Neues Winterquartier für Fledermäuse – Bunker an der Langenwischstraße hat schon einen Gast

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Vom Delmenhorster Ortsverein des Naturschutzbundes (NABU) wurde ein alter Bunker an der Langenwischstraße gegenüber von der Einmündung zur Breiten Straße im Herbst in einen Fledermausbunker umgebaut. Für den Großteil der Kosten kam die Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung auf. Auch die Stadt beteiligte sich daran. Eine Wasserfledermaus ist dort bereits heimisch geworden.
 
Es kann drei bis vier Jahre dauern, bis die Fledermäuse überhaupt merken, dass sie hier einen Unterschlupf finden“, sagt Maurer Dr. Willi Seelhorst, der hauptverantwortlich für die Baumaßnahmen war. Der studierte Chemiker errichtete nach eigenen Angaben für den NABU, zu dem ihn der Zufall brachte, vor allem im Landkreis Oldenburg schon 10 bis 15 Fledermausbunker. Bis auf einen Erdkeller handelte es sich stets um ehemalige Bunker, die er umgestaltete.
 

Wasserzufuhr erfolgt über einen Schornstein

In diesem Fall funktionierte Dr. Seelhorst den mittleren von drei Schornsteinen des Bunkers zu einem Wasserauffangbecken um. Feuchtigkeit muss nämlich kontinuierlich in den Bunker zugeführt werden, damit sich Fledermäuse, darin überhaupt ansiedeln können. Wenn Wasser von den Wänden tropft, dann fühlen sich die Tiere richtig wohl. Über einen Trichter und Regenrinnen fließt das Wasser hinunter bis zu einer Badewanne, die im Inneren aufgestellt und gut gefüllt ist.
 

Alternativen für Fledermäuse werden rarer

Der Bunker, der den Tieren vornehmlich als Winterquartier dienen soll, steht auf dem Grundstück von Landwirt Holger Hökermann. Aufgrund mangelnder Alternativen für dessen Nutzung gestattete er dem NABU ihn für Fledermäuse herzurichten. Hökermann und seine Frau berichten, dass ihnen auf ihrem nahegelegen Hof an Sommerabenden öfters Fledermäuse begegnen.

Nun halten die Tiere Winterschlaf. Dass der Bunker seine Berechtigung hat, begründet Dr. Seelhorst so: „Hohle Bäume gibt es kaum noch, weil die alle aus Sicherheitsgründen gefällt werden müssen. Die Fledermäuse suchen Ritzen und Schlitze, wo sie geschützt sind.“ Hauswände kommen dafür zunehmend auch nicht mehr infrage, ob durch Isolierungen oder andere Vorrichtungen. In das neue Domizil können die Tiere durch einen Türschlitz auf der Rückseite des Bunkers gelangen.
 

Fünftes Quartier für Fledermäuse an der Delme

Mit einem Beitrag von 1.000 Euro unterstützte auch die Stadt Delmenhorst dieses Vorhaben. Insbesondere das Verzinken der Türen ist laut Handke kostspielig. Er gab an, dass es sich bei der ersten angesiedelten Fledermaus um eine Wasserfledermaus handelt.

Seine Erwartung ist, dass auf Dauer dort noch bis zu vier weitere Arten einkehren können. Als Beispiele nannte er das Braune Langohr, die Fransenfledermaus und die Zwergfledermaus. Insgesamt wurden in Delmenhorst aber bereits elf Fledermausarten nachgewiesen. Handke geht davon aus, dass sich in dem Bunker 20 bis 30 Fledermäuse aufhalten werden.

Während der Brut-und Paarungszeit im Sommer rechnet Dr. Seelhorst mit 30 bis 40 Fledermäusen. Die Zahl der hergerichteten Fledermausbunker in der Stadt an der Delme stieg mit diesem neuen Winterquartier laut Handke auf fünf. Als nächstes Projekt steht ein Bunker am Brendelweg im Raum, der zunächst einmal begangen werden muss. Viele weitere Bunker wie etwa am Annenheider Bahnhof bieten sich an. „Aus tierschutzgründen ist es sinnvoll, solche Bunker zu bauen“, hält Handke fest.
 
Bild oben: Dr. Willi Seelhorst vom NABU baute einen Bunker an der Langenwischstraße zu einem Winterquartier für Fledermäuse um. Er kniet am Schornstein, der das Wasserauffangbecken bildet.

Bilder unten: 1. Eine Wasserfledermaus hält im Bunker Winterschlaf.
2. Dr. Seelhorst zeigt eine angebrachte Schutzvorrichtung für Fledermäuse vor Feinden.
3. Uwe Handke vom NABU und Dr. Seelhorst stehen am Ende der Wasserzufuhr im Inneren des Bunkers.

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