Kinder wehren sich gegen Abriss eines Spielhügels und stellen sich Radladern in den Weg

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Mit diesem „Gegner“ hat die Stadt wohl nicht gerechnet: Im Wohngebiet am Paul-Schipper-Ring in Brendel will die Stadtverwaltung einen Hügel auf einem Grünstreifen abtragen lassen – doch der Mini-Berg ist bei den Kindern der Nachbarschaft als Spielhügel sehr beliebt und so leisteten sie heftig Widerstand gegen die Maßnahme.

Hintergrund der Posse ist die Tatsache, dass der Hügel beim Bau des Wohngebiets anno 2012 urspünglich nicht vorgesehen war und ein Anwohner nun diese Anhöhe direkt neben seinem Garten hatte. Dies bedeutete auch, dass die Nachbarskinder, die hier schnell eine neue Spielmöglichkeit für sich entdeckt hatten, nun vom oberen Teil in seinen Garten blicken konnten. Es folgten Beschwerden und schließlich eine erfolgreiche Klage, die die Stadt verpflichtete, den Hügel so zu bepflanzen und im oberen Teil mit einem Zaun zu versehen, dass das Spielen erschwert würde.

Hügel war bereits 2019 ein öffentliches Thema

Somit nutzen die Kinder fortan nur noch den unteren Teil als Spielgerät oder Rodelhügel und der Anwohner fühlte sich nicht mehr gestört. DelmeNews.de hatte bereits im Januar 2019 zweimal über den Fall berichtet, siehe hier und hier. Doch im Lauf der Zeit verfielen der Zaun und die Bepflanzung, so dass die Kinder bald wieder weiter oben spielten. Erneut beschwerte sich der Kläger – und diesmal griff die Stadt zu drastischeren Maßnahmen: Der Komplettabriss wurde beauftragt und in Angriff genommen.

„Das ist unser Berg!“

Die Kinder wiederum trauten ihren Augen kaum, als sie sahen, wie sich Radlader an ihrem Hügel zu schaffen machten. Kurzerhand wurde Widerstand gegen den Hügelabbau organisiert: Die jungen Protestler besetzen den Hügel, stellten sich vor den Radlader, hielten Schilder hoch und skandierten lautstark ihre Forderungen: „Das ist unser Berg!“ Die Arbeiter rückten ab und ließen einen Teil des Hügels zurück. Auch die Eltern der Mitglieder der jungen Protestbewegung können nur noch die Köpfe schütteln.

Zwar hat man Verständnis für den Anwohner und sagte den Kindern, sie sollen auf der dem Grundstück abgewandten Seite spielen, doch das rigorose Vorgehen der Stadt hatte man nicht erwartet. Auf schriftliche Nachfrage einer Mutter beim zuständigen Fachdienst Stadtgrün wurde auf einen nahen Kinderspielplatz verwiesen. Dort gäbe es ebenfalls einen kleinen Hügel, der den Kindern weiterhin zur Verfügung stünde. Dieser Hügel ist allerdings rundherum mit großen Steinen versehen, so dass dort praktisch kaum gespielt werden kann.

Die Kinder kämpfen daher weiter um ihren „Berg“ und haben auch schon einen Brief an Oberbürgermeisterin Petra Gerlach geschrieben und selbst zum Rathaus gebracht. Mit Erfolg: Die Oberbürgerneisterin nahm das Schreiben der Kinder persönlich entgegen, lobte das Engagement und erklärte, dass sie nun Lösungen prüfen wolle. Denkbar wäre etwa, die Steine am Hügel des Spielplatzes zu entfernen oder den teilweise abgetragenen Hügel am anderen Ende der Grünfläche wieder aufzuschütten, wodurch der Anwohner nicht mehr gestört würde. Warum man bei der Stadtverwaltung bisher nicht auf diese Lösungen kam oder sie noch nicht in Betracht gezogen hat, ist unklar. Eine Botschaft ist aber auf jeden Fall im Rathaus angekommen: Legt euch nicht mit Kindern an!

Bildquelle: NonstopNews

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