Stadtwerke erhöhen Gaspreise – Folge des Ukraine-Kriegs – Einsparungen angeraten

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Die Stadtwerke Delmenhorst erhöhen zum 1. Juni die Gaspreise. Hintergrund sind drastisch steigende Bezugspreise auf dem nervösen Gasmarkt aufgrund des Kriegs in der Ukraine. Mittelfristig zum nächsten Winter könnte in Deutschland ein Gasengpass drohen. Daher raten die Stadtwerke zum Einsparen, um die Gasspeicher in Deutschland bis dahin möglichst füllen zu können.

Bei den Stadtwerken Delmenhorst steigt zum 1. Juni 2022 der Preis für Endkunden im Tarif Komfort von 6,06 Cent/KWh netto/7,21 Cent/KW/h brutto um 1,92 Cent/KWh auf 7,98 Cent/KWh netto/9,50 Cent/KWh brutto. Der Tarif Basis erhöht sich ebenfalls um 1,92 Cent/KWh.

Mehrkosten von 34 Euro für einen Standardhaushalt

Nach Angaben der Stadtwerke erhöhen sich für einen Standardhaushalt mit einem Verbrauch von 18.000 KWh die Kosten somit um rund 34 Euro im Monat. Nach Angaben der Stadtwerke steige der Preis für die Haushaltskunden allerdings deutlich moderater als der Preis auf dem Gasmarkt. Dieser Vorteil für die Verbraucher resultiere aus den langfristig angelegten Beschaffungsstrukturen. Demnach sind die Stadtwerke nach eigenen Angaben in den einschlägigen Verbraucherportalen immer noch der günstigste Erdgasanbieter in Delmenhorst.

Auswirkungen des Ukraine-Krieges

Hintergrund für den derzeitigen Wirbel sind explodierende Preise auf dem nervös reagierenden Gasmarkt aufgrund des russischen Angriffskriegs in der Ukraine. Russland liefert circa 50 Prozent des Erdgases, das in Deutschland verbraucht wird.

Regierung hat Frühwarnstufe ausgerufen

Die Bundesregierung hatte am 30. März die Frühwarnstufe des sogenannten Notfallplans Gas ausgerufen. Sie ist die erste von drei Warnstufen. Bei den Stadtwerken wurde aufgrund dessen ein Krisenstab unter der Leitung von Dieter Meyer eingerichtet, der sich mit dem Thema Gasmangellage befasst. Sollte es mittelfristig in Deutschland zu einem Gasengpass kommen, der zum kommenden Winter drohen könnte,  gelten Haushaltskunden, Krankenhäuser und soziale Einrichtungen wie Pflegeheime, aber unter anderem auch Polizei, Bundeswehr und THW als sogenannte „geschützte Kunden“.

Bei ihnen würde also nicht das Gas abgedreht werden, um einen Engpass zu beseitigen. Stattdessen würde in einem solchen Fall zunächst bei Gewerbe- und Industriekunden aber auch Schwimmbädern wie der GraftTherme die Zufuhr gestoppt. Allerdings würde ein Abdrehen des Gases ohnehin erst dann vorgenommen, wenn die 3. Stufe, die sogenannte „Notfallstufe“ erreicht ist. Die entsprechenden Vorgaben dazu kommen dann durch die Behörden. In der Frühwarnstufe und der zweiten Stufe, der sogenannten Alarm-Stufe, werden Marktmechanismen verwendet, um gegenzusteuern.

Verbraucher können durch Sparen Gesamtsituation mit verbessern

Die Verbraucher – nicht nur in Delmenhorst, sondern in ganz Deutschland – können durch ihr Verhalten übrigens zu einer Verbesserung der Situation beitragen. „Jeder Kubikmeter Gas, der jetzt nicht verbraucht wird, geht in die Speicher“, sagt Stadtwerke-Chef Hans-Ulrich Salmen. „Wenn wir es schaffen 20 Prozent einzusparen, können die Gasspeicher bis zum nächsten Winter vollständig gefüllt werden“, so der Stadtwerke-Chef. Er weiß natürlich auch, dass eine Einsparung von zwanzig Prozent nicht mal eben so möglich ist.

Duschen statt baden,

Raumtemperatur senken

„Das Verhalten ist individuell“, so Salmen, „wir sind auf einem sehr hohem Komfort-Niveau.“ Statt die Badewanne zu füllen, könne man duschen, auch tägliches Duschen sei nicht zwingend nötig, sagt der Stadtwerke-Chef. Er rät dazu, die eigenen vier Wände auf Kältebrücken oder Undichtigkeiten bei Fenstern oder Türen zu überprüfen. Auch eine Raumtemperatur von 24 Grad sei nicht erforderlich. „Jedes Grad weniger Raumtemperatur spart 6 Prozent Energie.“ Wer noch die Möglichkeit habe, seine Heizung statt mit Gas mit Öl zu betreiben, rät Salmen derzeit dazu, entsprechend umzuschalten. „So eine Lage hatten wir noch nie. Ungewöhnliche Zeiten erfordern ungewöhnliche Maßnahmen“, so Salmen.

 

Hans-Ulrich Salmen und Prokurist Dieter Meyer (li.), der den Krisenstab zum Thema leitet, sind mit einer besonderen Situation konfrontiert.

 

Foto ganz oben: Stadtwerke-Chef Salmen zeigt die explodierenden Gasbezugspreise. An die Kunden wird die Erhöhung nicht voll weitergegeben.

 

 

 

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