Jugendparlament für Erhalt der Realschule in der Lilienstraße – Schulentwicklung kritisch gesehen

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Das die künftige Schulentwicklungsplanung von Delmenhorst einigen Sprengstoff birgt, ist bekannt. Jetzt hat sich auch das Kinder- und Jugendparlament zusammen mit dem Stadtschülerrat zu Wort gemeldet. Dessen Sorge: Während einige Schulformen von Politik und Verwaltung bevorzugt werden, könnten andere unter Vernachlässigung leiden.
 
„Wir befürchten, dass durch den Schulentwicklungsplan bestimmte Schulformen bevorzugt werden, was eine nicht ausgeglichene und nicht zukunftsfähige Schullandschaft zur Folge hätte und langfristig in einer Zweiklassengesellschaft enden würde“, heißt es in einer entsprechenden Mitteilung des Parlaments. „Daher lehnen wir jede der vorgeschlagenen Varianten aufs Schärfste ab!“
 

Vereinheitlichung trifft nicht auf Gegenliebe

Die Schüler kritisieren ein Streben nach Vereinheitlichung, dass sie in den bisherigen Planungen ausfindig gemacht haben wollen: „Es erscheint uns so, dass die Stadtverwaltung der Meinung sei, dass das Bestreben nach einer optimalen Schullandschaft deren Vereinheitlichung sein sollte. In jedem anderen politischen Themenspektrum wird Vielfalt als Optimum dargelegt.“ Bisherige Entwürfe ließen darauf schließen, „dass die Verwaltung eine andere Ansicht von Vereinheitlichung besitzt, als die Bedeutung dieses Wortes dem normalen Schüler suggerieren würde, nämlich die Standardisierung in Gymnasien und Oberschulen (OBS) als einzige Schulformen.“
 
Die Schüler fürchten, dass Haupt- und Realschule aufgelöst werden soll. „Was die OBS als bessere Schulform qualifiziert, ist uns nicht verständlich, da die Ursprungsidee der IGS deren Zweck besser und zielgerichteter erfüllt“, schreiben sie dazu. Das eine Schullandschaft mit zwei Schulformen besser als Integrierte Gesamtschulen (IGS) sein soll, stellen sie ebenfalls in Frage. Zudem bestünde auch ein Spannungsverhältnis zwischen einer Oberschule mit Gymnasialzweig und den eigentlichen Gymnasien. Schüler würden bei Gelegenheit zu Letzteren wechseln. Das Nachsehen hätten die Oberschulen.
 

Mehr Personal für Oberschulen

Statt die Oberschulen künstlich zu stärken, indem die anderen Schulformen vernachlässigt werden, solle die Stadt lieber mehr Geld und Personal an die Oberschulen schicken, wenn die gestärkt werden sollten. Dann würden die Oberschulen nicht als „Restschulen“ abgestempelt.
 

Jugendparlament für Erhalt der Realschule Lilienstraße

Das in einem der Entwürfe für die Schulentwicklung bei einer Übernahme des Realschul-Standortes Lilienstraße durch das Gymnasium an der Willmsstraße von der „Herrichtung“ der Realschule die Rede ist, verstehen die Schüler als abwertend gegenüber der Realschule. Dabei sei an der Lilienstraße einer der besten oder gar allerbeste Realschulstandort in der Stadt. Da dadurch der Raumbedarf des Gymnasiums nur zeitweise gedeckt werden würde (laut Entwurf der Verwaltung), sei ein anderer Standort besser zur Gymnasiums-Erweiterung geeignet.
 
Auch mit einer anderen Überlegung zeigen die Schüler vom Jugendparlament, dass sie die Realschule an der Lilienstraße gern erhalten wollen. So würden sie nicht verstehen, wie die Realschule am Standort Holbeinstraße auch die Schüler der Lilienstraße aufnehmen könne. Dafür seien die Toiletten, Fachräume und anderen Einrichtungen nicht ausgelegt. Und freie Flächen für Anbauten gäbe es an der Holbeinstraße auch nicht mehr.
 

Alle oder keiner

Zudem bleiben die Schüler skeptisch, ob die veranschlagten Mittel für die geplanten Schul-Anbauten ausreichen. Am Ende lautet das Schüler-Motte: „Entweder alle oder gar nicht!“ Der Status quo sollte lieber zukunftsfähig aufgestellt werden. Bereits bei der Vorstellung der Schulentwicklungsplanung im November hatte es Proteste von Eltern, Schülern und Lehrern gegen die Pläne gegeben.
 
Foto: Die Schüler im Kinder- und Jugendparlament fürchten, dass der Realschulstandort Lilienstraße geschlossen wird.
 

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