JHD: Neue Chefärztin, Einrichtung einer Ethikkommission und eine gute Bettenbelegung

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Ein wahres Füllhorn an Nachrichten hatte heute (7.11.) JHD-Geschäftsführer Florian Friedel beim Pressegespräch im JHD zu  bieten. Neben einer stabilen Bettenbelegung berichtete er unter anderem über die Neuvergabe der Chefarztstelle in der Urologie sowie die Einrichtung eines Klinik-Ethikkomitees im Hause.
Dem Stadtrat werden am Donnerstagabend die aktuellen Zahlen für das JHD präsentiert. Entsprechend wollte sich der JHD-Geschäftsführer am Mittwoch noch keine Details entlocken lassen. „Was den Erlös pro Belegungstag angeht, sind wir bereits weiter als erwartet.“ Friedel sprach von einer insgesamt „guten Belegung“. Auch der lange warme Sommer habe das nicht großartig können. „Wenn der Sommer lang und warm ist, ist das schlecht für die Belegung“, so Friedel. „Seit Oktober zieht die Belegung wieder an.“ Vor dem Hintergrund der Ratssitzung am Donnerstag nannte Friedel keine konkreten Zahlen.
Kein Belegungsrückgang durch Högelprozess
Auch der Prozessauftakt im Fall Niels Högel habe das Krankenhaus nicht merklich Patienten gekostet. „Im Högel-Prozess wurde ja nicht Neues erzählt. Leute, die unser Krankenhaus meiden wollen, haben das bereits im vergangenen Jahr getan.“ Apropos Högel: Dass es, anders als von einer Expertenkommission gefordert, die qualifizierte Leichenschau mit externen Ärzten nicht in das neue niedersächsische Bestattungsgesetz geschafft hat, wollte der JHD-Geschäftsführer auf Nachfrage nicht kommentieren. „Wir kümmern uns um uns selber und entwickeln das weiter.“ Zum Hintergrund: Im JHD wird seit dem vergangenen Jahr jeder Verstorbene zusätzlich durch einen externen Rechtsmediziner begutachtet. „Wir freuen uns über jedes Merkmal, das uns von anderen abgrenzt“, so Friedel.
Neue Chefärztin in der Urologie  
Zu einem positiven Unterscheidungsmerkmal dürfte auch der folgende Punkt zählen: Für die Urologie konnte Florian Friedel heute eine neue Chefärztin für die vakante Stelle vorstellen. Dr. Carla Schwenke ist seit 12 Jahren Oberärztin, leitende Oberärztin und stellvertretende Klinikdirektorin der Urologischen Klinik und Transplantationszentrums des Klinikums Bremen Mitte. Das JHD bekommt somit zum 1. 1. 2019  eine Ärztin mit Expertise, denn die Urologie im Klinikum Bremen-Mitte gilt als eine der zehn größten in Deutschland. Unter ihrer Leitung soll die Urologie in Delmenhorst ausgebaut werden. „Wir wollen unsere Patienten aus Delmenhorst halten und noch neue aus dem Umland hinzugewinnen“, sagte Dr. Schwenke. „Wir sind nicht so groß wie die Urologie in Bremen-Mitte, aber wir werden eine gute Alternative“, ist Geschäftsführer Friedel überzeugt.
Neue Telemetrieanlage
Neu im JHD ist auch eine sogenannte Telemetrieanlage auf der Station 40, mit der die Vitalfunktionen von bis zu zehn Patienten, die nicht auf der Intensivstation liegen müssen und sich frei auf der Station bewegen können, mittels eines medizinischen WLAN-Netzes überwacht werden können.
Zusammenarbeit mit der Organisation Friedensdorf
Wie heute ebenfalls bekannt wurde, ist das JHD nun auch Partner der Organisation Friedensdorf International mit Sitz im nordrheinwestfälischen Dinslaken. Diese Organisation vermittelt kriegsversehrte Kinder aus Krisengebieten weltweit an Krankenhäuser in Deutschland zu Behandlungszwecken. Beispiele für Behandlungen sind etwa komplizierte Brüche, Amputationen oder auch Infektionen. Die Transportkosten werden über Spenden abgedeckt, die medizinischen Kosten trägt das behandelnde Krankenhaus. In diesem Rahmen ist seit zwei Wochen ein zehnjähriger Junge aus Afghanistan im JHD, der mit einer Unterarmfraktur eingeliefert wurde. Die Bruchstelle ist entzündet und nicht vernünftig verheilt. Im JHD kann ihm nun geholfen werden. Ein bis zwei Kinder aus Kriegsgebieten werden schätzungsweise künftig pro Jahr im JHD behandelt.
Klinisches Ethikkommitee geggründet
Last but not least wurde heute von der pflegerischen Leitung der Palliativstation, Bianka Klein und  Dr. Matthias Viemann, Chefarzt der Kinder- und Jugendmedizin,  das neu gegründete Klinische Ethikkomitee (KEK) vorgestellt, das Patienten und Mitarbeitern zur Verfügung steht. Es besteht aus 16 Mitgliedern aus den Bereichen Ärzteschaft, Pflege, Seelsorge, Patientenfürsprecher und Verwaltung. Das Team ist möglichst breit aufgestellt, damit auch die Sichtweise von Fachfremden einfließen kann. Das Ethikkomitte soll künftig eine beratende/empfehlende Funktion einnehmen. Zum Einsatz kommen kann das Komitee, von dem 10 Mitarbeiter in Kürze ethisch geschult werden, beispielsweise in bestimmten Grenzsituationen, zum Beispiel, wenn es um den Patientenwillen bei lebenserhaltenden Maßnahmen geht.
Live-Interview mit Florian Friedel und Dr. Carla Schwenke:
https://www.facebook.com/Delmenews/videos/1776040175858817/
 
 
 
Die neue Chefärztin der Urologie Dr. Carla Schwenke
 
 
Die Ethikkomitee-Mitlglieder Dr. Matthias Viemann und Britta Klein
 
 
 
 

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