Schwangerschaften sind in Corona-Zeiten kein Problem – JHD bietet virtuelle Kreißsaalführung an

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Die Corona-Lage im Josef-Hospital Delmenhorst (JHD) hat sich weiter entspannt, was sowohl die Anzahl der Corona-Patienten als auch die infizierten Mitarbeiter betrifft. Impfungen des Personals tragen auch dazu bei. Über die coronabedingten Veränderungen in der Frauenklinik berichtete Dr. Aref Latif, Chefarzt der Gynäkologie und Geburtshilfe am JHD. Aufgrund der Pandemie kann die beliebte Kreißsaalführung nicht durchgeführt werden, wofür nun eine Alternative existiert.
 
„Die aktuellen Zahlen entwickeln sich sehr erfreulich“, bewertet Florian Friedel, JHD-Geschäftsführer, die Situation positiv. Mit insgesamt sechs Corona-Patienten ist seinen Angaben zufolge die mit Abstand niedrigste Zahl seit Monaten erreicht worden. Lediglich zwei Mitarbeiter sind laut Friedel noch erkrankt. Kontinuierlich haben die Infektionen unter Belegschaft abgenommen. „Es besteht Grund zur Annahme, dass es dabei bleibt, was auch mit den Impfungen zusammenhängt“, gibt sich Friedel optimistisch.
 

Weniger als ein Drittel aller COVID-Patienten des JHD wies einen Migrationshintergrund auf

Nach seiner Aussage bekamen inzwischen 535 Beschäftige des Krankenhauses die erste Impfdosis. Alle 300 Dosen des Impfstoffs von AstraZeneca sind unter dem Personal verabreicht worden. Vom JHD-Geschäftsführer wird offenbart: „Es wurde kurzfristig angekündigt, dass wir weitere 300 Impfdosen bekommen. Wir hoffen diese in den nächsten drei Wochen zu verimpfen.“

Unter den Beschäftigten seien bislang nur wenige nicht dazu bereit gewesen, sich einen Impfstoff spritzen zu lassen, so Friedel. Zu einer Schlagzeile einer bekannten deutschen Tageszeitung, das der Anteil von Menschen mit Migrationshintergrund unter den Corona-Patienten besonders hoch sein soll, nahm er unaufgefordert Bezug. Für das JHD konnte der Geschäftsführer das nicht bestätigen. Knapp unter 30 Prozent der bisherigen Patienten mit einer Infektion mit dem Coronavirus haben demnach einen ausländisch klingenden Namen getragen.
 

Zwischen 30 und 40 Pärchen waren zumeist bei der Kreißsaalführung dabei

Einiges läuft in der Geburtshilfe in der Frauenklinik seit gut einem Jahr anders, worauf Dr. Aref Latif, Chefarzt der Gynäkologie und Geburtshilfe am JHD, zu sprechen kam. „Die Kreißsaalführung ist nicht mehr möglich“, teilt er mit. In der Regel nahmen daran seiner Schätzung zufolge 30 bis 40 Paare abends nach 18 Uhr teil.

Während der einstündigen Führung sind auch die Geburtenstation und die Kinderklinik vorgestellt worden. Größtenteils wurden zwei Gruppen gebildet, sodass eine den einen Bereich und die andere Gruppe den zweiten Bereich erkundete, woraufhin sie sich abwechselten. Dr. Latif hält fest: „Die Info-Reihe war sehr beliebt.“ Als wesentlichen Pluspunkt stellt er heraus: „Wir konnten den persönlichen Kontakt und das Flair der Abteilung vermitteln.“
 

Frauen werden durch eine Schwangerschaft für das Coronavirus nicht empfindlicher

Gerade der Wegfall dieser persönlichen Ebene machte zu schaffen. Obendrein erfolgte die Einführung einer Telefon-Sprechstunde. Zum Beginn der Pandemie bestand eine gewisse Unsicherheit bei Ärzten und Schwangeren, weil ein paar Fragen offen waren, wie Dr. Latif bewusst ist.

Erkenntnisse darüber, dass für werdende Mütter keine höheres Risiko einer Ansteckung besteht und keine vertikale Transmission, also eine Übertragung der Infektion einer Schwangeren auf das ungeborene Kind im Mutterleib, möglich ist, sorgten seiner Ansicht nach für Erleichterung. Rasch vom Tisch war ebenfalls die Debatte, ob jede Geburt in Corona-Zeiten per Kaiserschnitt geschehen müsse.

Das ist nämlich nicht der Fall. Von Dr. Latif wird darauf hingewiesen, dass die Patientinnen und ihre geborenen Kinder nach der Entbindung zusammenbleiben können. Selbst das Stillen wird zugelassen. Im Grunde handelt es sich bei den Einschränkungen bloß um Hygienemaßnahmen, zu deren Umsetzung sich sein Team umgehend mit der Klinikleitung kurzschaltete. „Jede Frau, die in den Kreißsaal kommt, unterzieht sich einem PCR-Test“, sagt Dr. Latif.
 

Auf YouTube werden Einblicke in den Kreißsaal ermöglicht

Um der Nachfrage nach einer Führung durch den Kreißsaal nachkommen zu können, wurde von mehreren Mitarbeitern ein kurzer Film gedreht. Online steht die virtuelle Kreißsaalführung auf dem YouTube-Kanal es JHD über https://www.youtube.com/watch?v=gRleN5OnyUY zur Verfügung. Friedel hält die rund achteinhalb Minuten lange filmische Inszenierung für „ausgesprochen gut gelungen“.

Dr. Latif tut kund: „Wir hoffen, dass unsere Info-Telefonliste dadurch etwas kürzer wird.“ Auf die Geburtenzahlen angesprochen, wagt er die folgende Prognose: „Ich glaube, dass es dieses Jahr mehr Geburten werden.“ Im Vorjahr waren die Geburten von der Statistik her noch leicht rückläufig.

Mit dem Wissen, dass keine größere Gefahr für eine Infektion mit einer Schwangerschaft einhergeht, legte sich die anfängliche Beunruhigung unter Paaren. Hinzukommt, dass den Menschen durch Schließungen in den Shutdowns und anderen Restriktionen wenig Abwechslung geboten worden ist. 147 Geburten wurden laut Dr. Latif in den ersten beiden Monaten dieses Jahres im JHD gezählt. „75 pro Monat entspricht in etwa dem langjährigen Mittel. Einen echten Trend können wir so noch nicht bestätigen“, merkt Friedel an.
 
Bild: Da sich die Kreißsaalführung coronakonform nicht umsetzen lässt, wurde von Mitarbeitern des JHD eine virtuelle Kreißsaalführung kreiert.

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