Kinderverkehrsschule feiert Jubiläum – Seit 10 Jahren wird Verhalten im Straßenverkehr vermittelt

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Gestern, 1. Oktober, wurde das zehnjährige Bestehen des Projekts Kinderverkehrsschule (KVS) auf dem Betriebsgelände der Delbus in der Bremer Straße zelebriert. Es handelt sich um eine Kooperation zwischen der Polizeiinspektion Delmenhorst/Oldenburg-Land/Wesermarsch, Verkehrswacht Delmenhorst e. V., Delbus und der Stadt. An den Feierlichkeiten waren auch Kinder der Evangelischen Kita Zachäus beteiligt, die über Verkehrsverhalten aufgeklärt wurden.
 
Obwohl die KVS schon am 6. September ihren zehnten Geburtstag hatte, wurde dieses runde Jubiläum erst knapp einen Monat später offiziell gefeiert. „Zehn Jahre ist die Kinderverkehrsschule jetzt alt. So alt ist von euch noch keiner“, richtete Jörn Stilke, Leiter der Polizeiinspektion, seine ersten Worte an die Kinder. Er fuhr fort: „2008 bin ich hier Stationsleiter geworden. Die KVS war das erste Projekt, das vorangebracht wurde, als ich kam.“
 

Projekt erfreut sich guter Nachfrage

Aus seiner Sicht sei die KVS nach wie vor frisch und aktuell. Kindergärten und -Tagesstätten sowie Grundschulen würden das Angebot gut annehmen, wodurch beste Eigenwerbung betrieben werde. „Von den Eltern bekommen wir auch immer positive Rückmeldungen“, beteuerte Stilke. Diese würden dadurch auch zum Teil entlastet, weil den Kindern bei der KVS gezeigt wird, wie man sich im Verkehr zu verhalten hat.
 

Spenden halten Kinderverkehrsschule am Laufen

In der Folge sprach noch Gerwin Glander, Vorsitzender der Verkehrswacht Delmenhorst, ein Grußwort. Dass sein Verein über Spenden in den vergangen Jahren einige Ausgaben für den Fortbestand der KVS getätigt habe, mit denen zum Beispiel neue Helme angeschafft wurden, ließ er dabei anklingen.
Er betonte, dass eine ordentliche Unterkunft von der Delbus zur Verfügung gestellt werde, deren Geschäftsführer Carsten Hoffmann kurzfristig verhindert war. Für die Zukunft gab sich Glander optimistisch: „Ich denke es wird weiter so gut laufen.“ Bereits vor diesem zeremoniellen Akt befuhren die Kinder der Evangelischen Kita Zachäus mit Tretrollern und Kettcars den Verkehrsparcours und lernten, sich am Zebrastreifen richtig zu verhalten.
 

Polizei engagierte sich schon früher in dem Bereich

Dafür bekam jedes einzelne Kind neben einer Urkunde noch ein kleines Präsent. Kontaktbeamtin Ute Dreyer und Verkehrssicherheitsberater Torsten Blume zeigten ihnen noch abschließend im Bus, wie wichtig es ist, sich dort gut festzuhalten. Zwei große, mit Wasser gefüllte Kanister standen mitten im Gang. Als der Busfahrer einmal scharf bremste, rutschten diese von weit hinten bis ganz nach vorne.
Noch bevor die KVS ins Leben gerufen wurde, war die Polizeiinspektion der Verkehrssicherheitsarbeit mit Kindern nachgegangen. So waren Vorschulkinder von Kitas auf das Thema „Sicheres Überqueren der Fahrbahn“ im Realverkehr vorbereitet sowie Elternabende an Kitas und Schulen zu alterstypischen Verkehrsthemen angekurbelt worden.
Polizistinnen hatten Kindern in zugeschnittenen Unterrichtsstunden Verkehrsregeln beigebracht und an themenbezogenen Projekttagen teilgenommen. Obendrein waren regelmäßig Fahrradüberprüfungen sowie Fahrradkontrollen an Schulen vorgenommen worden. Schließlich entwickelte sich die Idee zur Gründung einer Kinderverkehrsschule beim Verkehrssicherheitstag im Mai 2008 auf Initiative der Kontaktbeamtinnen Simone Hemken und Wiebke Möller.
 

Unterbringung wurde über ein Jahr lang gesucht

Hemken sagte dazu: „Ich hatte immer schon einmal Lust, etwas mit Kindern zu machen.“ Da hätten sie die Gelegenheit genutzt, die sich mit dem neuen Inspektionsleiter ergab. Außerdem kannte Hemken aus Oldenburg sogar einen Verkehrskindergarten.
Erste Gespräche zwischen der Polizei und der Verkehrswacht wurden aufgenommen, aus denen hervorging, dass erstgenannte das Personal und letztere die finanziellen Mittel aufbringen wollten. Wir haben fast anderthalb Jahre gebraucht, um eine geeignete Örtlichkeit zu finden“, teilte Hemken mit. Voraussetzung war, dass Kinder dort unabhängig von der Jahreszeit und des Wetters geschult werden können und es finanzierbar ist.
 

Teilnahme ist kostenlos und auf 26 Kinder begrenzt

Untergebracht ist die seit Herbst 2009 von allen drei Kooperationspartnern gemeinsam betriebene KVS in der Fahrzeughalle der Delbus auf dem hinteren Teil von deren Betriebsgelände an der Bremer Straße 131 a. Gegenwärtig betreuen vor allem Dreyer und Blume das Projekt, wobei sie von weiteren Angehörigen des Präventionsteams der Polizei unterstützt werden.
Bei der Vorbereitung auf die Feier stand ihnen die Pädagogische Puppenbühne der Polizei (PäPP) zur Seite. Grundsätzlich steht das Angebot der KVS gratis zur Verfügung. Das Projekt ist für Vorschulkinder sowie Erst- und Zweitklässler konzipiert und soll die Verkehrserziehung in Kitas und Grundschulen ergänzen. Es ist zunehmend gefragt, wodurch es in den letzten Jahren kontinuierlich wachsen konnte. Insgesamt können von der KVS derzeit bis zu 26 Kinder gleichzeitig geschult werden.
 

Gruppen lernen Theorie und Praxis

Mit der KVS wird das Ziel verfolgt, Kindern beizubringen, wie sie unterschiedliche Verkehrssituationen souverän bewältigen können. Zum einen erlernen sie das sowie die Verkehrsregeln und gegenseitige Rücksichtnahme mit den Fahrzeugen auf spielerisch praktische Weise im Parcours in der Halle.
Andererseits werden Theorieeinheiten zum verkehrssicheren Fahrradfahren und dem Verhalten am Fußgängerüberweg in einem blauen Wagen außerhalb der Halle durchgeführt. Dort wird auch eine Frühstückspause eingelegt. In zwei Gruppen werden die Kinder aufgeteilt, sodass eine den Parcours benutzt und die andere sich im Wagen aufhält, bevor sie danach tauschen. Ergänzt wird das Programm durch praktische Übungen zum sicheren Verhalten im und am Bus.
 

Ausstattung wurde kürzlich teilweise erneuert und ergänzt

„Die weißen Helme werden heute zum ersten Mal von Kindern getragen. Auch drei Fahrzeuge sind nach großzügigen Spenden vor kurzem dazugekommen. Der Fuhrpark wurde um Fahrzeuge für Kinder erweitert, die motorisch weniger begabt sind als andere im selben Alter. Inklusion spielt für uns auch eine große Rolle“, erklärte Dreyer.
Sie hob hervor: „Hier gibt es für Kinder die Chance, für den Straßenverkehr sensibilisiert zu werden, um Gefahren und Situationen besser einschätzen zu können.“ In Delmenhorst hat sich die KVS aus Perspektive der Polizei zu einem unverzichtbaren Projekt gemausert, das einen wertvollen Beitrag für sicheres Verhalten von Kindern im Verkehr leistet. „Wir machen so weiter und freuen uns, dass für die KVS gespendet wird“, blickte Dreyer positiv in die Zukunft
 
Bild: Verkehrssicherheitsberater Torsten Blume und Kontaktbeamtin Ute Dreyer der Polizei zeigten Kindern der Evangelischen Kita Zachäus sicheres Verhalten im Bus.

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