Elterntaxis im Visier der Polizei

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Kaum sind die Staus zum Ferienende überstanden, warten bereits die nächsten – diesmal vor den Schulen. Denn sogenannte Elterntaxis parken häufig auf der falschen Straßenseite oder blockieren sogar den Schulbus. So auch am Mittwochmorgen vor einer Grundschule in Delmenhorst, wo die beiden Polizeibeamten Torsten Blume und Sebastian Nitsch Aufklärungsarbeit leisteten.

Ziel war es an diesem Morgen nicht, Bußgelder zu verteilen, sondern die Eltern anzusprechen. Deren häufigstes Argument ist es, dass der Schulweg zu unsicher sei. Umso erstaunlicher waren die Entdeckungen bei den Kontrollen der Beamten in Delmenhorst. Zwar hatten viele Eltern Kindersitze in ihren Fahrzeugen, einige aber auch nicht oder oftmals unpassende. „Am falschen Ende gespart“, erklärte uns Nils Linge vom ADAC Wser-Ems. Er präsentierte welche Sitzmöglichkeiten es für Kinder überhaupt gibt und gesteht: „Das ist für Eltern auch verwirrend, da den Richtigen zu kaufen.“ Er empfiehlt, das Kind mit zum Kauf des Sitzes zu nehmen und sich fachlich beraten zu lassen. „Viele Eltern springen zu früh in die nächste Stufe, obwohl ihr Kind noch in den anderen Sitz passt“.

„Problem ist nicht in den Griff zu kriegen“

Die Beamten stellten bei einigen Fahrzeugen aber auch fest, dasss ein Kindersitz ganz fehlte. Häufigste Aussrede: „Ich dachte mein Kind braucht den nicht mehr“. Falsch gedacht, erklärte uns Polizeikommissar Torsten Blume: „Die Kinder müssen bis zu einer Größe von 1 Meter 50 oder dem 12. Lebensjahr in einem Kindersitz sitzen oder eine Sitzerhöhung nutzen.“ Viele der angesprochenen Eltern zeigten bereitwillig die Kindersitze in den Fahrzeugen und brachten den Beamten viel Verständnis für die Aktion entgegen. Auch konnten einige offene Fragen der Eltern geklärt werden.

Neben den teilweise fehlenden Kindersitzen war den Beamten auch das Verkehrschaos ein Dorn im Auge. Für den Schulbus, welcher hier immer Mittwochs kommt, um eine Klasse zum Schwimmunterricht zu fahren, war kaum ein Durchkommen möglich. „Am liebsten wäre uns, wenn die Kinder zu Fuß zur Schule kommen würden, denn nur so lernen diese aktiv am Straßenverkehr teilzunehmen“, erklärt Blume. Auch wenn sich die meisten Eltern am Mittwochmorgen einsichtig zeigten, an eine Verbesserung der Situation glauben die Beamten nicht so recht. Statistiken zu den Elterntaxis gäbe es bisher zwar nicht, sagt Blume, doch gefühlt sei es schlimmer geworden. „Trotz zahlreicher Präventionsaktionen ist das Problem nicht in den Griff zu kriegen“, seufzt der Polizeibeamte resigniert.

Bildquelle: NonstopNews

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