+++„Jetzt reicht’s!“ – GraftTherme-Belegschaft fordert Hilfe vom Oberbürgermeister
Am heutigen Donnerstag, den 19. September, ist den GraftTherme-Mitarbeitern der Kragen geplatzt: Spontan sammelten sie in der Belegschaft Unterschriften und übergaben die Liste Patrick de La Lanne in seinem Büro. Ihre Forderung: Es sollen endlich „klare Verhältnisse“ geschaffen werden.
„Das Vertrauensverhältnis ist zerrüttet.“ Das sagten heute Vertreter des Betriebsrates der GraftTherme über das Verhältnis der Belegschaft zu SWD-Geschäftsführer Hans-Ulrich Salmen. Aus Angst vor Repressalien wollen die Vertreter, die sich heute Mittag für 15.30 Uhr einen Termin beim Oberbürgermeister geben ließen, nicht namentlich erwähnt werden. Die Angst vor einer möglichen Kündigung sei zu groß.
„Hilferuf aus der GraftTherme“
Unter dem Motto „Jetzt reicht’s!“ verfassten sie ein Schreiben, überschrieben mit „Hilferuf aus der GraftTherme“ (siehe Foto). Alle Mitarbeiter, die heute Dienst hatten, haben laut Mitarbeiter-Vertreter das Schreiben unterzeichnet. Die Unterzeichner fordern die Ratsmitglieder und den Oberbürgermeister auf, „endlich klare Verhältnisse zu schaffen, damit wir unserer Arbeit endlich wieder in einem normalen Maß und angstfrei nachgehen können.“ Die Belegschaft möchte erreichen, dass sich der SWD-Geschäftsführer zukünftig weniger in die Angelegenheiten der GraftTherme einmischt. Das teilten die Arbeitnehmervertreter dem Oberbürgermeister im heutigen Gespräch mit.
Hoher psychischer Druck
Laut den Betriebsrats-Mitgliedern hat die Belegschaft Angst, dass die Verhältnisse wieder so werden wie vor der Zeit, als Henry Peukert Geschäftsführer wurde. Man wolle nicht, dass Salmen sich ständig einmische und alle kontrolliere, offenbarten sie dem Oberbürgermeister. „Allein die Anwesenheit des Gesellschafters führt bei uns zu Angst und Schrecken“, formulierten die Mitarbeiter es in ihrem Schreiben. Außerdem habe man Angst vor der Zukunft, die Mitarbeiter zittern um ihre Arbeitsstellen, erklärten die Mitarbeiter-Vertreter dem Oberbürgermeister.
Oberbürgermeister zeigt sich überrascht
Der Oberbürgermeister selbst wurde erst heute Mittag über die Protest-Aktion informiert und wirkte überrascht. Direkt handeln könne er aber nicht: „Man kann das jetzt nur zur Kenntnis nehmen, ich werde das aber weiterleiten. Mehr kann und möchte ich heute dazu nicht sagen“, äußerte er sich zu den Forderungen. Eine offizielle Stellungnahme der SWD-Geschäftsführung zu den Vorwürfen steht noch aus.
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