Grafttherme bereitet sich auf den Neustart vor – 130.000 Badegäste wurden 2020 begrüßt

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Seit dem 2. November hat die Grafttherme im Zuge des Shutdowns, der auch als „Lockdown light“ bekannt ist, gezwungenermaßen geschlossen. Da die Corona-Verordnung des Landes Niedersachsen bis zum 10. Januar 2021 verlängert wurde, ist der Betrieb des Freizeitbades für 2020 vorzeitig beendet. Die Verantwortlichen resümierten heute in einem Pressegespräch das von der Corona-Pandemie gebeutelte Jahr. Es wird damit gerechnet, dass im kommenden Jahr erneut schrittweise gelockert wird.
 
Momentan sind wir mit internen Angelegenheiten beschäftigt“, berichtet Guido Becker, Geschäftsführer der Grafttherme. Dazu gehören technische Reparaturen, die von Fremddienstleistern durchgeführt werden, und die zurzeit laufende Inventur. An dieser beteiligen sich auch die Auszubildenden. Von den gut 100 Mitarbeitern der Grafttherme befinden sich mit Ausnahmen einiger weniger Bereiche alle in Kurzarbeit. Zwei Reinigungskräfte halten die Räumlichkeiten sauber.
 

Fast 300.000 Besucher weniger wurden gezählt

Sie stellen außerdem sicher, dass die Pflanzen nicht vertrocknen. Halbtags arbeitet ein Techniker, der sämtliche Anlagen anschaltet und die Leitungen durchspült. Zwar wird so viel heruntergefahren wie möglich, aber Becker stellt klar: „Es kann nicht alles abgestellt werden.“ Belastet wurde dieses Jahr zum einen durch den Schwelbrand im Februar und der daraufhin einsetzenden Corona-Pandemie.

Allmählich gelockert wurden die Restriktionen gemäß den Vorgaben der Corona-Verordnung des Landes zunächst im Wellnessbereich für Massagen und Kosmetikanwendungen im Mai, im Juni folgte der Saunabereich, bis dann im Juli auch die Schwimmbecken wieder genutzt werden durften. „Wir hatten entsprechend der Umstände einen guten Sommer“, teilt Becker mit.

Im Vergleich zur ersten Prognose fiel das Geschäft deutlich positiver aus. Stark lief es ebenfalls im Oktober. Offen gibt der Geschäftsführer zu: „Die Verordnung ab dem 2. November traf uns hart.“ Besonders angesichts des perfekten Wetters für den Saunabetrieb schmerzt ihn das sehr. Die Zahl der Besucher der Grafttherme liegt in diesem Jahr bei rund 130.000. Üblich waren in den vergangenen Jahren 420.000.
 

Regeln wurden von Badegästen eingehalten

„Nach der Wiedereröffnung haben sich die Leute langsam an alles gewöhnt“, merkt Edgar Sauer, Prokurist der BAD Bäderbetriebsgesellschaft und Verantwortlicher für den Saunabereich in der Grafttherme, an. Weiter Bestand haben die Abstandsmarkierungen, die nicht entfernt werden, weil davon auszugehen ist, dass diese bei der nächsten Inbetriebnahme erneut erforderlich sein werden.

Bei den einzelnen Schwimmbecken ist rauschendes Wasser zu hören, weil die Umwälzung fortgesetzt wird. Erfreulich war nach Angaben von Sauer auch die große Nachfrage der Kursbecken. Insbesondere wurde eine Vielzahl externer Anfragen von Schulen und Vereinen registriert. Die Freigabe des neuen zweiten Kursbeckens erfolgte erst im September.

Sauer erklärt sich den Erfolg der Kursbecken auch dadurch, dass die Grafttherme sich bestens auf Abstände eingestellt hat und über eine gute Lüftungslange verfügt. Für den Sauna- und Wellnessbereich, der sehr gut angenommen wurde, hält er fest: „Die Hygiene-Konzepte sind aufgegangen.“ Gäste befolgten demnach alle Regeln. „Es war teilweise seht entspanntes Arbeiten“, tut Sauer kund. Das Verwedeln war anfangs nicht erlaubt, konnte aber im weiteren Verlauf wieder angeboten werden.
 

Online-Shop steht permanent zur Verfügung

In diesem Zusammenhang verweist Becker darauf, dass Saunen bisher nicht als Orte bekannt geworden sind, in denen sich Infektionen ausgebreitet haben. Trotzdem gab es Beschränkungen. So durften sich in der größten Sauna der Grafttherme, in der 60 Personen Platz finden können, höchstens 26 Menschen gleichzeitig aufhalten.

Von Sauer wird auf den Online-Shop der Grafttherme hingewiesen, der 24 Stunden sieben Tage die Woche betrieben wird. Gutscheine lassen sich dort bestellen. Solche für Kurse finden bislang weniger Abnehmer, weil ungewiss ist, wann es weitergeht. Trotzdem ist auch der Online-Shop erfolgreich, wenn auch nicht auf dem Niveau vor der Pandemie.

Angesichts der Zwangspause wird in der Grafttherme gerade das gemacht, wofür sonst keine Zeit bleibt. Dazu gehören laut Sauer Auswechslungen, Reparaturen, und Auswertungen, um weitere Potentiale zu ergründen. Besser als zuvor soll ihm zufolge Gebrauch vom Gastronomie-Bereich gemacht worden sein. Große Akzeptanz fand die Selbstbedienung. Becker lässt wissen, dass überlegt wird, welche coronabedingt eingeführten Maßnahmen künftig aufrechterhalten bleiben.
 

Neustart zum 11. Januar wird bezweifelt

Auf jeden Fall gilt das für die Online-Tickets. Die Bezahlung per Handy hat sich ebenfalls bewährt. Keine Schwierigkeiten sind in Corona-Zeiten mit der Kapazität im Saunabereich zu registrieren, da dieser mit seinem Innen- und Außenbereich sehr weitläufig ist. „Es gab Monate, die die besten seit der Eröffnung des Saunabereichs waren“, erklärt Sauer.

Nicht zuletzt war im Sommer mehr los, als es für gewöhnlich der Fall ist. Zusätzliche Aufgüsse wurden angeboten, um das Aufkommen an Kunden weiter zu entzerren. Besondere Beliebtheit erfreute sich dabei das nach Auskunft von Sauer Schokopeeling. Seit er es selbst ausprobierte, kann er das nachvollziehen.

Becker äußert dazu: „Für die Wintersaison hätten wir uns ein Aufguss-Konzept ausdenken müssen, um sicherzustellen, dass alle Gäste mit Aufgüssen versorgt werden.“ Optimistisch gibt sich Sauer: „Wir hoffen, dass wir mit der Wiedereröffnung richtig durchstarten. Bislang steht lediglich fest, dass bis einschließlich 10. Januar kein Betrieb möglich ist. „Ich persönlich glaube nicht, dass es am 11. Januar wieder losgeht und schon gar nicht alle Bereiche.“, schätzt Becker die Lage realistisch ein.
 

Die Wiederaufnahme des Betriebs lässt sich innerhalb einer Woche bewerkstelligen

Vielmehr rechnet er wie im Zuge der ersten Welle mit einer schrittweisen Öffnung. Darauf angesprochen, wie schnell die Grafttherme ihre Tätigkeit nach möglichen Lockerungen aufnehmen könnte, unterscheidet er zwischen den Massagen im Wellnessbereich und allen weiteren mit Becke arbeitenden Bereiche. Binnen 24 Stunden lassen sich demnach Massagen wieder durchführen.

Länger, nämlich höchstens eine Woche wird für den Rest benötigt, weil das Wasser in den Becken beheizt und umgewälzt werden muss. Es ist von Vorteil, dass sie nun darin erprobt sind. In Bezug auf die finanziellen Auswirkungen durch die Corona-Krise kalkuliert der Geschäftsführer nun mit einem Verlust von etwa weniger als einer Million Euro. Zuvor hatte er sie auf 1,4 bis 1,6 Millionen Euro geschätzt. Schließlich macht Becker darauf aufmerksam, dass noch die Novemberhilfen und mögliche Fördergelder fließen werden.
 
Bild: Guido Becker (v. l.), Geschäftsführer der Grafttherme, und Edgar Sauer, Prokurist der BAD Bäderbetriebsgesellschaft und Verantwortlicher für den Saunabereich in der Grafttherme, schilderten die aktuelle Situation des coronabedingt geschlossenen Freizeitbades.

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