Innovationscenter in Delmenhorst im Aufbau – CSM arbeitet an der Zukunft der Ernährung

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Der Speisefett- und Backzutatenhersteller CSM Ingredients (ehemals bekannt als Meistermarken) ist derzeit dabei, an seinem Standort Bremer Feld in Delmenhorst ein Innovations-Center für Fette, Öle und Emulsionen aufzubauen. Die Entscheidung für den neuen Forschungs- und Entwicklungsbereich fiel im Mai 2021, insgesamt wird in das Center, das auch eine Margarine-Pilot-Anlage beinhalten wird, ein zweistelliger Millionenbetrag investiert.

Wie sieht die Zukunft der Ernährung aus? Wie werden Fleischersatzprodukte oder auch Ersatzstoffe für Milch und Ei künftig aussehen? Allen gemeinsam ist, dass sie eins benötigen: Fett. „Fettkomponenten sind extrem wichtig“, sagt Kai-Alexander Heuberger, Chief Research and Innovation Officer bei CSM Ingredients.

Die Rolle des Fettes in der Zukunft

Fette dienten einerseits als Geschmacksträger, seien andererseits unter anderem auch ein Gewährleister für Saftigkeit bei Fleischersatzprodukten. „Wir müssen es jetzt angehen, wenn wir in ein paar Jahren dabei sein wollen“, sagt Heuberger über die Forschung in diesem zukunftsoffenen Bereich.

Arbeit an gleichwertigen Ersatzprodukten

Das langfristige Ziel in diesem Bereich der Lebensmittelindustrie sei es unter anderem, ein Produkt zu erschaffen, dass man nicht mehr von einem echten Stück Fleisch auseinanderhalten kann, wie Dr. Nils Hinrichsen sagt. Er ist Leiter des neuen Innovationscenters und arbeitet an den Grundlagen, auch auf molekularer Ebene, um zu verstehen um chemische Prozesse zu verstehen und auf die Biotechnologie zu übertragen.

Margarine-Pilot-Anlage

Im neuen Innovationscenter entsteht auch eine Margarine-Pilot-Anlage, auf der die Herstellung von Margarine mit verschiedenen Rohstoffen ausprobiert werden kann. Auch an palmölfreier Margarine und ebensolchen Siedefetten wird gearbeitet. Das noch im Aufbau befindliche neue Innovation Center ist in bereits bestehenden Räumlichkeiten untergebracht, in denen zuvor ein Technikum beheimatet war.

Derzeit beliebt: die Tiger-Paste

Wenn es später zur konkreten Umsetzung einer Innovation kommt, kommt Dagmar John ins Spiel, Leiterin des Entwicklungsbereichs. Zusammen mit externen Partnern sorgt sie dann dafür, dass aus Ergebnissen konkrete Produkten werden. Apropos Produkte: Ein Knüller derzeit im CSM-Ingredients-Produktportfolio ist die sogenannte Tiger-Paste, die aus Meersalz und schwarzem Pfeffer besteht. Sie beschert den damit bestrichen Backwaren wie etwa Brezeln oder Brötchen, die auch bei örtlichen Bäckern erhältlich sind, einen hell-dunklen Tiger-Look und auch einen „Geschmacksbooster“, wie Kai-Alexander Heuberger erläutert.

Samstagsschicht scheitert am Mitarbeitermangel

Bis zum Ende des Jahres 2025 will CSM sein Absatzvolumen um 40 Prozent steigern. Gern würde das Delmenhorster Werk auch eine Samstagsschicht einrichten, wie Werkleiter Horst von Soosten sagt. Allerdings scheitert das daran, dass man aktuell keine Mitarbeiter finde. Auch für das neue Innovation Center würden noch Lebensmitteltechnologen und -techniker gesucht.

Angehörige von OB Gerlach haben im Margarinewerk gearbeitet

An dem Besuchstermin bei CSM am Mittwochvormittag nahmen Oberbürgermeisterin Petra Gerlach sowie Björn Johannson als Vertreter der Delmenhorster Wirtschaftsförderung (dwfg) teil. Petra Gerlach kannte das Unternehmen übrigens bereits vor ihrem Besuch. So hat sowohl ihre Schwiegermutter als auch ihr Schwiegervater und auch ihre Schwägerin in dem einstigen Margarinewerk gearbeitet.

Unternehmen als Spiegel der Stadt

„Unternehmen sind auch ein Spiegel der Stadt“, sagte Gerlach beim Termin und zeigte sich froh darüber, ein „wichtiges Unternehmen“ wie CSM in Delmenhorst zu haben. Dr. Nils Hinrichsen, der seit Neuestem in Delmenhorst wohnt, sagte, Delmenhorst sei besser als sein Ruf, „die Stadt muss sich besser verkaufen.“

Bessere Zusammenarbeit der Bundesländer gefordert

Was sich konkret in Bezug auf das Unternehmen in Delmenhorst verbessern ließe, dazu hatte Kai-Alexander Heuberger auf Nachfrage keine konkrete Anregung. Allerdings würde er es begrüßen, wenn die Bundesländer Bremen und Niedersachsen bei wissenschaftlichen Kooperationen im Hinblick auf die Zukunft der Landwirtschaft besser zusammenarbeiten würden. Da sehe er erheblichen Verbesserungsbedarf. Das Delmenhorster CSM-Werk pflegt selbst eine länderübergreifende Zusammenarbeit und arbeitet eng mit dem TTZ zusammen, dem auf Lebensmittel spezialisierten Technologie-Transfer-Zentrum Bremerhaven.

 

Foto oben:

Von links: Björn Johannson (dwfg), Oberbürgermeisterin Petra Gerlach  und Kai-Alexander Heuberger, Dr. Nils Hinrichsen, Horst von Soosten und Dagmar John (alle CSM) im noch nicht vollständig eingerichteten Innovation Center Fats, Oils & Emulsifier.

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