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Marodes Haus in Westfalenstraße wird abgerissen – Arbeiten bis Ende August geplant – Galerie und Video

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Von einem weiteren maroden Wollepark-Haus können sich die Delmenhorster verabschieden: An der Westfalenstraße 8 wird seit heute, 24. Juni, das leer stehende Gebäude abgerissen. Die Stadt verfolgt damit weiterhin ihre Pläne, das Wollepark-Quartier aufzuwerten.
 
Zufrieden mit dem Beginn zeigte sich Oberbürgermeister Axel Jahnz (SPD): „Ich hab heute Morgen ob überlegt, dass es gut ist, dass wir weitermachen. Wir wollenen dieses gesamte Areal sanieren. Und wir werden hier auch wieder etwas schickes machen.“
 

Jahnz: Immobilienhaie haben Haus heruntergewirtschaftet

Jahnz fand es schade, dass über den Abriss gesprochen werden müsse, während Wohnraum doch gerade dringend nötig sei. „Das ist im Grunde genommen eine Schande, dass man überhaupt so weit kommen muss“, fand er. „Solche Wohnungseinheiten wurden benutzt für Kapitalanleger.“ Die Eigentümer – oder „Immobilienhaie“ – hätten zwar die Miete eingezogen, aber nichts investiert. Dabei sei das Haus ursprünglich in den 70er Jahren ein moderner Wohnbau gewesen.
 
Nach einem jahrelangen Leerstand ist davon heute nichts mehr zu sehen. Die Fassade ist mitgenommen, ihre Farbe verwaschen und einzelne Platten abgefallen. Die Bauarbeiter haben bereits zahlreiche Stücke aus dem Innern auf einen großen Haufen neben das Gebäude geworfen. Ein erster Bagger brach heute Stücke von der Fassade ab. Lüder Steinberg, der für die Baufirma Bodo Freimuth die Baustelle betreut, rechnet damit, dass die Arbeiten bis Ende August abgeschlossen werden.
 

Asbest muss gesondert entsorgt werden

Während der Lärmschutz für die Anwohner Steinberg nur geringe Probleme bereitet, ist die Bausubstanz selbst eine andere Herausforderung. Gut 15.000 Tonnen Beton fallen an. Der wird recycelt und als neues Baumaterial verwendet. Dazu kommt noch Asbest, der während des Baus des Hauses in den 70er Jahren großzügig zum Einsatz kam. „Das war damals Stand der Technik“, erklärt der Fachmann. „Sämtliche Fußböden, das sind über 5.000 Quadratmeter, müssen wir ausbauen.“ Weil die mit einem asbesthaltigen Kleber angebracht wurden.
 
Auch die Teerpappe auf dem Dach liege über einer Asbest-Dämmung – eine ungewöhnliche Konstruktion. In den Fassadenplatten sei der Stoff ebenso enthalten. Arbeitstrupps mit Atemschutz tragen ihn jetzt ab, damit er gesondert entsorgt werden kann. Das dauert etwa drei Wochen. Dass die Nachbarhäuser durch Erschütterungen beim Abriss beeinträchtigt werden, sei aufgrund von deren Bausubstanz ausgeschlossen, meint Steinberg. Erfahrung hat er im Wollepark bereits mit dem Abriss der Häuser Am Wollepark 1 bis 5 gesammelt.
 

Abriss in der Westfalenstraße Teil von Gesamtkonzept

In allen Städten gäbe es problematische Wohnhäuser, betonte Jahnz. Das sei in Bremen oder Salzgitter nicht anders als in Delmenhorst. Zugleich gäbe es nicht nur Problembürger im Wollepark. Auch ehrenwerte Menschen würden dort wohnen. Da bezahlbarer Wohnraum dringend gesucht werde, könne auf Geschossbau nicht ganz verzichtet werden. Neue Wohnhäuser oder eine Kita sind als Neubauten in der Westfalenstraße 8 im Gespräch. Auch zwei Kitas kann sich Jahnz dort vorstellen, will dem Stadtrat aber nicht vorgreifen.
 
Auch bei den Blöcken Am Wollepark 13 und 14 bleibe die Stadt am Ball. Die Verwaltung hatte die Blöcke im Dezember gekauft. Nummer 13 ist bereits leer, in 14 leben noch einzelne Mieter. Für die wolle die Stadt neue Wohnungen finden. Auch diese Häuser sollen abgerissen werden, um Platz für moderne Bauten zu schaffen.
 

Zukunft Am Wollepark 11 und 12 unklar

Keinen Fortschritt gibt es hingegen bei den Wohnhäusern Am Wollepark 13 und 14. Die wurden vor gut anderthalb Jahren für unbewohnbar erklärt, nachdem wegen ausstehender Rechnungen Wasser und Gas abgestellt wurden. „Eine Bewohnbarkeit sehe ich da überhaupt nicht“, erklärte Jahnz. Die Mängelliste ist lang: Kaputte Fahrstühle und ein neuer Brandschutz sind nur die Spitze des Eisbergs.
 
Der neue Hausverwalter Matthias Volkmer sagte bisher, dass er und die Eigentümer die Gebäude sanieren wollen. Passiert ist bisher aber nichts. Volkmer selbst hatte sich im November 2017 etwa 18 bis 24 Monate Zeit gegeben, um die Gelder für eine Sanierung zu sammeln. Wie er weiterverfahren will, wenn das nicht klappt – aktuell sind keine Maßnahmen angekündigt – ist noch unklar.
 
Jahnz betonte, dass die Stadt weiterhin bereit sei, die Häuser 11 und 12 zu kaufen. Um sie anschließend abzureißen. Wie viel Geld die Verwaltung dafür bereit sei auszugeben, sagte er nicht. Angesichts des maroden Zustandes der Häuser und des langen Leerstandes dürfte der Marktwert aber nicht mehr sehr hoch sein.
 
Foto: Der Abriss des Hauses Westfalenstraße 8 hat heute begonnen.
 

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