Brand legt Grafttherme mindestens bis Ende Februar lahm – Dachkuppeln werden für Rauchabzug gelöst

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Nachdem sich gestern, 12. Februar, ein Schwelbrand in der Grafttherme ereignete, muss das Freizeitbad zumindest für den gesamten restlichen Februar geschlossen bleiben. Das gab Hans-Ulrich Salmen, Geschäftsführer der betreibenden Stadtwerkegruppe Delmenhorst (SWD), heute (13. Februar) bei einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz bekannt. Brandursache war ein technischer Defekt. Arbeiten sollen bereits am morgigen Freitag, 14. Februar, anlaufen.
 
„Ein Schwelbrand wurde im Schaltraum der Mittelspannungsanlage durch einen technischen Defekt ausgelöst“, erklärt Hans-Ulrich Salmen, Geschäftsführer der SWD, von der die Grafttherme betrieben wird. Seitens der Brandermittler konnte Fremdverschulden ausgeschlossen werden. Vom Brand war nach Salmens Angaben die komplette linke Schaltlinie des Mittelschaltkastens mit vier Schaltfeldern betroffen, der sich unter dem Kursbecken befindet und vollständig niederbrannte.
 

Feuerwehr war knapp drei Stunden vor Ort

Es entwickelten sich Rauch und Ruß in starker Ausprägung. Sie füllten weite Teile des Kellers aus. Rauchschwaden gelangten Salmen zufolge bis in den Freizeitbereich und zum Sportbecken. Um 20.43 Uhr wurde die Feuerwehr verständigt, die zügig eintraf. Gegen 23.30 Uhr konnte sie den Einsatz abschließen.

Je zwei Felder der Dachkuppeln im Freizeitbereich wurden mithilfe eines heißen Drahtes so geschmolzen, dass sie zum Einsturz gebracht wurden, damit der Rauch abziehen konnte. Wegen anhaltender Regenschauer dringt an diesen Stellen Wasser ein, wofür es laut Salmen eine Lösung gibt: „Die Kuppeln werden morgen provisorisch verschlossen, um wind- und wasserdicht zu sein.“ Er betont: „Der Rauch vom Kabelbrand ist nicht ganz ungefährlich.“
 

Keller ist nur in Schutzausrüstung begehbar

Da auch Plastik oder genauer gesagt PVC bei den Kabeln mitverbrannte, ist die Begehung des Kellers nur mit Schutzkleidung möglich. Zurückbleibt vom PVC Chlorid und das wird in Verbindung mit Wasser zu Salzsäure. Hinzu kommt, dass noch unklar ist, ob und welche Kabel beschädigt wurden, die dann ausgetauscht werden müssten.

„Alle Oberflächen, die mit dem Rauch in Berührung kamen, müssen gereinigt und dekontaminiert werden.“ teilt der Stadtwerke-Chef mit. Angesichts der Tatsache, dass der Keller äußerst verwinkelt ist und über zahlreiche Oberflächen verfügt, bedeutet das viel Aufwand. Sicher ist für Salmen nur eines: „Bis mindestens Ende Februar bleibt das Bad komplett geschlossen.“ Zur Größenordnung der Schadenssumme konnte er keine Auskunft geben, sprach aber von einem „umfänglichen Schaden“.
 

Mitarbeiter und Feuerwehr handelten optimal

Heilfroh zeigt sich Salmen über den Umstand, dass alle Personen den Vorfall unbeschadet überstanden. „Unsere Mitarbeiter haben hervorragend koordiniert und kontrolliert die Badegäste samt ihren Sachen hinausgeführt“, merkt er an. Auf die persönlichen Dinge musste das Personal vorerst verzichten und konnte sich, da es keine Jacken trug, in einem Wagen aufwärmen.

Salmen hält fest: „Die Notfallpläne haben vorzüglich funktioniert. Die Zusammenarbeit zwischen Feuerwehrleuten und unseren Mitarbeitern war reibungslos.“ Lediglich im Sauanabereich hielten sich 20 Gäste auf, zu denen sich noch einmal zwischen 10 und 20 Mitarbeiter gesellten. Mit Fachleuten verschafft sich Salmen zurzeit einen Überblick und berät über erforderliche Sanierungsarbeiten.
 

Bau des neuen Kursbeckens legt eine Zwangspause ein

Sowohl ein Chemiker als auch die Gebäudereinigung wurden bereits beauftragt und beginnen morgen ihre Arbeit. Streichproben nimmt der Chemiker vor, um zu ermitteln, welche Flächen vom Rauch und Ruß belegt wurden. Unter Umständen muss sogar das Wasser in den Becken ausgewechselt werden.

Zudem muss der Bau des neuen Kursbeckens unterbrochen werden, sodass sich dessen Eröffnung verspäten wird. Über die Lüftungs- und Heizungsanlage ist es nämlich mit dem Technikraum, von dem aus diese betreiben werden, verbunden. Gleiches gilt für den Saunabereich, in den kein Rauch vordrang. Wenn die Arbeiten mehr Zeit in Anspruch nehmen, ist es denkbar, dass nur einzelne Teilbereiche, wie zum Beispiel der Sauna- und Wellnessbereich, ab März separat geöffnet werden.
 
Bild: Hans-Ulrich Salmen, Geschäftsführer der Stadtwerkegruppe Delmenhorst, weist auf eine im Zuge des Brandes in der Grafttherme zur Entrauchung geöffnete Dachkuppel im Freizeitbereich.

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