Verkehrsunfallzahlen in Delmenhorst gesunken, in der Region allerdings gestiegen – Polizei stellt Statistik vor

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Die Unfallzahlen in der Stadt Delmenhorst sind gesunken. Die örtliche Polizeiinspektion hat am Mittwoch die Zahlen für das Jahr 2023 vorgelegt. Während in der Stadt die Zahlen zurückgegangen sind, haben im Gesamtgebiet der Polizeiinspektion Delmenhorst/Oldenburg Land/Wesermarsch die Unfälle allerdings zugenommen. 

Die erfreuliche Nachricht zuerst: In Delmenhorst ist im Jahr 2023 im Vergleich zum Vorjahr die Zahl der Verkehrsunfälle um 6 Prozent zurückgegangen. Gab es im Stadtgebiet 2022 noch 1.438 Unfälle im Verkehr, waren es 2023 1.350 Verkehrsunfälle. Die Gesamtzahl der dabei verletzten Personen im Stadtgebiet sank von 392 auf 319. Die Zahl der Schwerverletzten stieg um zwei Personen auf 35.

Die Hauptunfallursachen waren Fehler beim Wenden und Rückwärtsfahren, ungenügender Sicherheitsabstand sowie „nichtangepasste Geschwindigkeit in anderen Fällen“. Darunter fällt nicht das Überschreiten des Tempolimits, sondern eine zu schnelle Geschwindigkeit bei besonderen Situationen, etwa bei Regen.

Zwei Tote im Verkehr

Allerdings gab es im Jahr 2023 gleich zwei Tote in Delmenhorst zu beklagen. Im März kam eine 80-jährige Seniorin auf einer Zufahrt in der Annenheider Straße mit ihrem Fahrrad unter einen Sattelzug und wurde tödlich verletzt. Im Juli hatte der Fahrer eines Sattelzuges in der Syker Straße beim Abbiegen in die Berliner Straße eine 60-jährige Radfahrerin übersehen. Die Frau wurde unter einem Reifen eingeklemmt und zog sich tödliche Verletzungen zu.

Im März 2023 kam es in der Annenheider Straße zu einem tödlichen Fahrradunfall.

Weniger Radfahrer an Unfällen beteiligt

Insgesamt ging die Zahl der schwer verletzten Senioren im Verkehr in Delmenhorst zurück, sie sank von 12 auf 5. Ebenfalls erfreulich: Die Zahl der an einem Verkehrsunfall beteiligten Radfahrer sank von 203 auf 162. Im vergangenen Jahr hatte dieser Bereich der Polizei noch Sorgen bereitet, war dieser Wert 2022 doch der höchste der letzten zehn Jahre gewesen. Allerdings geht die Polizei davon aus, dass aufgrund steigender Verkaufszahlen von Pedelecs das Thema in den kommenden Jahren aktuell bleiben wird.

E-Scooter-Unfälle nicht gesondert erfasst

Wie Alexander Huber, Leiter Einsatz und Verkehr, berichtet, werden Unfälle mit E-Scootern bei der Polizeiinspektion  Delmenhorst nicht gesondert erfasst. Hintergrund ist, dass es keine gehäufte Anzahl an Unfällen mit ihnen gibt: „Wir müssen hier keinen Schwerpunkt setzen“, freut sich Alexander Huber. Was nach Ansicht der Polizei allerdings auch daran liegen könnte, dass es, anders als in anderen Städten, hier keinen Verleih dieser Roller gibt.

Warum es in Delmnehorst im Jahr 2023 weniger Unfälle gab, während in den angrenzenden Landkreisen Oldenburg und Wesermarsch die Zahlen nach oben gingen, vermag Markus Voth, Leiter Einsatz der Polizei, nicht zu erklären. Sowohl im Landkreis Oldenburg (von 2.862 auf 3.133 ) als auch in der Wesermarsch (1.004 auf 1.038) sind die Unfallzahlen gestiegen. Vielleicht sind es statistische Gründe, dass etwa in Delmenhorst 2023 weniger Unfälle von den Beteiligten gemeldet und stattdessen unter sich geklärt wurden. Auf die Präventionarbeit will Voth das gute Ergebnis in Delmenhorst jedenfalls (noch) nicht zurückführen. Dafür sei es zu früh.

Gute Arbeit der Unfallkommission

Voth und Huber loben allerdings dennoch die gute Zusammenarbeit mit der Stadt im Rahmen der einmal jährlich tagenden Verkehrsunfallkommission und der quartalsweise zusammenkommenden Verkehrssicherheitskommission. Als aktuelles Beispiel, wo beide Gremien einen Beitrag dazu leisten konnten, die Verkehrssicherheit im Stadtgebiet zu verbessern, nennt Alexander Huber die geänderte Verkehrsführung an der Kreuzung Schillerstraße und Schönemoorer Straße. Durch die Aufstellung eines Stopp- statt eines Vorfahrtsschildes und einer leicht geänderten Verkehrsführung habe die Zahl der Fahrradunfälle dort abgenommen.

Die Zahl der Verkehrsunfälle im Gesamtgebiet der Inspektion ist angestiegen und bestätigt damit einen niedersachsenweiten Trend. Die Zahl der Verkehrstoten stieg mit 27 Toten sogar auf den höchsten Wert in den vergangenen zehn Jahren, während die Zahl der Fahrradunfälle zurückging – anders als es im niedersachsenweiten Trend der Fall ist.  Der Anspruch von Inspektionsleiter Wilfried Grieme und seinem Team dürfte es in diesem Jahr sein, die Unfallzahlen im Rahmen der Möglichkeiten zu senken. Denn nicht nur die Bekämpfung der Kriminalität, sondern auch die Verbesserung der Verkehrssicherheit sei eine Kernaufgabe der Polizei, so Grieme einleitend.

 

Bild ganz oben: Inspektionsleiter Wilfried Grieme, Leiter Sachgebiet „Einsatz und Verkehr“ Alexander Huber und Leiter Einsatz Markus Voth (v.r.) stellten die Zahlen für Delmenhorst vor.

 

 

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