Umstrittene Gehweg-Erweiterung in Willy-Brandt-Allee vertagt – Bauausschuss schiebt Antrag in Verwaltungsausschuss

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Neben der Vergrößerung eines Supermarktes an der Syker Straße beriet der Bauausschuss gestern, 19. Februar, auch über die Erweiterung der Gehwege in der Willy-Brand-Allee. Dabei stimmten die Politiker zwar mit den Anwohnern überein, dass die Maßnahme nicht notwendig sei. Eine Entscheidung fällten sie trotzdem nicht.
 
Eigentlich war im Oktober 2017 die Entscheidung getroffen worden, die Gehwege in der Allee beidseitig zu verbreitern. Denn sonst hätten Fußgänger und Rollatorfahrer nicht genügend Platz, um sich die Wege mit Radfahrern zu teilen. Viele Anwohner sehen die Lage dagegen anders und verneinen, dass es einen entsprechenden Bedarf gibt.
 

Politiker mehrheitlich gegen Erweiterung

„Der Beschluss ist vom Oktober 2017, heute gibt es neue Aspekte“, sagte Harald Schneewind (Grüne) mit Blick auf die Anwohner. Die seien immerhin die Experten vor Ort. Zudem könne die Stadt so Geld sparen, da sie dann nicht die Bäume in der Allee für die breiteren Wege fällen müsse. Peter Stemmler (UAD) hob hervor: „Es wurde nie belegt, dass der Gehweg zu schmal ist.“ Fahren auf dem Kopfsteinpflaster der Straße sei für Radfahrer möglich, wenn auch unbequem.
 
Doktor Yvonne Ingenbleek vom NABU bezweifelte ein städtisches Gutachten. Das hatte den Zustand der Alleebäume als nicht gut bezeichnet. Diesen Eindruck könne sie nicht nachvollziehen. Statt einer Verbreiterung könne auch auf einer Seite ein Gehweg und auf der anderen ein Radweg eingerichtet werden.
 

Verwaltung auch gegen Gehwegverbreiterung

Fritz Brünjes, Leiter des Fachbereichs Planen, Bauen, Umweltschutz, Landwirtschaft und Verkehr der Stadt, konterte: Da die Bedingungen für die Bäume vor Ort nicht ideal seien, würden sie sich nicht so gut entwickeln, wie es möglich sei. Daher könne die Verwaltung ihre Fällung vertreten, falls eine Gehwegverbreiterung erfolgen soll – was die Verwaltung aber ebenfalls ablehne. Anwohnerbedenken, sie müssten die Baukosten bei einer Verbreiterung tragen, konnte Brünjes entkräften. Eine Beteiligung würde nicht erfolgen, wenn die Maßnahme durchgeführt würde.
 
Eva Sassen vom Bürgerforum sprach sich hingegen weiter für die Verbreiterung aus. Denn das Radfahren über das Kopfsteinpflaster würde Eier im Matsch verwandeln. Und da die Bäume keinen guten Zustand hätten, sei deren Fällung vertretbar. „Ich will die Menschen wegkriegen vom Auto“, betonte sie.
 

SPD nimmt Antrag nicht zurück

Dass es trotz des breiten Konsenses zur Nichtnotwendigkeit der Verbreiterung keine Entscheidung gab, lag an der SPD. Detlef Roß, SPD-Ratsherr und stellvertretender Ausschussvorsitzender, sagte, dass seine Fraktion früher den Beschluss gefasst hatte, den Gehweg zu verbreitern.
 
Ein neuer Fraktionsbeschluss müsse her, bevor eine Entscheidung möglich sei, ergänzte Roß. Daher bat er darum, den Antrag in den Verwaltungsausschuss und den Stadtrat zu verschieben. Damit seine Fraktion die nötige Zeit für eine Abstimmung bekomme. Dem stimmte der restliche Ausschuss zu.
 
Archivbild: Statt wie geplant die Gehwege zu verbreitern, will die Politik den Status quo in der Willy-Brandt-Allee beibehalten. Und dazu gehören die Bäume, die hier in jungen Jahren zu sehen sind.
 

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