Gelungener Neustart der Stadtbücherei wird gewürdigt – VGH-Stiftung übergibt Bibliothekspreis

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Vor einem Kreis geladener Gäste bekam die Stadtbücherei am Dienstagabend, 26. November, in den eigenen Räumen den niedersächsischen Bibliothekspreis 2019 überreicht. Dieser wird seit 2001 von der VGH-Stiftung in Kooperation mit dem Landesverband Niedersachsen im Deutschen Bibliotheksverband und der Kulturstiftung der Öffentlichen Versicherungen Oldenburg vergeben. Ausgezeichnet wurde die Stadtbücherei für die in den vergangenen drei Jahren vom gesamten Team unter der Leitung von Anika Schmidt vollzogenen Veränderungen.
 
Zunächst verschaffte ein rund fünfminütiger Film Eindruck von den zahlreichen Aktivitäten, die in der Stadtbücherei stattfinden, und den erfolgten Umstrukturierungen. „Nichts ist so beständig wie der Wandel, so lautet das Motto der Stadtbücherei Delmenhorst“, leitet Oberbürgermeister Axel Jahnz sein Grußwort ein. Büchereileiterin Anika Schmidt fragte er nach eigner Aussage, wieso ausgerechnet die Wahl auf Delmenhorst fiel. Ihre Antwort gibt er sinngemäß wieder: „Gerade weil wir das schon die ganze Zeit so tun, was wir tun.“
 

Oberbürgermeister hatte viel Lob übrig

Der Erfolg der Stadtbücherei in den letzten Jahren spricht Jahnz zufolge für sich, hänge aber auch mit der Identifikation der Leitung und des Teams zusammen. „Eine Bücherei muss lebendig und wach sein, sowie Spaß und Freude am Lesen wecken“, merkt er an. Obwohl für ihn persönlich ein Buch weiterhin große Besonderheit besitzt, müssen Büchereien auch über neue Medien verfügen.
Für die Existenz der Stadtbücherei in ihrer Form und die Begeisterung, die sie bei der preisverleihenden Stiftung, ist der Oberbürgermeister dankbar. Im Anbetracht des tags zuvor gestarteten Weihnachtsmarktes sagt er: „Hier ist heute das größte Licht des Delmenhorster Weihnachtsmarktes.“ Jahnz schließt mit den Worten: „Wir werden auch nach der Preisvergabe genauso stolz auf die Stadtbücherei sein, wie schon zuvor.“
 

Schaffenskraft imponierte einer Jurorin

In der Folge hielt Angelika Brauns, Geschäftsführerin der Büchereizentrale Niedersachsen und Mitglied der fünfköpfigen Jury des Preises, die Laudatio. Sie macht deutlich, dass mit der Auszeichnung besondere Leistungen im Bibliotheksbereich gewürdigt werden. Vor anderthalb Jahren begegnete sie Anika Schmidt, die ihr berichtete, was sie in Delmenhorst tat und noch vorhatte.
„Ich war beeindruckt von der Fülle und Vielfältigkeit der Aktivitäten und Innovationen, aber auch der Energie, Zielstrebigkeit und dem Engagement, mit dem diese betrieben und verfolgt werden“, räumt Brauns ein. Für den erfolgreichen Neustart, die Umsetzung eines umfassenden Konzeptes und die Umstrukturierung der Stadtbücherei, die sogar deren vorübergehende Schließung im September nach sich zog, erhält sie den niedersächsischen Bibliothekspreis 2019.
 

Vielzahl an Kooperationen mit anderen Partnern

Brauns teilt mit: „Die Bibliothek wird hier zum dritten Ort, der neben dem eigenen Zuhause und der Arbeit als Aufenthaltsort an Bedeutung gewinnt.“ Dazu tragen die neue Einrichtung eines Lesecafés, die Umgestaltung der Kinder- und Jugendbücherei, die Sortierung des Bestands der Erwachsenenbibliothek nach Interessenkreisen, zusätzlich erworbene Medien und Möbel bei.
Sie hebt die Leistung der Stadtbücherei in der Zusammenarbeit mit weiteren städtischen oder kulturellen Partnern hervor. Jährliche Teilnahmen am Bundesprogramm „Kultur macht stark“ mit unterschiedlichen Projekten zur digitalen Leseförderung, das im Oktober eröffnete medialab der Stiftung Lesen und die Funktion als Austragungsort für das Literaturfestival Globale sind Beispiele.
„Im letzten Jahr gewann Delmenhorst den Preis als Vorlesehauptstadt mit über 250 Vorleseaktionen. Alle Aktionen wurden von der Stadtbücherei organisiert“, betont Brauns. Vorbildcharakter erkennt sie vor allem bei der Leseförderung und in Bezug auf den außerschulischen Lernort. Außerdem bekundet sie: „Die Stadtbücherei Delmenhorst ist ein guter Partner. Es gibt kaum ein Projekt von uns, an dem sie nicht teilnimmt.“ Zuletzt richtet Brauns einen Appell ans Team: „Weiter so liebes Team, gehen Sie weiter neue Wege für die Stadtbücherei!“
 

Für die Stadtbücherei stehen vier Ziele im Vordergrund

Dr. Johannes Janssen, Stiftungsdirektor der VGH-Stiftung und ebenfalls Jurymitglied, sowie Jörg Heiduk, Geschäftsführer der Kulturstiftung der Öffentlichen Versicherungen Oldenburg, überreichten der Büchereileiterin gemeinsam den Preis, der mit 5.000 Euro dotiert ist. Bei Dr. Janssen hinterließ die herzliche Begrüßung durch die Mitarbeiter beim Hereinkommen bleibenden Eindruck.
Heiduk bringt seine Überzeugung zum Ausdruck „Mein Dank geht an die Jury. Dieser Abend und der Film haben gezeigt, dass es die richtige Entscheidung war.“ Während ihrer Dankesrede gab Anika Schmidt das Lob an alle Mitarbeiter und Partner bei den vielen Aktionen weiter. „Als Mitte September der Anruf mit der Nachricht kam, da war ich wirklich sprachlos“, gesteht sie.
Vier wesentliche Ziele stellt die Büchereileiterin bei der Neukonzeption heraus: Die Bücherei soll ein Bildungs- und Kulturort mit ganzheitlichem pädagogischem Konzept, ein Ort der Begegnung, ein Vermittler digitaler Bildung und ein Kooperationspartner sowie ein Ort der Vernetzung sein. Im Jahr verbucht die Stadtbücherei laut Schmidt circa 210.000 Entleihungen und tätigt an die 200 Veranstaltungen, wovon knapp 160 auf Kinder- und Jugendabteilung entfallen.
 

Büchereileiterin blickt positiv in die Zukunft

Dass sich die Stadtbücherei kürzlich erstmals am Star Wars Reads Day beteiligte, kommentiert sie so: „To be continued, sag ich da nur.“ Besucherrekorde sind bei den Quizabenden mit Heinz Dauelsberg zu registrieren, weshalb demnächst nur mit Anmeldung daran teilgenommen werden kann.
Schmidt hebt hervor: „Wir sind die größte Bibliothek in Niedersachsen, die ihre Medien in Klarschrift-Systematik präsentiert und nach Interessen ordnet.“ Dank gilt auch der Stadt als Träger, die die Veränderungen mitträgt. „Ich wünsche mir eine Bücherei, in der wie viele Gespräche führen und in der viel ausprobiert wird. Wir freuen uns auf ganz viele neue Dinge mit ihnen. Ich bin ganz stolz, dass sich dieses Haus leiten und mit diesem Team arbeiten darf“, sagt die Büchereileiterin abschließend.
 

Preisgeld fließt in weitere Angebote

Zwischen der Laudatio und der Preisübergabe sowie nach der Dankesrede spielten die Geschwister Freya und Phillip Wessolowski von der Musikschule Delmenhorst (MSD) mit Cello und Geige zwei Musikstücke. Bei einem kleinen Imbiss, den die Öffentlichen Versicherungen Oldenburg stellten, konnten sich die Gäste die Veränderungen genau anschauen.
Auch Neuerwerbungen und Projekte, die mit dem Preisgeld finanziert werden, wurden vorgestellt. Ein neues Rednerpult, das bei Verleihung bereits im Einsatz war, gehört ebenso dazu wie Krimi-Dinner-Spiele, Geburtstagskisten mit Spielen, Büchern und Partyhüten zu den drei Themen Piraten, Prinzessin und Star Wars, sowie ein Kuti.
Dabei handelt es sich um eine einfache quadratische Spielkonsole. Zu zweit können daran verschiedene Spiele für die Koordination, das Reaktionsvermögen oder mit quizartigen Wissensfragen gespielt werden. Ständig können neue Spiele darauf geladen werden. Außerdem wird die Stückzahl bereits vorhandener digitaler Geräte der Bibliothek der Dinge weiter ausgebaut.
 
Bild: Das Team der Stadtbücherei um Leiterin Anika Schmidt (6. v. l.) erhielt den niedersächsischen Bibliothekspreis 2019 von der VGH-Stiftung.

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