Stadtrat beschließt: Nachtbürgermeisterstelle in Delmenhorst wird nicht verlängert

Werbung
Werbung
Werbung

Schon länger war darüber in politischen Gremien und der Öffentlichkeit gesprochen worden, nun steht es fest: Die Stelle von Nachtbürgermeisterin Stephanie von Seggern wird nicht verlängert. Außer der SPD, DL2 und Ex-SPD-Mann Robert Gabriel stimmte niemand für den Antrag.

Alexander Mittag hatte für die SPD-Fraktion den Antrag gestellt, die Stelle, die am 1. Juni 2023 für ein Jahr neu geschaffen worden war, zu entfristen. Direkt zu Beginn warb er noch einmal bei seinen Ratskolleginnen und -kollegen dafür. Eine vorliegende Evaluation habe gezeigt, dass Stelleninhaberin Stephanie von Seggern in der Kürze der Zeit bereits erste Erfolge vorgelegt habe und es eine gute mittel- bis langfristige Perspektive für das Gastronomie- und Kulturleben in dieser Stadt gebe, wo es durchaus Verbesserungspotenzial gebe.

Doch trotz dieser positiven Aspekte wollte außer den Spzialdemokraten und ihrem inzwischen ehemaligen Mitglied Robert Gabriel sowie der Gruppe DL2 niemand dafür stimmen.

Die FDP hadert mit der Bezeichnung

Die Argumente waren durchaus verschieden. Claus Hübscher, stellvertretender Fraktionschef der FDP, sagte: „Die FDP war von Anfang an gegen diese Stelle, auch wegen  der seltsamen Bezeichnung ‚Nachtbürgermeisterin‘.“ Darüber hinaus sei die Stelle einst ohne detaillierte Arbeitsplatzbeschreibung beantragt worden. Der Antrag sei vielmehr „aus dem Bauch heraus“ gestellt worden.

Die FDP könne nicht in Abrede stellen, dass die Stelleninhaberin gute Ergebnisse geliefert habe. „Trotzdem fehlen uns für die Verlängerung eine Arbeitsplatzbeschreibung. Wie unsicher die Verwaltung selber mit dem Thema sei, zeige die geänderte Bezeichnung, weg von „Nachtbürgermeisterin“ hin zu der Bezeichnung  „Koordinierungsstelle für besondere kulturelle und ökonomische wirtschaftliche Tätigkeiten“, wie Hübscher darlegte.

Die Stadt müsse die Stelle nicht im städtischen Stellenplan verlängern, sondern es sei vielmehr Aufgabe der Wirtschaftsförderung dwfg, den Posten mit einer guten Arbeitsplatzbeschreibung vielleicht dort anzusiedeln.

Sabine Hillen: Verschiedene Städte oder komplette Überalterung

Sabine Hillen von der SPD konterte anschließend: „Herr Hübscher und alle anderen, die dagegen sind: Ich glaube, wir leben in verschiedenen Städten, jedenfalls nicht in einem gemeinsamen Delmenhorst. Oder wir sind komplett überaltert. Es geht doch nicht darum, ob wir 50, 60 oder 70+ mal ein Käffchen trinken gehen können. Es geht darum, dass wir hier auch Jugend und junge Erwachsene in der Stadt haben, denen gar nichts geboten wird, wirklich nichts.“

Und hier haben habe man die Chance eine Frau zu haben, die diese Stelle hervorragend ausfüllt und bekleidet, die vorankommt und im Gespräch sei mit Jugendlichen, mit Akteuren, die überall gut ankomme. „Und wir schaffen es nicht nur Soziales abzuschaffen, das Nachtleben und das Jugendleben schaffen wir geich mit ab. Herzlichen Glückwunsch!“

Marianne Huismann, Fraktionschefin der Grünen, sagte: „Wir haben gar nichts gegen die Stelle einer Nachtbürgermeisterin. Wir sehen sie nur nicht bei der Stadt angesiedelt. Auch die Grünen sehen eine entsprechende Stelle eher bei der städtischen Wirtschaftsförderung. Ob die dwfg eine entsprechende Stelle schaffen wird, bleibt abzuwarten.

 

Bild oben: Der Stadtrat hat der Verlängerung der Stelle von Nachtbürgermeisterin Stephanie von Seggern nicht zugestimmt.

 

Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige
0 Kommentare

Hinterlasse einen Kommentar

An der Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns deinen Kommentar!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert