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Bürger entscheiden über Parkhaus-Fassade – Neubau des Hauses bis Ende 2018 geplant – Galerie mit Entwurfsbildern

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Langsam nehmen die Pläne für das neue Parkhaus auf der Fläche des abgerissenen City-Parkhauses Gestalt an. Ab heute, 20. Juni, können die Bürger aus einem von drei Entwürfen die neue Fassade bestimmen. So will die Stadtwerkegruppe Delmenhorst (SWD), die den Neubau durchführt, die Delmenhorster mit ins Boot holen.
 
Die drei Entwürfe wurden von der Gesellschafterversammlung aus mehreren Varianten ausgewählt. Sie sind alle innerhalb des anvisierten Budgets für die Fassade. Dabei spielt laut Hans-Ulrich Salmen, Chef der SWD, neben Aspekten wie Lärmschutz, Blendschutz und Brandschutz auch die Optik eine wichtige Rolle: „Wir haben ein Zentrum dort, dass sich im Wandel befindet.“ Daher sei der Standort auch „sensibel“. Die SWD planen mit Baukosten von 5,8 Millionen Euro. Wegen der hohen Summe muss der Bauauftrag europaweit ausgeschrieben werden.
 

Paneelen mit Bildern bei zwei Varianten

Die drei Varianten sind recht unterschiedlich ausgefallen. Die Erste zeigt eine klassische, aber offene Fassade. Variante zwei und drei sind mit vielen Paneelen versehen, die mit Bildern bedruckt werden. Als Motive sind Ansichten verschiedener Delmenhorster Gebäude denkbar. Während diese bei Nummer zwei austauschbar sind, bleiben sie bei drei fest, da es sich dabei um Aluminium-Paneelen handelt. Und diese müssten mit festen Motiven versehen werden. Durch die Bilder soll die Identifikation der Bürger mit ihrem Parkhaus gestärkt werden.
 
Gemeinsam ist allen Varianten das zugrunde liegende Parkhaus. Dieses bekommt 620 Stellplätze, davon 160 für die Mitarbeiter des Josef-Hospitals Delmenhorst (JHD), das künftig nur noch seinen Innenstadt-Standort behalten soll. Das neue Parkhaus misst gut 21 Meter Höhe, das alte Parkhaus lag bei 15 Meter. Die neue Höhe erklärt sich durch die breiteren Parkplätze. Mit 2,7 Metern bieten sie auch SUV-Fahrern reichlich Platz. Da dadurch weniger Plätze auf jeder Etage entstehen, muss das Haus in die Höhe wachsen.
 

Mobilitätsänderung berücksichtigt

Gegen mögliche Überflutungen bekommt das Haus einen schützenden Sockel. Zudem wird der Verkehr jetzt von der Marktstraße aus zum Haus geleitet. Die Straße Am Stadtwall beim Wasserturm soll für Autofahrer gesperrt werden. Daher wird die Einfahrt auch näher an der Mühlstraße sein als die Ausfahrt, damit sich die Fahrer nicht ins Gehege kommen. Das oberste Parkdeck wird ebenfalls überdacht und nicht mehr frei liegen wie beim Vorgänger. Obendrauf kommt eine Photovoltaik-Anlage, deren Leistung aber noch nicht feststeht.
 
Bei einer Lebensdauer von 30 bis 40 Jahren muss das Haus auch für mögliche künftige Änderungen im Nutzerverhalten ausgelegt werden. Daher sind auch 150 Stellplätze für Fahrräder – im alten Haus 75 – eingeplant. Ebenso sind Ladestationen für E-Bikes und Elektroautos machbar. Laut Salmen ist eine Ladestation für Autos noch nicht zu Anfang eingeplant, da es noch nicht so viele E-Autos in der Stadt gäbe.
 
Dafür kommt ein topmodernes Parkleitsystem, dass Besucher sofort zu freien Stellflächen führt. Und das rund um die Uhr, da das Haus 24 Stunden geöffnet bleibt. Lediglich beim geplanten Sonderbereich für das JHD ist noch nicht klar, ob er ganze Tage verfügbar sein wird.
 

 

Kein Einzelhandel im Parkhaus

Andere Nutzungen als Parken wird es im neuen Haus nicht geben. Ein An- oder Aufbau mit Büros oder Einzelhandel ist vom Tisch, da die Politik diesen nicht gewollt habe, so Salmen weiter. Ebenso werden keine neuen Brücken zum Kaufpark gebaut. Jene im alten Parkhaus dienten laut Salmen eh nicht dem Brandschutz, sondern lediglich dazu, Kunden in die Kaufpark-Geschäfte zu holen. Mit dem weitgehenden Leerstand des Gebäudes entfällt dieses Anliegen.
 

Abstimmung bis 26. Juni

Noch bis zum 26. Juni können die Bürger bei den Stadtwerken abstimmen, welcher der drei Fassadenentwürfe ihnen am besten gefällt.. Neben der Homepage werden auch Mitmachkarten in den Servicecentern ausgelegt. „Ich finde, wir haben drei Fassaden, die alle eine hohe Qualität haben“, sagt Salmen. Der Entwurf mit den meisten Stimmen wird bei der Stadtverwaltung eingereicht. Dort könnten kleine Änderungen dazukommen, aber kein komplett neuer Entwurf. „Wir werden dafür sorgen, dass das die Fassade wird“, verspricht Salmen bezüglich des Sieger-Entwurfes.
 
Wenn alles gutgeht, soll der Verwaltungsausschuss am 9. August die Änderung des entsprechenden Bebauungsplanes der Fläche an der Mühlenstraße beschließen. Nach acht Wochen hofft Salmen auf die Baugenehmigung, um Ende Oktober einem Unternehmen den Zuschlag zum Bau zu erteilen. Ein gutes Jahr später, November 2018, ist die Eröffnung angestrebt. So soll noch das darauf folgende Weihnachtsgeschäft mitgenommen werden.
 

Salmen: Zeitplan sportlich, aber machbar

„Dieser Zeitplan ist sportlich, aber realistisch“, erklärt Salmen. Auch Hans-Rainer Meisel, Mitglied im CDU Kreisverband Delmenhorst und Gesellschafter der Parkhaus GmbH, ist dies bewusst. Daher sei das Voting auch nur bis Montag, 26. Juni möglich. Sonst könne der Zeitplan durcheinander geraten. Trotzdem behaart er auf dem Voting: „Um eine Identifikation für das Parkhaus zu kriegen, müssen wir die Bevölkerung mit ins Boot holen.“
 
Foto oben (v.l.): Annette Kolley, Mitglied der Gesellschafterversammlung des Parkhauses, betrachtet einen der Entwürfe. Hans-Rainer Meisel, ebenfalls Gesellschafter, Architekt Michael Schröder und Stadtwerke-Chef Hans-Ulrich Salmen sind gespannt, welche Variante beim Bürgervoting das Rennen machen wird.
 
Foto Mitte: Das alte Parkhaus bekommt einen modernen Nachfolger. Verbindungsbrücken zum Kaufpark wird es nicht mehr geben.
 
Fotos unten (v.l.): So sehen die Entwürfe für Variante 1 („Stadtgrün“), 2 („Paneele mit Stadtbildern“) und 3 („Stadtbilder“) aus.
 

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