Jugendhilfeausschuss beschäftigt sich mit beitragsfreien Kitas – Kindertagesstätten-Bedarfsplanung vorgestellt

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Der Jugendhilfeausschuss hat gestern, 24. April, ausgiebig über die künftige Beitragsfreiheit der Kindergärten in der Stadt beraten. Auch die Bedarfsplanung für Kindertagesstätten für die nächsten Jahre wurde vorgestellt. Dabei muss die Stadt noch einige Hürden überwinden.
 
Probleme bereitet ein geplantes Gesetz der Landesregierung in Hannover. Diese will voraussichtlich ab August die Kindergärten beitragsfrei machen. Zwar ist das Gesetz noch nicht beschlossen. Die Stadtverwaltung geht aber davon aus, dass es im Mai verabschiedet wird.
 

Eigene Beiträge der Stadt abgelehnt

Für die Stadt bedeutet das finanzielle Mehrbelastungen. Zwar will das Land seine finanziellen Zuschüsse von aktuell 20 Prozent auf 55 Prozent der Personalkosten ab August und später je ein Prozent in den kommenden drei Kindergartenjahren erhöhen. Laut Gerd Galwas, Fachdienstleiter Kindertagesbetreuung der Stadt, kommen auf die Stadt aber trotzdem Mehrkosten zu, da die verlorenen Elternbeiträge durch die Zuschüsse nur teilweise kompensiert würden. Unklar sei bisher zudem, wie Kindertagespflege künftig gewertet wird.
 
Zwar soll es die Möglichkeit gegeben, dass Kommunen selbst Kindergartenbeiträge erheben. Von dieser Variante riet Galwas aber ab: Es wäre ein Nachteil im Wettbewerb mit den Nachbar-Kommunen. Zudem sieht diese Möglichkeit nur Beiträge für Betreuungszeiten vor, die über den üblichen acht Stunden Betreuungszeit pro Tag liegen. Da viele Delmenhorster Kindergärten aber von 8 bis 16.30 Uhr geöffnet sind, käme hier nur eine halbe Stunde zum Tragen. „Der Verwaltungsaufwand wäre riesengroß“, mahnte Galwas. Auch Rudolf Mattern (Fachbereichsleiter Jugend, Familie, Senioren und Soziales) und der 1. Stadtrat Markus Pragal sprachen sich gegen städtische Gebühren aus.
 

Erziehermangel bleibt bestehen

Auch bei neuen Kitas gibt es weiterhin Probleme. So habe sich durch den Zuzug von Flüchtlingen und EU-Bürgern die Zahl von Kindern mit Migrationshintergrund erhöht. Und die brauchen teilweise mehr Sprachbetreuung. Gleichzeitig leidet die Stadt weiterhin unter dem Fachkräftemangel. Früher habe es auf Stellenausschreibungen der Stadt ganze Körbe voll Bewerbungen gegeben, heute gerademal eine Hand voll, sagte Galwas. „Wir müssen uns auf den Weg machen, diesen Bereich attraktiver zu machen“, appellierte er. Leider bewege sich das Land in diesem Punkt zurzeit nicht.
 
Einen Grund für den Mangel sah er in der Ausbildung neuer Erzieher. Diese erfolgt nicht dual, sondern rein schulisch. Die Nachwuchskräfte müssen ihre Ausbildung daher selbst finanzieren, was offenbar viele Bewerber abschreckt. Dazu käme ein neues Schulgesetz, dass Eltern bis in den Mai Zeit lasse, zu entscheiden, ob sie ihr Kind in die Grundschule schicken oder noch ein Jahr im Kindergarten lassen. Dafür muss die Stadt mehr Plätze vorhalten. Etwa 60 Eltern wollten davon dieses Jahr Gebrauch machen.
 
Wir haben bereits letztes Jahr über den Erzieher-Mangel bei der Stadt und deren Maßnahmen dagegen berichtet.
 
Foto: Trotz Neubauten von Kitas, hier an der Kollwitz-Schule, bleiben der Stadt weiter Probleme im Kita-Bereich.
 

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