Jugendliche für soziale Medien fitmachen – Workshops an Delmenhorster Schulen

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Soziale Medien erfreuen sich besonders unter Jugendlichen großer Beliebtheit. Allerdings fehlt oft das Wissen um die Risiken dieser Plattformen. Um Abhilfe zu schaffen, veranstaltet der Verein Smiley jetzt Workshops für alle siebten Klassen der Delmenhorster Schulen. Darunter ist auch das Max-Planck-Gymnasium.
 
Um die Schüler für die Risiken durch soziale Media zu sensibilisieren, gibt Dozent Ralf Willius ein Beispiel: Ein Jugendlicher hatte sich in einer Gruppe angemeldet, wo er scherzhaft meinte, jeden Tag zu trinken. Jahre später kramte ein Personalchef die Sache hervor, als sich der Junge für ein Praktikum bewarb. Angesichts der Nähe am Alltag der Schüler ist es kein Wunder, dass sie so aufmerksam bei der Sache sind.
 

Smiley klärt seit zwölf Jahren auf

Schon zwölf Jahre existiert der Verein Smiley. „Der Sinn liegt im Austausch“, erklärt Willius. „Die Jugendlichen wissen alle ganz viel, aber jeder nur ein bisschen was.“ Diese Infohäppchen bringt er mit seinem Fachwissen zusammen, um ein alle Fragen befriedigendes Aufklärungs-Gericht zu zaubern. So erläutert er seinen Zuhörern, wie sie bei Instagram die Privatsphäre-Einstellung nutzen oder sichere Passwörter erstellen. „Es ist nicht der Sinn, dass Internet den Schülern kaputt zu machen.“
 
Dabei ist es für Willius eine gewisse Herausforderung, stets am Ball zu bleiben: „In den letzten Jahren hat es sich schon verändert. Vor fünf bis sechs Jahren redeten wir noch über Schüler VZ.“ Heute sind YouTube und Apps wie Snapchat oder Musically wichtige Themen. So wüssten viele Jugendliche nicht, dass zahlreiche YouTuber für Produktempfehlungen Geld von den Herstellern der Produkte erhalten.
 

Elternworkshops alle zwei Jahre

Für Eltern gibt es alle zwei Jahre Workshops. Denn die Differenz zwischen Einladungen und Eltern, die dann erscheinen, ist immens, weiß Henning Fitz. Er ist Mitglied von der anonymen Drogenberatung und der AG Schule des Kommunalen Präventionsrates der Stadt und somit Koordinator der Aktion. „Wir haben zu einer Veranstaltung mal 5.000 Einladungen verschickt. Davon sind 150 Eltern gekommen“, erinnert er sich. Und das sei schon ein guter Rücklauf.
 
Vielen Eltern fehlten Vorbilder für den Umgang mit den neuen Medien, findet Willius. Kein Wunder: Die Eltern der heutigen Siebtklässler waren 2005, als YouTube startete, vollauf damit beschäftigt, ihren damaligen Kleinkindern die Windeln zu wechseln. Er empfiehlt, dem Nachwuchs feste Regeln zur Mediennutzung mitzugeben. Zum Beispiel nur noch eine halbe Stunde Mails checken nach 20 Uhr. Dabei sollten die Eltern selbst mit gutem Beispiel vorangehen.
 

Respekt im Fokus

Sarah Mentzen, Pressekoordinatorin von Gymnasium, zeigt sich nach dem Workshop zufrieden: „Es ist schön zu wissen, dass die Kinder sensibilisiert sind.“ Inzwischen würden auch viele Lehrer moderne Medien in den Unterricht einbinden. Leider sei mit der Anschaffung entsprechender Geräte nicht automatisch auch die notwendige Wartung oder Fortbildung von Kollegen verbunden. Fitz fasst zusammen, was im Mittelpunkt: „Es geht um Respekt.“
 
Foto: Ralf Willius erklärt Schülern des Max-Planck-Gymnasiums an einem Beispiel, wie Social Media funktioniert.
 

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