50 Jahre Tiefuhr – Rückblick auf einen Delmenhorster Traditionsbetrieb

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Er ist ein Traditionsbetrieb im Herzen von Delmenhorst: Seit inzwischen 50 Jahren besteht der Betrieb Tiefuhr mit Sitz in der Mühlenstraße 136 inzwischen. Ein Rück- und Ausblick:

Im Jahr 1972 sind Giesela und Peter Tiefuhr nach Delmenhorst gekommen. Ein Rolladenbetrieb aus Petershagen wollte in Delmenhorst mit einer neuen Filiale in der Orthstraße Fuß fassen. Doch das Projekt wurde bald wieder eingestellt, weil die Kosten, unter anderem die Fahrkosten zum Mutterbetrieb, zu groß waren.

Die Firma zog sich aus Delmenhorst zurück, das junge Ehepaar Giesela und Peter Tiefuhr blieb. 1974 zogen die beiden los, um ihr Gewerbe bei der Delmenhorster Stadtverwaltung anzumelden. „Ich war damals 21 und ganz schön nervös“, erinnert sich Giesela Tiefuhr, die von ihrem Mann für den Gang zum Amt vorgeschickt worden war. Am 11. Januar 1974 nahm die Firma ihren Betrieb auf und die anfängliche Nervosität wich im Laufe der Zeit der Erfahrung.

Start in der Oldenburger Straße mit einem gelben Ford Taunus

Zunächst hatten die Jungunternehmer ein Haus in der Oldenburger Straße angemietet, zwei Garagen bildeten das Warenlager. Mit einem Ford Taunus in Gelb, der Lieblingsfarbe von Peter Tiefuhr, der über einen Dachgepäckträger verfügte, ging es anfänglich zu den Kunden.

1975 schließlich kauften Peter und Giesela Tiefuhr das Haus in der Mühlenstraße 136, jenes Geschäftshaus, in dem der Betrieb noch heute zu finden ist. Zuvor hatte die Schlachterei Cordes dort eine Filiale betrieben. 1981 wurde das Haus durch einen Hallenanbau erweitert.

Die Leistungsschau – ein Event für Jahrzehnte

Ganz eng verbunden mit der Familie Tiefuhr ist die Delmenhorster Leistungsschau. Zum ersten Mal wurde die örtliche Messe vom 6. bis 8. April 1984 auf den Graftwiesen veranstaltet. Giesela Tiefuhr: „Peter sagte: ‚In Delmenhorst muss mal etwas passieren‘“. Die Messe mit ihren Festelten und dem Freigelände, auf der sich örtliche Handwerker und Unternehmen präsentieren konnten, wurde zu einer festen Institution mit bis zu 120 Ständen. Vereine und Verbände durften sich kostenlos präsentieren. Die Messe prägte über Jahrzehnte den Spruch „DEL ist spitze“, der Slogan und Ansporn zugleich war.

 

 

Oberbürgermeister Patrick de La Lanne (SPD), André Tiefuhr, Kristof Ogonovski (CDU) und Kreishandwerksmeister Harald Mausolf bei der Eröffnung der Delmenhorster Leistungsschau 2011

Im Laufe der Zeit waren auch zahlreiche bekannte Persönlichkeiten zu Gast. Von Schlagersängerin Renate Kern über TV-Moderator Carlo von Tiedemann, Popsänger Mark Medlock und die Schlagersänger Judith und Mel waren auf der Messe in Delmenhorst zu Gast. Die letzte Leistungsschau findet 2012 statt.

Auch Moderator Carlo von Tiedemann war auf der Messe zu Gast, hier an der Seite von Giesela Tiefuhr.

 

„Damals ist man einfach zu einem benachbarten Betrieb gegangen und hat gefragt, ob er mitmacht, das wäre heute unvorstellbar“, ist Giesela Tiefuhr überzeugt. Eine Zäsur für die Familie ist der Tod von Peter Tiefuhr im Juni 2006 nach schwerer Krankheit. Mit einem Mal kam die nächste Generation ans Ruder. „Wir könnten ihn noch heute gut gebrauchen“, sagt sein Sohn André mit Wehmut.

 

Zünftig, wie man ihn kannte: Firmengründer Peter Tiefuhr

Die zweite Generation hat übernommen

Heute führt André Tiefuhr den Betrieb, an seiner Seite seine Frau Mira, die seit 2022 im Betrieb ist. Auch nach Jahrzehnten ist Giesela Tiefuhr im Betrieb weiterhin mit von der Partie. „Wir verstehen uns sehr gut“, sagt Mira Tiefuhr über das Verhältnis zu ihrer Schwiegermutter. Wer die beiden im herzlichen Umgang miteinander sieht, hat daran keinerlei Zweifel.

Optimistischer Blick in die Zukunft

Heute hat die Firma Tiefuhr insgesamt 14 Vollzeitmitarbeiter und ist in den Bereichen Rolladen, Markisen, Fenster, Türen, Terrassendach und Verschattungen aktiv.

„Wir gucken optimistisch in die Zukunft“, sagt André Tiefuhr über die Perspektiven des Betriebs. Grund für Stillstand gibt es nicht: „Man kann sich nicht darauf ausruhen und sagen, uns gibt es schon 50 Jahre“, sagt Giesela Tiefuhr.

Markisenstoff aus PET-Flaschen

Denn auch in einem klassisch anmutenden Produktbereich wie der Verschattung bleiben die Uhren nicht stehen. So gibt es inzwischen auch dort Steuerungen per Handy-App, „das ist heute nicht Besonderes mehr“, erklärt André Tiefuhr. Der neueste Trend seien Markisenstoffe aus recycelten PET-Flaschen.

„Wir haben viel Arbeit gehabt, aber missen möchte ich die Zeit nicht“, sagt Giesela Tiefuhr allgemein zurückblickend. Sie ist nun über 70 Jahre alt, doch nach wie vor noch im Betrieb aktiv. „Ich bleibe so lange, wie sie mich brauchen“, lacht Giesela Tiefuhr. Und das, den Eindruck kann man gewinnen, wenn man André, Mira und Giesela zusammen harmonisch im Büro beobachtet, kann voraussichtlich noch ein paar Jahre andauern.

 

Bild ganz oben:

Mira, André und Giesela Tiefuhr

Bild: Kurt Hoffmann

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