Hallenbad in Ganderkesee muss langwierige Sperrung befürchten – Decke stellt Sicherheitsrisiko dar

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Das Ganderkeseer Hallenbad am Schulzentrum, Am Steinacker 11, ist seit Freitag, 17. April, gesperrt und bleibt das auch bis auf weiteres. Grund dafür ist, dass die abgehängte Decke nicht mehr verkehrssicher ist. Von einem Ingenieurbüro, das mit einer statischen Untersuchung zur Vorbereitung der Hallenbadsanierung betraut war, wurde das ermittelt. Erst wenn die Decke verschwunden ist, kann das Hallenbad, erneut betrieben werden. Zwei Pläne dazu liegen vor.
 
„Das ist ein unerwarteter Rückschlag für das Schulschwimmen und die Vereine“, äußerte Ganderkesees Erster Gemeinderat Matthias Meyer sein Bedauern. Gemäß der Verkehrssicherheit hatte die Gemeinde laut ihm allerdings infolge der Untersuchungen keine andere Wahl, als mit sofortiger Wirkung die Schließung des Hallenbades anzuordnen. Er sichert zu: „Es ist sehr bedauerlich, aber leider nicht zu ändern. Wir werden die Vereine und Schulen nach Kräften unterstützen.“
 

Situation wird für Schwimmer zusätzlich erschwert

Beim Schwimmverein Ganderkesee (SVG) und der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG), die am Freitagmorgen eingehend über die Schließung in Kenntnis gesetzt wurden, sorgte die Nachricht für betretene Stimmung. „Für uns Schwimmer ist es wie für alle Sportler momentan ohnehin eine schwere Zeit“, teilt Marco Loewenstein, Vorsitzender des SVG und des Gemeindeelternrats (GER) der Ganderkeseer Schulen, mit. Er ergänzt: „Die Hallenbadsperrung kommt nun noch hinzu.“
 

SVG sieht sein Dasein bedroht

Nach Loewensteins Meinung muss das Ziel lauten, selbst bei laufenden Umbauarbeiten eine Schwimmausbildung sicherstellen zu können. „Bei der Suche nach Wasserzeiten sind wir auf die Hilfe der Gemeinde angewiesen. Gelingt das nicht, steht die Existenz des SVG auf dem Spiel“, offenbart er. Hoffnung auf eine „für alle Seiten tragbare Lösung“ hegt Heiko Girke von der DLRG.

Zu diesem Zweck wird die DLRG ihm zufolge engen Kontakt mit der Gemeinde halten. Damit die Deckenabhängung entfernt werden kann, ist es nötig, das Hallenbad innen vollständig mit einem Gerüst zu versehen. Hingegen gestaltet sich ein sofortiger Einbau einer neuen Decke inklusive Beleuchtung technisch als schwierig, wenn nicht auch die gesamte Elektrotechnik erneuert wird. Gewissheit darüber, ob eine neue Decke bis zum Ende der Sommerferien eingebaut werden kann, gibt es nicht.
 

Abbau der Decke kommt vor oder während der Hallenbadsanierung infrage

Prinzipiell hat die Gemeinde zwei Handlungsoptionen, über die aller Voraussicht nach in der nächsten Sitzung des Betriebsausschusses Bäder am Dienstag, 12. Mai, diskutiert wird. Entweder wird die Betondecke, deren Untersuchung in beiden Fällen umgehend stattfinden soll, erst abgetragen, wenn auch die Komplettsanierung in Angriff genommen wird, oder noch zuvor.

Bei der ersten Variante wird davon ausgegangen, dass mit den Baumaßnahmen nicht vor Januar 2021 losgelegt werden kann, deren Planung unverzüglich in Auftrag gegeben werden soll. Die Fertigstellung ist nach einer geschätzten Bauzeit von anderthalb Jahren für Sommer 2022 vorgesehen.

Ein Vorzug wäre, dass lediglich einmal das Gerüst für den Ab- und Aufbau der abgehängten Decke aufgestellt werden müsste. Außerdem könnte für den Deckenabbau in diesem Fall ein Antrag um Fördermittel beim Land Niedersachsen gestellt werden. Die deutlich längere Schließzeit von 27 Monaten bis Ende Juni 2022 würde einen Nachteil gegenüber der zweiten Alternative bilden, die die umgehende Vorbereitung und Ausschreibung für den Abbau der Decke und die Einrüstung vorsieht.
 

Unterschiede bei finanziellen, zeitlichen und kundenorientierten Faktoren bestehen

Voraussichtlich könnte das Hallenbad nach den Sommerferien am 1. September wiedereröffnet werden. Bis Ende August ließe sich der Deckenabbau vornehmen. Anschließend würde das Gerüst abgebaut und das Hallenbad ohne Decke in Betrieb genommen. Dadurch wäre davon auszugehen, dass sich die Akustik klar verschlechtern würde. Für den 1. April 2021 ist die Sanierung angedacht.

Ebenfalls bei 18 Monaten wird die Bauzeit dafür angesetzt. Dass ein halbes Jahr lang das Hallenbad geöffnet hätte, ist bei dieser Variante vorteilhaft. Insgesamt beträgt die Schließzeit hier 23 Monate, also vier Monate weniger. Hinzu käme ein finanzieller Aspekt, den es zu berücksichtigen gelte, denn bei der ersten Option sind Kostenersparnisse und eventuelle Förderungen von bis zu 83.000 Euro möglich. Ferner wäre die Nutzbarkeit der Halle wegen der fehlenden Decke begrenzt.
 
Bild: Für längere Zeit muss das Ganderkeseer Hallenbad, das hier auf einem Archivbild zu sehen ist, geschlossen bleiben, weil die abgehängte Decke als Gefahr eingestuft wurde. Bildquelle: Gemeinde Ganderkesee/Hauke Gruhn

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