Zukunft der arko-Filiale in Delmenhorst: Nichts Genaues weiß man nicht

Die Süßwarenfirma arko hat Ende Januar Antrag auf ein Insolvenzverfahren gestellt. Zu dem Unternehmen mit Sitz in Wahlstedt in Schleswig Holstein gehören neben der arko GmbH auch die Hussel GmbH und die J. Eilles GmbH & Co. KG. Wie es mit der Delmenhorster arko-Filiale mittelfristig weitergeht, ist noch nicht bekannt.

Der Betrieb in der Delmenhorster arko-Filiale läuft weiterhin. Vor dem Hintergrund der aktuellen Situation wirken die beiden Mitarbeiterinnen ziemlich entspannt auf die Nachfrage nach der Zukunft ihrer Filiale. Sie können und dürfen sich nicht im Namen des Unternehmens äußern.

„Meine Mutter arbeitet bei Karstadt“, sagt eine der beiden Damen in Anspielung darauf, dass es anderswo im Einzelhandel auch nicht rosig ist.

Schutzschirmverfahren im Jahr 2021

arko-Mitarbeiter haben bereits Insolvenzerfahrung sammeln müssen. Im Jahr 2021 geriet der Konzern schon einmal in die Schieflage und durchlief ein Schutzschirmverfahren. Dabei war durch den Zusammenschluss mit Mitbewerber Hussel und dem bereits zu Hussel gehörenden Filialgeschäft des Tee- und Kaffehersteller Eilles erst 2018 der größte Confisierie-Händler Europas entstanden.

Zusammen betreiben die drei Unternehmen 224 Filialen in Deutschland und Österreich und beschäftigen rund 1.200 Mitarbeiter.

Rückgängige Nachfrage, gestiegene Kosten

Als Grund für die aktuelle Situation wird in einer Pressemeldung der Anstieg der Lebenshaltungskosten sowie die allgemeine wirtschaftliche Unsicherheit, die die Stimmung unter den Verbrauchern und damit die Nachfrage im Einzelhandel in den vergangenen zwei Jahren schwer belastet hätten, angeführt.

Verschärft worden sei die Situation zusätzlich durch den herrschenden Fachkräftemangel sowie die durch die Erhöhung des Mindestlohnes steigenden Personalkosten. Auf konkrete Nachfrage zur Situation der Filialen verweist arko aktuell nur auf die Pressemitteilung.

„Der Schritt war unumgänglich“

Geschäftsführer Patrick G. Weber äußert darin: „Der Schritt, unsere Unternehmen erneut in Insolvenzverfahren zu überführen, fiel uns überaus schwer – war jedoch aus wirtschaftlichen Gründen unumgänglich. Den branchenweiten Herausforderungen im gesamten Einzelhandel konnten auch wir uns nicht entziehen.

Bereits im Rahmen der Verfahren im Jahr 2021 haben wir aber gezeigt, dass wir eine derartige Situation überstehen können.“

Sanierung im Insolvenzverfahren als Ziel

Zum Insolvenzverwalter ist Dr. Dietmar Penzlin aus Hamburg bestellt worden. Laut Penzlin „haben verschiedene makroökonomische Effekte Ende 2023 die erreichten Stabilisierungserfolge wieder neutralisiert. Da eine weitere Finanzierung der außergerichtlichen Restrukturierung nicht darstellbar war, wird nun der Abschluss der Sanierung im Insolvenzverfahren angestrebt.“

Geschäftsbetrieb wird fortgeführt

Penzlin: „Der Geschäftsbetrieb wird im Rahmen der Insolvenzantragsverfahren fortgeführt. Die Eröffnung der Insolvenzverfahren soll zum 1. April 2024 erfolgen. Ziel der Verfahren ist die Sanierung der Unternehmen durch Insolvenzpläne.“

Eine „umfangreiche Investorenansprache“ werde noch in diesem Monat erfolgen. Für die Mitarbeiterinnen in Delmenhorst bleibt zu hoffen, dass sie Erfolg hat.

 

Bild oben: Wie es mit der Filiale von arko in der Langen Straße in Delmenhorst weitergeht, bleibt abzuwarten. Zunächst läuft der Betrieb weiter.

 

Bei der J. Eilles GmbH & Co. KG ist von der Insolvenz übrigens „nur“ das Filialgeschäft betroffen, das die Gesellschaft als Lizenznehmerin der J. J. Darboven Holding AG & Co. KG betreibt.

 

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