Keine Einigung in Sicht – Zukunft der Divarena bleibt ungewiss

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Am Donnerstag, 29. Oktober, tagten die Mitglieder des Schulausschusses und des Ausschusses für Kultur und Sport im com.media Veranstaltungszentrum, um unter anderem die verschiedenen Optionen für die Nutzung der Divarena zu beschließen, denn das bekannte Delmenhorster Veranstaltungszentrum ist besonders von den Auswirkungen der Pandemie betroffen. Die Delmenhorster Liste (DL) setzte sich mit der FDP/UAD dafür ein, dass die Divarena von der Stadt übernommen wird. Diese scheut sich jedoch vor den hohen Umbaukosten.

Die Divarena im Stadtgebiet „Neues Deichhorst“ musste nach acht Jahren aufgrund der anhaltenden Beschränkungen für Künstler und Veranstaltungen seit Beginn der Corona-Pandemie endgültig schließen. Im September stellten die Delmenhorster Liste und die Gruppe FDP/UAD einen Antrag an die Verwaltung, eine städtische Übernahme der Divarena zu prüfen, um diesen Veranstaltungsort als Kita oder als Stadthalle nutzen zu können. Doch bei der gemeinsamen Ausschusssitzung kamen die Mitglieder zu keinem Ergebnis.

Kulturarmut für Delmenhorst?

Die ungewisse Zukunft der Divarena schien auch an den Ausschussmitgliedern nicht spurlos vorüber zu gehen. So möchte Bettina Oestermann (DL) die Divarena als Gebäude „erhalten wissen“ und stellte bereits Anfang September, nach der ersten Coronawelle, einen Antrag. „Kann die Stadt die Divarena übernehmen? Oder als Alternative: Kann die Stadt das Gebäude übernehmen? Wurden die ganzen Nutzungsmöglichkeiten, wie Tagesmütter oder Stadtarchiv, bei den Überlegungen berücksichtigt?“, fragte Oestermann. Sie machte deutlich, dass sie sich einen konkreten Vorschlag zu dem weiteren Vorgehen bezüglich der Divarena wünscht. Das Stadtarchiv habe vor 1,5 Jahren große Probleme gehabt, heißt es. „Wohin sollen diese Dokumente und Unterlagen? 40.000 Euro für einen Kulturentwicklungsplan. Das hört sich für mich sehr vage an und schiebt die Möglichkeit, das Gebäude zu nutzen, nach hinten“, meint Oestermann.

Nutzungsmöglichkeiten nicht ausreichend geprüft

Die Frage nach einer ausreichenden Prüfung der Nutzungsmöglichkeiten musste der Erste Stadtrat, Markus Pragal, verneinen. „Alle Möglichkeiten haben wir nicht ins Detail überprüft. Die Divarena ist aber ein Veranstaltungsraum“, so Pragal. Und dass dieser zu einer Kita umgebaut werden könnte, würde sich laut des Ersten Stadtrates nicht lohnen: „Es stellt sich die Frage, ob man dafür nicht gleich ein Gebäude neu baut. Die Umnutzung wäre zu teuer und schwierig, zumal es auch ein privates Gebäude ist“. Der Gebäudeinhaber sehe die Divarena demnach als Veranstaltungsgebäude. Auch Frauke Wöhler sieht keine Kita in den Räumlichkeiten der Divarena. „Die Planung für den Bau der Kitas ist schon weit fortgeschritten. Doch es ist sehr dunkel dort. Für alles andere als Veranstaltungen ist die Divarena nicht geeignet.“

SPD-Fraktion: Antrag in Zeiten von Corona ein Schnellschuss

Unter den jetzigen Umständen könne die Divarena nicht für Veranstaltungen genutzt werden. So sei die Zukunft der Divarena kein Thema, welches man während der ungewissen Zeit, die die Pandemie mit sich bringe, entscheiden könne. „Wir sollten das Kulturthema erst klären, wenn es Sinn macht und dann mit den Investoren sprechen. Die Stadt ist als Baubehörde mit im Boot“, erklärt der Erste Stadtrat. Die SPD-Fraktion lehnte den Antrag ab. „Wir sehen den Antrag als Schnellschuss und werden ihn  daher ablehnen. Auch die Haushaltsmittel in Höhe von 40.000 Euro für den Kulturentwicklungsplan halten wir zum jetzigen Zeitpunkt für nicht gut“, erklärt Inge Böttcher (SPD). Dem stimmte die CDU-Fraktion zu. „Wir finden den Kultur- und Entwicklungsplan gut, aber erst nach Corona“, so Frauke Wöhler (CDU). Auch Marianne Huismann (Die Grünen) lehnte den Antrag ab. „Mit diesem Gebäude ist etwas verloren gegangen. Wir sehen uns in der Pflicht, uns erstmal um unsere  eigenen kulturellen Einrichtungen zu kümmern. Welche Einrichtungen werden überleben? Dann sollten wir erst gucken: Wo bessern wir nach? Doch im Augenblick leidet die Kultur.“

Ungünstige Raumaufteilung

Das Haupthindernis für die Divarena als Veranstaltungszentrum sei der Platzmangel. Die Künstler haben lediglich zehn Quadratmeter an Platz zu Verfügung, weshalb auch nur Einzelkünstler auftreten würden. „Wir haben lediglich einen Prüfauftrag! Mehr wollen wir nicht, nicht jetzt“, erklärt Murat Kalmis. Die Schließung der Divarena als Folge der Corona-Pandemie wird bedauert und hinterlässt in Delmenhorst eine kulturelle Lücke. Doch eine alternative Nutzung in Form einer Kindertagesstätte oder anderen Einrichtungen, sei mit erheblichen Umbaumaßnahmen verbunden und eine Übernahme der Divarena in städtischer Trägerschaft würde nach vorsichtiger Kalkulation bei 357.000 Euro liegen. So wird sich vermutlich erst nach der Pandemie zeigen, wie es mit den kulturellen Räumlichkeiten in Delmenhorst weitergeht.

Bild: Die Zukunft der Divarena bleibt vorerst unklar. Darüber wolle man erst nach der Pandemie entscheiden, hieß es in der gemeinsamen Sitzung.

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