Ratsherr Neugebauer verlässt die Gruppe SPD und Partner – Anlass sind interne Querelen der Partei

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Im Stadtrat existiert in Zukunft nicht mehr die Gruppe SPD und Partner, sondern an ihre Stelle tritt wieder eine reine SPD-Fraktion. Dafür sorgt ab sofort der Austritt des parteilosen Ratsherrs Andreas Neugebauer, den er heute (10. August) bekannt gab. Sein Missfallen über die parteiinternen Machtkämpfe und den bedenklichen Umgang der Genossen untereinander führte er zur Begründung seines Entschlusses an.
 
Andreas Neugebauer geht davon aus, dass sich manche Personen über seinen Austritt freuen und es ein paar Einzelne auch schade finden werden. Zur Erklärung, was den Ausschlag für diesen Schritt gab, blickt er in die Vergangenheit zurück. „Ich bin 1988 in die SPD in Delmenhorst eingetreten und war voller Tatendrang, zusammen mit den Genossinnen und Genossen vor Ort Dinge zu erreichen und zu ändern“, erinnert sich Neugebauer.
 

Zu Beginn des Jahrtausends wandte er sich erstmals ab

Weiter führt er aus: „Anfang der 2000er Jahre bin ich dann komplett desillusioniert ausgetreten.“ Damals lagen die Gründe dafür bei den Hartz-Regelungen sowie der Art und Weise, wie die SPD hier ihre Mitglieder behandelt. „Die Liste der parteiinternen Kämpfe ist lang, die der Opfer und beschädigten Menschen umso länger. Nie ging es darum, wer welche Qualifikation für ein Amt oder Mandat beibringen kann, immer nur um den Stallgeruch, den richtigen Ortsverein“, offenbart Neugebauer.
 

Er vermisst Fairness, Solidarität und Menschlichkeit im Umgang

Folgendes Motto, das für die SPD in Delmenhorst permanent gilt, fasst er in Worte: „‚Management by Champignons‘ – Wenn sich ein Kopf hervortut, wird er abgeschnitten.“ Seit 2016 konnte der Ratsherr das Innenleben erneut direkt beobachten. Dabei stellte er fest, dass sich im Umgang keine Veränderungen ergeben haben.

„Es gibt immer noch die Lager, die ihre ‚Machtbasis‘ argwöhnisch verteidigen, sei es die unsägliche Baumstraßenfraktion, die Bungerhofconnection oder auch die de La Lanne-Gruppe, keiner gönnt den anderen auch nur das Schwarze unter den Fingernägeln. Unsolidarisch, unfair und teilweise Menschenverachtend wird miteinander umgegangen“, lässt Neugebauer verlauten.
 

Reaktion auf Oestermanns Kandidatur als Oberbürgermeistern brachte Fass zum Überlaufen

Dazu verweist er exemplarisch darauf, wie sich der Unterbezirksvorstand zur Kandidatur von Bettina Oestermann, der SPD-Fraktionsvorsitzenden, als Oberbürgermeisterin verhielt: „Hier wurden alle fiesen Tricks ausgegraben, die der Politikzirkus zu bieten hat. Das ekelt mich an.“

Neugebauer ergänzt: „Natürlich kann man zu einer Kandidatur stehen wie man will, aber gerade innerhalb der SPD, die ja immer auch die Solidarität einfordert, sollte man doch fair miteinander umgehen. Und das war hier definitiv nicht der Fall.“ Aus diesem Grund zog er die Konsequenz, der SPD seine Arbeitskraft nicht länger bereitstellen zu wollen.

Zusätzlich drückt der Ratsherr sein Bedauern darüber aus, dass er nicht zugleich seinen Parteiaustritt vollziehen kann, der vom emotionalen Standpunkt her momentan erfolgt. Abschließend richtet Neugebauer eine Bitte an die Delmenhorster SPD: „Reflektiert ein einziges Mal euer Verhalten.“
 
Bild: Ratsherr Andreas Neugebauer wendet sich von der Delmenhorster SPD ab, sodass aus der Ratsgruppe SPD und Partner wieder eine SPD-Fraktion wird.

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