Mut-Tour 2018 hält in Delmenhorst – Zeichen gegen Depressionen setzen

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Gestern (25. Juni) kam das Team der Mut-Tour 2018 mit seinen Fahrrädern durch Delmenhorst. Sein Ziel: Aufmerksam machen auf das Thema Depression. Und das Tabuthema zu enttabuisieren.
 
Einer der fünf Radfahrer, die die Strecke von Emden nach Kiel in sechseinhalb Tagen zurücklegen, ist Jürgen Trösker. Er erklärt seine Motivation so: „Ich nehme daran teil, weil es mir viel bringt. Ich erlebe viel und sehe viel von Deutschland.“ Auch die Gemeinschaft mit seinen vier Mitreisenden während der Tour gebe ihm viel. Bereits letztes Jahr machten Kollegen von ihm in Delmenhorst halt.
 

Teilnehmer müssen fit sein

Jede Woche wird das Fahrradteam ausgetauscht. Startschuss war in Hildesheim am 16. Juni, Abschluss der Tour ist am 2. September in Münster. Trösker nimmt seit 2014 an der Tour teil. Wichtig sei es, dafür eine gute Fitness mitzubringen. Immerhin sind er und sein Team täglich bis zu zwölf Stunden unterwegs. Die Nachtruhe werde teilweise im Freien mit Campingausrüstung durchgeführt.
 
Zudem müssten Teammitglieder sich untereinander verstehen. Daher gibt es für neue Interessenten auch ein Wochenende zum gegenseitigen Kennenlernen, bevor sie teilnehmen. Das Fahren im Team habe den Vorteil, dass sich die unterschiedlichen Stärken der Mitglieder ergänzen. Und ihre Schwächen in den Hintergrund treten, findet Trösker.
 

Einige Teilnehmer selbst von Depressionen betroffen

„Wir zeigen mit der Tour, dass wir leistungsfähig sind“, hebt Trösker hervor. Nicht ohne Grund: Er selbst hat ebenfalls Erfahrung mit Depressionen. Da sei die Tour besonders wichtig: Sie gebe Halt und vermittle feste Strukturen. Die würden vielen Betroffenen fehlen. Dennoch sei die Teilnahme keine Therapie.
 
Ähnlich sieht es seine Mitreisende Mona Winter, die ebenfalls betroffen ist. Depressionen seien immer noch ein Tabuthema: „Ich hab mich so oft versteckt mit meiner Erkrankung.“ Als sie von der Mut-Tour erfuhr, fasste sie den Entschluss, ihre Krankheit zu bekämpfen. Inzwischen ist sie soweit, dass sie sich aus schweren Phasen der Erkrankung wieder raushelfen kann. Sie rät Betroffenen dazu, bei Selbstzweifeln und Lustlosigkeit einen Arzt aufzusuchen. Und will Menschen dazu mit ihrer Teilnahme ermutigen.
 

Über 5.000 Kilometer dieses Jahr zurückgelegt

Schon seit 2012 gibt es die Mut-Tour. Verschiedene Teams bewegen sich zu Fuß, per Zweier-Kajak oder Fahrrad-Tandems durch Deutschland. Dabei legten 134 Menschen mit und ohne Depressionserfahrungen bisher über 25.000 Kilometer zurück. Dieses Jahr kommen nochmal 5.250 Kilometer hinzu. Start war am 16. Juni in Hildesheim, das Finale folgt am 2. September in Münster. Trösker fährt bereits seit 2014 mit, Winter seit letztem Jahr. Die Fahrradteams werden jede Woche ausgetauscht.
 
Für Trösker, Winter und ihre drei Mitstreiter ging es gestern noch weiter nach Bremen. Nach Kiel übernimmt ein neues Team. Parallel fahren weitere Teams für die Tour durch Süddeutschland.
 
Foto (v.l.): Jutta Gottschalk, Gert Treuter, Mona Winter, Jürgen Trösker und Peter Kraus machten auf ihrem Weg von Emden nach Kiel gestern für die Mut-Tour 2018 einen Halt in Delmenhorst.
 

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