese irgendwo im Ausland wohnen.“ Damit sind die Verantwortlichen für das Delmenhorster Unternehmen nur schwer zu fassen.
 
Auch Matthias Volkmer von der Firma Bremer Angestellten Immobilien kann keine positiven Neuigkeiten verkünden. Als Hausverwalter obliegt ihm, mit den Eigentümern die heruntergekommenen Häuser zu verwalten. Seine Sanierungspläne wurden bisher nicht umgesetzt. „Es gibt bezüglich der Sanierung keine Planungen, da die erforderliche Liquidität zeitnah nicht aufgebaut werden kann“, sagt er. Sprich: Die Eigentümer haben die angesetzten Mittel für die Arbeiten nicht bereitgestellt.
 

Stadt will Häuser abreißen

Beim Abriss des Hauses Westfalenstraße 8 betonte Oberbürgermeister Axel Jahnz (SPD) im Juni, dass die Stadt weiterhin Am Wollepark 11 und 12 kaufen, abreißen und durch moderne Häuser ersetzen wolle. „Aktuell liegt uns seitens der Stadt kein Kaufangebot vor“, erklärt dagegen Volkmer. Er selbst hatte sich nach der Räumung seiner Häuser 18 bis 24 Monate Zeit gegeben, um die Sanierung einzuleiten.
 
Die Mängelliste ist lang: Kaputte Fahrstühle und fehlender Brandschutz sind nur zwei Punkte. Die Stadt hatte im Sommer 2017 eine Brandwache im Haus eingerichtet, um zu verhindern, dass herumstehende Sachen während der Wassersperre in Brand gerieten. Auch für die Räumung und Versiegelung im November 2017 und die Wiederversiegelung vor einem Jahr will die Stadt die Kosten von den Wohnungseigentümern zurück. Dabei geht es um 160.000 Euro.
 

Kein Fortschritt in Sicht

Wie es weitergeht, wenn seine selbst gestellte Frist für die Sanierung ergebnislos verstreicht – aktuell sieht es so aus -, ließ Volkmer offen. Der Verkehrswert der Häuser dürfte mit jedem weiteren Monat Leerstand weiter fallen. Und dass die Eigentümer plötzlich ihre Meinung ändern und doch die offenen Geldbeträge begleichen, erscheint ebenfalls unwahrscheinlich. Somit bleibt es beim von beiden Seiten unbeliebten Status quo.
 
Update vom 11. Juli: Wie Maike Stürmer-Raudszus von der Stadtverwaltung auf Nachfrage erklärte, wurden mittlerweile ein paar der städtischen Forderungen beglichen. Einige Eigentümer haben Widerspruch eingelegt, zwei klagen sogar. Da es sich um laufende Verfahren handelt, machte sie keine weiteren Angaben.
 
Foto: Nach wie vor sind die Häuser Am Wollepark 11 und 12 versiegelt. Hinter den Häusern entsorgen Unbekannte ihren Müll.
 

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