SV Atlas lehnt Geisterspiele kategorisch ab – NFV sieht für den Amateurfußball keine Umsetzbarkeit

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Dass in der Fußball-Bundesliga womöglich am Samstag, 9. Mai, in leeren Stadien wieder der Ball rollt, darüber wird seit gestern, 20. April, gemunkelt. Für den SV Atlas Delmenhorst kommen Geisterspiele weder in naher noch in ferner Zukunft infrage. Auf Anfrage von Delmenews stellte das heute (21. April) Tino Polster, Vorstand Kommunikation und Medien beim SVA, klar. Günter Distelrath, Präsident des Niedersächsischen Fußballverbandes (NFV), hält das auch nicht für praktikabel.
 
„Nein, im Moment sind Geisterspiele für uns absolut undenkbar“, schließt Tino Polster die Möglichkeit, die wohl bei den Profifußballern demnächst Anwendung findet, aus. Er verweist insbesondere auf die geltenden Kontaktbeschränkungen, mit denen das Coronavirus und dessen Ausbreitung weiter eingedämmt werden sollen. Da Fußball nun einmal eine Kontaktsportart darstellt, läuft das Betreiben des Sports jedoch diesen Restriktionen zuwider.
 

Wirtschaftsfaktor von Bundesliga-Vereinen gibt ihnen eine Sonderrolle

Zur Erklärung dafür, dass es der Bundesliga vermutlich trotzdem erlaubt wird, Geisterspiele abzuhalten, führt Polster das ausgetüftelte sowie äußerst kostspielige Test- und Hygienekonzept der Vereine an. Außerdem werden diese ihm zufolge offenbar gesondert von der Regierung betrachtet, nämlich als wirtschaftliche Unternehmen.

Mit zunehmender Dauer der Zwangspause steht den Vereinen die Insolvenz bevor. Die Deutsche Fußball Liga (DFL) als ihre Interessenvertretung werde die Partien daher unter eine Blase austragen. „Im Amateurfußball ist das schlichtweg unmöglich“, merkt Polster an. Bei den Blau-Gelben rechnet laut ihm niemand damit, dass die Beschränkungen, die das Ausüben des Sports für die Amateure praktisch unmöglich machen, in allzu naher Zeit aufgehoben werden.
 

Zuschauereinnahmen sind für den SV Atlas unerlässlich

Angesprochen auf etwaige Geisterspiele in der ferneren Zukunft macht Polster deutlich: „Grundsätzlich sind Geisterspiele zu einem späteren Zeitpunkt keine Option. Der SV Atlas hängt ganz wesentlich von den Einnahmen durch die Zuschauer ab. Diese könnten nicht erzielt werden, ganz im Gegenteil, die zusätzlichen Kosten und Anstrengungen, die bei der Organisation eines Spieles ohne Zuschauer anfielen, wären unverhältnismäßig.“
 

Bereitschaft geht mit Anwesenheit des Publikums einher

Umgekehrt lässt sich das auch ins Positive drehen, denn er sagt: „Wir würden die Saison nach einer Unterbrechung gern fortführen, wenn Spiele mit Zuschauern wieder möglich sind.“ Von Günter Distelrath wird die mögliche Fortsetzung der Bundesliga so kommentiert „Die Entscheidung der Sportministerkonferenz scheint den Weg für die Wiederaufnahme des Spielbetriebs frei gemacht zu haben, so dass der Ball in der ersten und zweiten Bundesliga ab dem 9. Mai wieder rollen könnte.“
 

Amateurvereine und Bundesligisten sind laut NFV nicht miteinander zu vergleichen

Er betont, dass in dieser Angelegenheit noch eine endgültige Entscheidung aussteht. „Im Gegensatz zur Bundesliga halte ich Geisterspiele bei den Amateuren für nicht denkbar. Profis und Amateure müssen gänzlich differenziert betrachtet werden. Sollte es zur Fortführung des Bundesliga-Spielbetriebs kommen, würde dies unter extremen Schutzkonzepten, insbesondere Hygiene-Anforderungen geschehen, die von der Liga geleistet werden müssen. Das ist im Amateurfußball gar nicht machbar“, beurteilt der Präsident des NFV die Lage.
 
Bild: Gegen Geisterspiele spricht sich der SV Atlas aus, der auf seine Fans angewiesen ist.

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