Politik trifft Schule: MdB Susanne Mittag (SPD) sprach mit Delmenhorster Schülern über Europa

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Susanne Mittag, Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion für Ernährung und Landwirtschaft, besuchte am Montag die Schülerinnen und Schüler der Realschulklassen 10a und 10b der Wilhelm-von-der-Heyde-Oberschule in Delmenhorst. Mit ihnen sprach sie über Europapolitik und den Einfluss von Politik auf ihr Leben.

„Europa wird unterschätzt“, sagt Susanne Mittag. „In Europa haben wir über 500 Millionen Einwohner, die USA haben gerade mal 350 Millionen.“ Vieles aus dem Wirtschafts- und Gesellschaftsrecht werde mittlerweile auf europäischer Ebene entschieden.

Um zu zeigen, was letzte Woche thematisch anlag, nennt sie die Beispielthemen Transparenz in der Online-Werbung, die Führerscheinrichtlinie oder das Thema Pflanzenschutzmittel. Auch der Datenschutz sei eine wichtige Angelegenheit. „Egal, was man macht, die Daten sind nie weg“, sagt Mittag. „Die Server müssen in Europa stehen“, benennt sie daher eine Forderung, „wir wollen die Daten in Europa behalten.“

Die Frage nach sozialer Gerechtigkeit

Doch der rund zweistündige Besuch war kein reiner Monolog. Auch die Schüler nutzten die Gelegenheit, der Bundestagsabgeordneten Fragen zu stellen:

„Wie will die SPD soziale Gerechtigkeit erreichen?“, möchte ein Schüler wissen. „Es ist ein immerwährender Prozess seit 150 Jahren“, sagt Susanne Mittag. In Europa gebe es zwei Geschwindigkeiten. Der südöstliche Teil habe ein langsameres Tempo als der nordwestliche Teil. Das beträfe etwa Themen wie den Mindestlohn oder das Arbeitnehmerüberlassungsgesetz. „Man muss von seiner Arbeit leben können“, so Mittag  und auch eine Gesundheitsversicherung sei unerlässlich.

Gibt es ein Delmenhorster Thema?

Ob sie auch ein Thema für Delmenhorst habe, lautet eine weitere Schülerfrage. „Alles hat eine Auswirkung auf Delmenhorst“, erklärt Susanne Mittag. Sie sei stets eine Woche im Wahlkreis hier vor Ort und die folgende Woche in Berlin, „auf Montage sozusagen“, sagt sie. Bei den in Berlin anstehenden politischen Entscheidungen frage sie sich oft: „Was für eine Auswirkung hätte das zuhause.“

Gleichheit der Bildungschancen

Eine weitere Schülerfrage geht dahingehend, wie Bildungschancen für alle Schüler realisiert werden könnten und warum man die SPD wählen sollte. Susanne Mittag erklärt, dass die Schulpolitik Ländersache sein, als nicht die des Bundestages. Die Infrastruktur wie die Gebäude ausgenommen. „Delmenhorst muss sich kümmern, dass die Schulgebäude in Ordnung sind.“ Viele Schulgebäude seien in den 1970er Jahren gebaut worden und man sei davon ausgegangen, dass die Schülerzahl abnehmen werde.

Verändertes Schülerverhalten

„Doch die Bevölkerung ist gewachsen“, so Mittag über eine Herausforderung. Daneben stehe die Frage, „welches Schulsystem ist gefragt?“ Denn die Menschen seien nicht gleich geblieben. „Die Schüler haben sich verändert.“ Eine Runde auf dem Stuhl sitzen, Farben erkennen, etwas ausschneiden, sei heutzutage keine selbstverständliche Eigenschaft mehr.

Förderung der Demokratie

Grundsätzlich gehe es auch um die Frage „Wie lebe ich mit allen zusammen? Heute gibt es sehr viel ‚ich, ich ich‘ und ein bisschen zu wenig ‚wir, wir, wir‘.“ Früher habe sie selbst die Demokratieförderung als langweilig empfunden. Heute ist sie überzeugt, dass man die Demokratie fördern muss: „Wenn jemand etwas Beleidigendes oder Hetzerisches sagt, ist es wichtig, dass einer dagegen redet, am besten gleich zwei oder drei, damit dieser eine nicht allein dasteht.“ Und je öfter so etwas gesagt werde, umso mehr müsse man dagegenhalten. „Der Mensch ist harmoniesüchtig, aber manchmal muss man ein bisschen mutig sein.“

 

Bild oben: Susanne Mittag (Bildmitte mit Schulleiter Hauke Behrens) besuchte die Realschulklassen 10a und 10b der Wilhelm-von-der-Heyde-Oberschule.

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