Lions Clubs spenden 6.000 Euro für das Programm HIPPY der Evangelischen Familienbildungsstätte

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Mit HIPPY (= Home Interaction for Parents and Preschool Youngsters), einem neuen Angebot für Eltern und Kinder im Vorschulalter wartet neuerdings die Evangelische Familienbildungsstätte (EFB) Delmenhorst/Oldenburg-Land, Schulstraße 14, auf. Unterstützt wird die Einrichtung dabei von den Lions Clubs Delmenhorst und Delmenhorst Gräfin Hedwig mit einer Spenden im Wert von 6.000 Euro. Die symbolische Spendenübergabe fand heute (22. Dezember) statt.
 
„Frau Peters hat uns Anfang des Jahres darauf angesprochen und ich fand die Idee ganz spannend“, berichtet Rayk Henze, Mitglied vom Lions Club Delmenhorst. Innerhalb des Clubs stieß das Anliegen ihm zufolge auf große Begeisterung, da sich dieser bereits am vorherigen Projekt Opstapje finanziell beteiligt hatte. Martina Meyer-Bothling, Präsidentin des Lions Club Delmenhorst Gräfin Hedwig teilt mit: „Bei uns ist das auf ganz heiße Ohren gestoßen, weil wir ganz viele Mütter in unseren Reihen haben.“
 

Programm stammt aus typischen Einwanderungsländern

Christine Peters, Leiterin der EFB, zufolge stellt HIPPY ein Beteiligungs- und Interaktionsprogramm für Eltern und Kinder im Alter zwischen vier und sechs Jahren dar. Mithilfe von kleinen Büchern, die ausnahmslos in deutscher Sprache gehalten sind, soll dabei auf spielerische Art und Weise gelernt werden.

Zur Zielgruppe gehören Familien mit Kindern ohne Kita-Platz oder den die Corona-Pandemie arg zu schaffen macht. Genauso kommt laut Peters HIPPY auch für Kinder infrage, die zwar eine Kita besuchen, aber Nachholbedarf haben und Hilfe benötigen, um ausreichend für den Schuleinstieg gewappnet zu sein, damit sie nicht von Anfang im Nachteil sind. Ursprünglich wurde das Programm nach ihren Angaben in klassischen Einwanderungsländern wie zum Beispiel Israel und Kanada entwickelt.
 

Jeden Tag soll eine Viertelstunde mit einem Buch verbracht werden

Hierzulande bietet die IMPULS Deutschland Stiftung HIPPY an. „Der Anlass für uns ist, dass es so viele Kinder in Delmenhorst gibt, die in Corona-Zeiten zuhause und nicht in den Kitas sind“, gibt Peters preis. Animiert werden sollen die Eltern dazu, sich gemeinsam mit ihren Kindern täglich 15 Minuten lang den Büchern und Heften zu widmen und somit zu lernen.

In diesem Fall handelt es sich um eine ganzheitliche Förderung, wobei unter anderem Gefühle, die Beweglichkeit, Farben, das Singen, das Zählen oder genaue Beobachtungen zum Tragen kommen. Neben der Projektkoordinatorin Fatemeh Javanbakht stehen den Familien vier ehrenamtliche Hausbesucherinnen zur Seite. Diese geben den Eltern Hilfestellung beim Umgang mit Materialien.

Javanbakht sagt: „Das ganze Projekt dauert zwei Jahre. Insgesamt gibt es zwölf Bücher.“ Sie betreut selbst zwei Familien, bei denen es sehr unterschiedlich läuft. Während in einem Fall die Mutter ordentlich spricht, sodass sie mit dem Kind mittlerweile schon beim fünften Buch angelangt ist, versteht eine andere Mutter nach fünf Jahren in Deutschland unsere Sprache leider überhaupt nicht. Ihr übersetzt Javanbakht alles mühselig ins Persische und mit dem Kind ist sie noch beim ersten Buch.
 

Eltern versetzen sich bei Hausbesuchen in ihre Kinder

„Für jeden Hausbesuch haben wir 60 Minuten Zeit“, offenbart die Projektkoordinatorin. Bei der Mutter ohne Deutschkenntnisse genügt eine Stunde ihrer Erfahrung nach nicht. Quasi wie bei einem Rollenspiel nimmt sie beim Hausbesuch die Rolle der Mutter ein und diese jene des Kindes. Javanbakht merkt an: „Das Projekt stärkt die Bindung zwischen Eltern und Kindern.“

Peters versichert, dass die Vermittlung und Beratung zu möglichen Hilfsmitteln, etwa beispielsweise Sprachkurse, zusätzlich geleistet werde. Sie weist darauf hin, dass Eigenmotivation bei den Familien vonnöten ist. Den ersten Schritt zur Teilnahme am Programm müssen die Familien allein bewerkstelligen, indem sie mit Javanbakht in Kontakt treten.

Erreichbar ist die Projektkoordinatorin, die seit 2019 in der EFB beschäftigt ist und bislang als Kursbegleiterin für Elterntrainings- und Frauenkurse zuständig war, telefonisch unter 0176-316 69 462 oder per E-Mail an b.javanbakht2021@gmail.com. Vorgesehen sind des Weiteren Gruppentreffen, die im Zweiwochentakt erfolgen sollen, bei denen sich Eltern untereinander austauschen, wozu bisher noch keine Gelegenheit war.
 

Acht Familien nutzen das Programm bereits

Gemeinsame Ausflüge und Besuche bei Spielplätzen hält Peters auch für denkbar. Als Treffpunkt könne selbstverständlich die EFB selbst fungieren. Unter den ehrenamtlichen Hausbesucherinnen beherrschen zwei Türkisch, eine Bulgarisch und eine Persisch. „Wir hatten Startschwierigkeiten“, gibt Peters offen zu.

Eigentlich bestand die Absicht, noch vor den Sommerferien mit HIPPY zu beginnen, aber die notwendige Schulung wurde erst im Herbst abgeschlossen. Peters legt dar: „Jetzt haben wir acht Familien.“ Mit 15 wurde vorerst geplant, aber je mehr Geld zur Verfügung steht, desto weiter kann das ausgebaut werden.

„Im Grunde ist das, was sie uns gegeben haben die Anschubfinanzierung“, äußert Peters gegenüber den Lions Clubs. Wie sie verkündete, wird die Stadt HIPPY im kommenden Jahr ebenfalls fördern. Zum Großteil bestehen die Kosten des Programms aus Personalkosten, das die Hausbesucherinnen Aufwandsentschädigungen erhalten. Zusätzlich fallen Materialkosten an. Optimistisch blickt Peters voraus: „Ich denke, es wird gut laufen, wenn sich das erst einmal herumspricht.“ Meyer-Bothling bekundet: „Es fühlt sich für uns toll an, dass wir den Anstoß dafür gegeben haben.“

 
Bild: Rayk Henze (v. l.) vom Lions Club Delmenhorst, dessen Präsident Björn Reddig, Sekretär Jan Neels, Christine Peters, Leiterin der EFB Delmenhorst/Oldenburg-Land, Claudia Haßlinger, Antje Dobrin-Stein und Vera Renaud (alle Lions Club Delmenhorst Gräfin Hedwig), Projekt-Koordinatorin Fatemeh Javanbakht und Martina Meyer-Bothling, Präsidentin des Lions Club Delmenhorst Gräfin Hedwig freuen sich über die Umsetzung von HIPPY.

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