Landtagswahl 2022 in Delmenhorst – eine Einschätzung

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Eine Meinung zur Landtagswahl 2022 in Delmenhorst von Steffen Peschges, Redaktionsdirektor der Borgmeier Media Gruppe GmbH:

Die Landtagswahl in Delmenhorst ist Geschichte. Welches Fazit lässt sich ziehen? Dass Deniz Kurku (SPD) die Wahl gewinnen würde, zeichnete sich bereits vorher ab. Dass er so deutlich vorn lag, hat er auch sich selbst und seiner politischen Arbeit zu verdanken. Er hat zig Millionen Euro für das Delmenhorster Krankenhaus aus Hannover herangeholt und auch etliche Millionen für die Innenstadt, Hut ab! Die Menschen vertrauen ihm.

Überhaupt findet sich kaum jemand, der etwas Negatives über ihn sagt. Das Schlimmste, was behauptet wird, ist, er würde zu viel grinsen, na dann….! Kurku ist beliebt und dennoch bescheiden und auf dem Boden geblieben. Das kommt zu recht sehr gut an bei den Wählern.

Die Gefahr großer Zustimmung

Für CDU-Herausforderer Jürgen Waßer würde es schwer, das war auch ihm klar. Er sprach bildlich vom Spiel VfL Bochum (Waßer), der gegen den FC Bayern (Kurku) antritt. Was mir schon bei vorherigen Wahlen aufgefallen ist: Eine Gefahr für Waßer, wie auch für alle andere Bewerber, scheint die Zustimmung der Leute zu sein.

Klingt paradox, ist aber wie folgt gemeint: Wenn man als Kandidat Firmen besucht und auf der Straße mit Bürgern spricht und dabei viel Zuspruch erntet, geht man davon aus, erfolgreich auf dem richtigen Weg zu sein. Viele Wähler machen sich aber nicht die Mühe oder trauen sich einfach nicht, für Kritik das direkte Gespräch zu suchen und dem Kandidaten in voller Härte sachlich ins Gesicht  zu sagen, was sie denken. Andeutungen ja, aber mehr?

Die Realität wird somit erst am Wahlabend deutlich – und das in voller Härte. Anscheinend hat Waßers Konzept “Ich bin einer von euch, der schon seit Jahrzehnten arbeitet und nicht bloß Politiker ist“ nicht verfangen.

Einfluss der Bundespolitik

Politik-Rookie Stefan Oliver Brinkmann konnte den Trend der steigenden Zustimmung für die Grünen nutzen, die ihn nach oben gespült hat. Das wäre womöglich auch anderen Kandidaten gelungen. Murat Kalmis (FDP) hat es nicht, so wie erhofft, geschafft, über die Zweitstimmen und somit über die Landesliste in den Landtag einzuziehen.

Manchen mag noch sein übertriebener Oberbürgermeisterwahlkampf in negativer Erinnerung sein und sie vom Kreuz neben seiner Partei auf dem Wahlzettel abgehalten haben. Darüber hinaus wurde er in Sippenhaft genommen für die Bundespolitik der FDP. Mehr war für ihn nicht drin.

Die Linke fand in Delmenhorst im Wahlkampf quasi gar nicht statt und ist darüber hinaus im Bund und vor Ort zerstritten. Warum sie also wählen?

Das Spiel mit der Angst

Dass die AfD in Delmenhorst so viele Stimmen geholt hat, hat mich kaum erstaunt. Viele Menschen haben derzeit akute Sorgen und Nöte aufgrund der Preissteigerungen bei Gas und Strom. In Delmenhorst aufgrund seiner einkommensschwächeren Struktur stärker als anderswo.

Manche Bürger trauen der Regierung keine Lösung zu. In solchen Krisenzeiten verunsicherte Menschen zu gewinnen, ist keine große Leistung. Abzuwarten bleibt, ob die Delmenhorster AfD es schafft, in ruhigeren Zeiten das Ergebnis zu halten.

 

Wie auch immer: Glückwunsch an Wahlsieger Deniz Kurku. Nun gilt es für ihn, auch in der zweiten Legislaturperiode möglichst viel für Delmenhorst in Hannover zu erreichen!

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