Hyrst Coworking-Space: keine 662.000 Euro investiert – kursierendes Missverständnis um Fördersumme

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Der hyrst Coworking-Space hat am Montag zum ersten Mal seine Türen geöffnet. Doch noch bevor der Raum erstmals von Berufstätigen, Kreativen, Studenten, Schülern oder anderen Bürgern genutzt wurde, kochte bereits eine Debatte über die Kosten hoch – die auf einem  Missverständnis basiert.

Im Internet – und auch im realen Leben – wurde in Delmenhorst in den vergangenen Tagen darüber diskutiert, wofür beim neuen Coworking-Space in der Langen Straße vermeintlich über 600.000 Euro ausgegeben wurden. Das Land Niedersachsen hatte einen Förderbescheid aus EU-Mitteln bereitgestellt.

Das Amt für regionale Landesentwicklung in Hannover hatte in einer Pressemitteilung im August 2021 verkündet: „Das niedersächsische Regionalministerium fördert die Pläne der Stadt Delmenhorst für ein Coworking Space in der Innenstadt. Ministerin Birgit Honé übergab am (heutigen) Donnerstag einen Förderbescheid in Höhe von 300 000 Euro aus dem Programm „Zukunftsräume Niedersachsen“ für die Entwicklung des „Delmenarium“. Insgesamt stehen der Stadt damit mehr als 662 000 Euro für das Projekt zur Verfügung.“

Missverständnis 1:

Ungenaue Formulierung

Allerdings handelt es sich hier um eine missverständliche Formulierung. Bei den 300.000 Euro Fördergeldern handelt es um die maximal nutzbare Summe. Tatsächlich wurde bislang nur ein kleiner Teil investiert. Und ob die Gesamtsumme, die durch Gelder vor Ort ergänzt werden, überhaupt abgerufen wird, ist offen.

Missverständnis 2:

Kein Geld aus dem Haushalt

In diesem Zuge kann gleich mit Missverständnis 2 aufgeräumt werden. Wie Pia Sattler, Projektmanangerin beim hyrst Coworking-Space, betont, handelt es sich bei dem zusätzlich zur Verfügung stehenden Eigenanteil nicht um Gelder aus dem städtischen Haushalt, sondern um Mittel, die bei Kooperationspartnern eingeworben werden. Somit hängt die Förderung von Erfolg und Entwicklung des Coworkings-Spaces ab. 

Hyrst kostenlos bis Ende November nutzbar

Kaffee und Wasser inklusive

Doch der Reihe nach: Der Coworking-Space ist seit Montag geöffnet. Interessierte können dort nun einen Arbeitsplatz buchen und belegen. Bis Ende November ist das Angebot kostenlos nutzbar. „Heute waren bereits zwei Interessenten hier und wir haben auch schon mehrere weitere Anfragen“, sagte hyrst Coworking-Space-Projektmanagerin Pia Sattler am Eröffnungstag, der als Soft Opening, also ohne große Ankündigung, ausgelegt war.

Die Buchung ist aktuell vor Ort, per Telefon oder E-Mail möglich (Kontaktinfos am Ende des Artikels). Auch eine Buchungsplattform soll folgen, sobald feststeht, ob und welche Zusatz-Optionen von den Nutzern gewünscht sind. 

In Kürze Schließanlage vorhanden –

hyrst dann 24/7 nutzbar

Derzeit gelten noch die vorgegeben Öffnungszeiten Montag, Dienstag, Donnerstag und Freitag von 10 bis 17 Uhr – oder nach Vereinbarung. In wenigen Wochen soll eine elektrische Schließanlage mit entsprechend codierten Magnetschlüsseln installiert sein, mit denen dann die Nutzer hyrst ganz individuell nutzen können, auch in den Abendstunden oder an Wochenenden. Neben acht Einzelarbeitsplätzen steht im hyrst auch ein Konferenzraum zur Verfügung.

Noch in dieser Woche soll ein Drucker geliefert werden und auch die Schreibtischleuchten, die die in Deutschland für Bildschirmarbeitsplätze vorgegebene Lichtmenge von 500 Lux bereitstellen, sollen dann vorhanden sein. Das Internet (WLAN) funktioniert, die Kaffeemaschine auch, bei der es gratis Kaffeespezialitäten gibt. Auch Wasser gibt es kostenlos.

Fördersumme ist Maximalsumme

Zurück zu den Finanzen: Kostet das alles über 600.000 Euro? „Es wurden nicht ansatzweise 600.000 Euro investiert“, sagt Pia Sattler, „wir haben hier keine goldenen Wasserhähne.“

Sattler nennt keine konkrete Summe, doch bislang sei nur ein kleiner Teil investiert worden. Sie sagt: „Die Fördersumme von 300.000 Euro plus die städtische Finanzierung über 362.000 Euro ist eine Maximalsumme für den Förderzeitraum.“

Kooperationspartner übernehmen den Eigenanteil

„Der Coworking-Space wird aus dem Projekt Zukunftsräume Niedersachsen mit maximal 300.000€ gefördert.“ Die Förderung liege bei knapp 46 Prozent. Um also die Gesamtsumme der Förderung zu erhalten, müssen entsprechend 360.000 Euro Einnahmen innerhalb des Projektzeitraumes, der bis zum 31.07.2024 geht, erwirtschaftet werden. „Dies geschieht neben der Zusammenarbeit mit Kooperationspartnern durch die entsprechenden Einnahmen aus der Vermietung“, erklärt Pia Sattler. So gebe es bereits mehrere Kooperationspartner aus verschiedenen Bereichen, sie sich finanziell bei dem Projekt eingebracht hätten. Als Gegenleistung können die Partner die Coworking-Space-Fläche zum Beispiel für Veranstaltungen nutzen.

Sollte der Bedarf an Coworking-Plätzen steigen, könnte hyrst noch expandieren und beispielsweise auf eine größere Fläche ausweichen. Dann kämen erneut die zur Verfügung stehenden Fördermittel plus die Eigenfinanzierung durch die Kooperationspartner zum Tragen.

Orientierung am Bedarf

„Unter Berücksichtigung aller wirtschaftlichen Aspekte und der Maßgabe der Refinanzierung ist im Coworking-Space ein modernes Arbeitsumfeld entstanden, das sowohl Platz für konzentriertes Arbeiten als auch ein gelungenes Ambiente für Austausch und Gespräche bietet“, ist Pia Sattler überzeugt. Im hyrst gehe es sowohl ums Arbeiten als auch ums Vernetzen und Kooperieren. „Wir orientieren uns bei den angebotenen Dienstleistungen gerne am Bedarf der Menschen hier vor Ort und können so das Spektrum anpassen und erweitern.“ Dazu wollen man unter anderem den November nutzen, in den die Angebote im Coworking-Space kostenlos genutzt werden können.

 

Foto oben:

Projektmanagerin Pia Sattler im hyrst Coworking-Space

 

 

Kontakt zu hyrst:

Tel: 0152  29 28 94 89

pia.sattler@delmenhorst.de

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