Austausch der IGS – Jugend setzt deutsch-griechisches Gedenkprojekt fort

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„Erinnern für Toleranz“ ist der Titel und zugleich das Ziel eines Austauschs zwischen der Integrierten Gesamtschule (IGS) Delmenhorst und drei Schulen der Stadt Ptolemaida in Griechenland. Schon zum zweiten Mal ist vom 28. Februar bis zum 6. März eine Gruppe aus Ptolemaida in Delmenhorst zu Gast.

Bürgermeister Hermann Thölstedt begrüßt die zwölf Schülerinnen und Schüler sowie drei begleitende Lehrkräfte am Dienstag, 5. März, in der IGS. Dort nutzt er zugleich die Gelegenheit, sich genauer über das Projekt zu informieren.

Massaker im Jahr 1944

Im Zentrum steht die Auseinandersetzung mit einem Massaker während des Zweiten Weltkriegs: Am 23. April 1944 ermordeten Soldaten der deutschen Wehrmacht in den Dörfern Pirgi und Messovouno (Nordgriechenland/Westmakedonien) mehr als 580 Menschen. Frauen, ältere Männer und Kinder wurden lebendig verbrannt oder erschossen. Überlebende mussten die Dörfer verlassen und durften erst später zurückkehren.

Gedenkstätte zwischen den zwei Dörfern

In dem bereits seit 2016 laufenden Projekt beschäftigen sich die Schülerinnen und Schüler mit den historischen Ereignissen und beteiligen sich am Aufbau einer Gedenkstätte auf einem Hügel zwischen den beiden Dörfern. IGS-Lehrer Trifon Kechagias hatte den Austausch an seiner vorigen Schule begonnen und bei seinem Wechsel nach Delmenhorst an seine jetzige Wirkungsstätte übertragen.

Während des Aufenthalts in Delmenhorst fertigen die Teilnehmenden aus beiden Ländern Tontafeln mit den Namen der Opfer an. Diese werden später an Bäumen befestigt, die die Jugendlichen auf dem Gelände der Gedenkstätte pflanzen.

Eine erste Gruppe aus Delmenhorst war im vorigen Jahr in Griechenland zu Gast. Für den kommenden Besuch in diesem Jahr ist eine weitere Pflanzaktion geplant. Am Ende soll in der parkartigen Anlage für jedes der Opfer ein Baum wachsen.

„Das Geschene weitertragen“

Es gehe darum, „das Geschehene weiterzutragen, um sich klarzumachen, was Menschen anderen Menschen antun können,“ erläutert Trifon Kechagias, der das Projekt gemeinsam mit seiner Kollegin Undine Schneider begleitet. Auch in Delmenhorst konnten bereits Außenstehende daran teilhaben: Bei der zentralen Feierstunde zum Volkstrauertag sprachen im vorigen Jahr einige der IGS-Schülerinnen und -Schüler über ihre Erlebnisse.

Neben dem Gedenkprojekt tauschen sich die Jugendlichen auch über die aktuelle Gesellschaft in Griechenland und in Deutschland aus. Außerdem nehmen die Gäste gemeinsam mit ihren Gastgebern am Unterricht der IGS teil, lernen die Stadt kennen, machen Ausflüge und verbringen nicht zuletzt Zeit mit ihren jeweiligen Gastfamilien.

 

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