Feuerwehr setzt auf Digitalfunk
Seit dem 2. Dezember wird bei Feuerwehr und Rettungsdiensten größtenteils digital gefunkt, heute wurde die neue Funktechnik präsentiert. Die neue Technik punktet vor allem mit besserer Sprachqualität und gestiegener Abhörsicherheit, dafür muss die Stadt aber auch tief ins Portmonee greifen.
Sichtlich stolz präsentierte die Feuerwehr Delmenhorst heute ihre neue Funktechnik. „Wir sind eine der ersten Berufsfeuerwehren in unserem Gebiet mit Digitalfunk“, freut sich Thomas Simon, Leiter der Berufsfeuerwehr. Der Großteil des Funks ist jetzt digital und nicht mehr analog. Allerdings nicht nur bei der Berufsfeuerwehr, sondern auch bei der Freiwilligen Feuerwehr, der Werkfeuerwehr-Armstrong-DLW, dem Deutschen Roten Kreuz, dem Malteser Hilfsdienst, dem ASB, den Johannitern, dem DLRG und dem THW. Analog läuft derzeit nur noch der Funk an der Einsatzstelle, also unter den Personen, die am selben Einsatzort untereinander funken. Der Funk von dort zur Großleitstelle ist jedoch digital. Damit ziehen Feuerwehr und Rettungsdienste auch mit der Polizei gleich, die schon seit ungefähr einem halben Jahr nur noch digital funkt.
Bessere Sprachqualität und Abhörsicherheit
Die Umstellung auf Digitalfunk bringt viele Vorteile mit sich: „Das ist ein Hochsicherheitsnetz“, erklärt Simon. Es sei fast unmöglich, den Feuerwehrfunk jetzt noch abzuhören: „Es ist hochverschlüsselt. Da gibt es ganz klare Vorgaben von der Bundesbehörde“, sagt Simon weiter. Außerdem sei der Funk jetzt nicht mehr so überlastet: „Beim Analogfunk konnte auf einer Frequenz nur eine Person sprechen“, erläutert Simon. Jetzt können mehrere gleichzeitig funken. „Außerdem werden alle Nebengeräusche komplett herausgefiltert“, ergänzt Mariella Cannella, Einsatzleiterin der Feuerwehr.
Umrüstung ist mit hohen Kosten verbunden
Die Umstellung auf Digitalfunk ist zwar durchaus fortschrittlich, aber dafür nicht ganz billig und mit hohem Aufwand verbunden. „Der Digitalfunk ist eine zusätzliche Finanzbelastung für die Stadt“, gibt Simon zu. Die Umrüstung kostet die Stadt rund 160.000 Euro, davon wird das meiste Geld für die Hardware, also zum Beispiel für die Funkgeräte selbst, benötigt. Die jährlichen Betriebskosten belaufen sich auf 26.000 Euro. Des Weiteren mussten alle potenziellen Nutzer auch für den Umgang mit den neuen Funkgeräten geschult werden. „Über Multiplikatoren wurden die Endverwender geschult“, erklärt Cannella. Bis jetzt seien 100 bis 150 der Endverwender mit der neuen Technik vertraut gemacht worden. Der Rest soll bald nachziehen.
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