Delmenhorster Liste organisiert Grafttoilette und hilft jungen Familien mit der Aktion „Lüttje Sööts“

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Das Thema ist eine Herzensangelegenheit von Bettina Oestermann, Mitglied der Delmenhorster Liste: die Grafttoilette. Die Wählergemeinschaft will mit privater Finanzierung dafür sorgen, dass das portable WC auch von Frühjahr bis Herbst 2024 wieder vor Ort ist. Darüber hinaus starten sie die Spendenaktion „Lüttje Sööts“, um  junge Familien mit finanziellen Nöten mit Verbrauchsmaterialien zu unterstützen.

Seit dem Jahr 2021 gibt es eine mobile Toilette in der Graft. Im ersten Jahr auf Initiative der Delmenhorster Liste noch rein spendenfinanziert, später mit Unterstützung aus dem städtischen Haushalt. Nutzen konnten die Einrichtung für einen kleinen Obolus nicht nur die Gäste der Minigolfanlage, auf dem sie aufgestellt war, sondern – auch besonders wichtig – die Eltern und Kinder des nahegelegenen Graftspielplatzes.

Sponsoren ermöglichen Toilette

Für 2024 wurde die Förderung des Projekts vom Stadtrat abgelehnt. Doch die Liste hat sich erneut auf Sponsorensuche begeben. „Für sechs Monate haben wir das Geld bereits zusammen“, sagt Andreas Neugebauer. Für zwei weitere Monate werden noch Finanziers gesucht. Im März soll die Toilette aufgestellt werden, die verhindern soll, dass Eltern mit ihren Kinder ins Gebüsch gehen müssen, weil die Toilette am Graftkiosk zu weit entfernt ist.

„Herr Abbes, der Betreiber der Minigolfanlage, hat sich stets vorbildlich um die Reinigung gekümmert“, lobt Bettina Oestermann. Die Anlage hat das Aussehen eines Dixi-Klos, sei innen aber deutlich komfortabler, verfüge über fließendes Wasser, eine Ventilation und auch über Menstruations-Hygiene-Artikel.

Für Bettina Oestermann ist mitelfristig nach wie vor die Stadt in der Pflicht: „Wir lassen die Stadt nicht frei davon“, sagt sie, „es ist eine städtische Sache.“ Isabel D’Ambrosio sieht in der Grafttoilette auch einen Beitrag zur Stärkung der City: „Wir treiben die Leute sonst weg aus der Innenstadt woandershin, zum Beispiel ins Abenteuerland.“

Kritik an Zuschussstreichung für soziale Projekte

Überhaupt steht die zurückgefahrene Finanzierung sozialer Einrichtungen bei den Mitstreitern der Liste in der Kritik, speziell die sogenannte Zuschussliste, auf der freiwillige Leistungen der Stadt stehen und die in diesem Jahr aufgrund eines Sparzwangs zusammengestrichen wurde. Völlig unverständlich findet zum Beispiel D’Ambrosio, dass die Stadt einen Zuschuss von gerade mal 1.000 Euro für die Aidshilfe komplett einspart.

Auch die finanzielle Kürzung bei den Nachbarschaftsbüros kann Mitstreiter Andreas Neugebauer nicht nachvollziehen. Als gerade rufschädigend empfindet DL-Ratsmitglied Heinrich Lau die Tatsache, dass die Stadt auch die Gedenkstätte für Opfer der NS-Krankenmorde in Wehnen nicht mehr bezuschusst. „Umso wichtiger ist es, selbst etwas zu tun“, sagt Bettina Oestermann zusammenfassend.

Projekt „Lüttje Sööts“

Daneben hat die Delmenhorster Liste die Aktion „Lüttje Sööts“ ins Leben gerufen. Da die Liste gern einen plattdeutschen Namen für die Aktion wollte, holten sie die Plattdeutschexpertin Barbara Stolberg ins Boot.  Sie schlug den Begriff “Sippschafts Sööts“ vor, ein bauernsprachlicher Begriff aus dem 14./15. Jahrhundert, wie Stolberg erläutert. „Wenn es nicht mehr weitergeht und Nachbarschaft und Fremde dir in der Not etwas bringen, dann ist das Sippschafts Sööts. Es waren Menschen, die einem nah waren und doch nicht nah waren, eine stille Nachbarschaftshilfe.“

Die Delmenhorster Liste wandelte den Begriff ab in „Lüttje Sööts“. Was es mit dem Projekt auf sich hat, erklärt Laura Oestermann: „Wir wollen Verbrauchsartikel sammeln wie Windeln, Wickelunterlagen, Schnuller oder Babypuder.“

Unterstützung für junge Familien

Unterstützt werden sollen damit Familien, die ihren Lebensunterhalt aus eigener Kraft ohne staatliche Unterstützung bestreiten können, bei denen es am Monatsende aber mal finanziell knapp werden kann. „Junge Familien stehen gehaltstechnisch noch am Anfang, da wollen wir rein“, erklärt Andreas Neugebauer die Idee. „Mit dieser Aktion möchten wir ein Zeichen setzen und Familien zeigen, dass sie nicht allein sind“, sagt DL-Ratsherr Joschka Kuty. Auch wenn gezielt Familien ohne staatliche Unterstützung angesprochen sind, werde auch Beziehern staatlicher Leistungen bei Not am Mann geholfen.

Spender und junge Familien mit Bedarf können sich direkt an die Delmenhorster Liste wenden. Auch bei der regelmäßigen Aktion „Kauf eins mehr“ der Wählergemeinschaft in Delmenhorster Supermärkten kann gespendet werden. Eine kleine Grundausstattung besteht bereits, sodass sich  bedürftige Familien schon jetzt an die Delmenhorster Liste wenden können.

 

Kontakt:

Für „Lüttje Sööts“ nimmt die Delmenhorster Liste Verbrauchsmaterialien für Kinder an. Dazu zählen ungeöffnete Windelpackungen, ungeöffnete Feuchttücherpackungen, neue Cremes, neue Schnuller, Trinkflaschen sowie Babynahrung, die noch mindestens 6 Monate haltbar ist sowie weitere neuwertige Waschprodukte. Kleidung, Möbel und Matratzen werden nicht angenommen.

 

Wer etwas spenden möchte oder etwas benötigt:

 

Telefon: 04221 9289521

 

Kontaktformular:

Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von delmenhorsterliste.de zu laden.

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Persönlich:

Montags, 17.30 Uhr bis 19 Uhr

Geschäftsstelle in der Lahusenstraße 2, 27749 Delmenhorst

 

Bild oben:

Andreas Neugebauer, Laura Oestermann und Barbara Stolberg mit Artikeln des Projekts „Lüttje Sööts“

 

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