Doku über die Lage queerer Menschen läuft Montag im TV – Auch ein Delmenhorster kommt zu Wort

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Im Fernsehen wird am kommenden Montag, 30. Mai, die Dokumentation „Jeder Tag ein Kampf? Queere Menschen in Deutschland“ ausgestrahlt. Dass Deutschland kein Paradies für queere Menschen ist, hat Reporter Klaas-Wilhelm Brandenburg am eigenen Leib erfahren. Fünf Jahre nach Einführung der „Ehe für alle“, trifft er andere queere Menschen, die ihre Situation schildern. Zu den Protagonisten gehört mit Fynn auch ein trans Mann aus Delmenhorst.
 
Für den Begriff queer existiert keine einheitliche Definition. Queer stellt dem Lesben- und Schwulenverband zufolge eine Sammelbezeichnung für Homosexuelle, Bisexuelle und alle anderen Menschen, die nicht heterosexuell sind, dar. Des Weiteren wird zu queer gezählt, wer trans ist, also jene, die sich nicht mit dem Geschlecht identifizieren, das ihnen bei der Geburt zugeordnet wurde. Gleiches gilt für intergeschlechtliche Menschen, deren Körper sich biologisch nicht zweifelsfrei als männlich oder weiblich bestimmen lassen. Hinzu kommen nicht-binäre Menschen, die sich weder als Mann noch als Frau identifizieren.
 

Bestandsaufnahme unter Betroffenen

Im Rahmen der Dreharbeiten gingen Klaas-Wilhelm Brandenburg und sein Co-Autor Alex Grantl folgenden Fragen nach: Wie geht es queeren Menschen in Deutschland? Müssen sie auch im Jahr 2022 noch um Akzeptanz kämpfen? Wie tolerant ist unsere Gesellschaft tatsächlich? Um Antworten darauf zu finden, hat sich Brandenburg mit queeren Menschen in den verschiedensten Phasen ihres Lebens getroffen, darunter Schulkinder, junge Berufstätige und Senior*innen im Pflegeheim.
 

Delmenhorster vollzog Vornamen- und Personenstandsänderung

Neben Berlin, Hamburg, Köln, Ulm und Altenkirchen in Rheinland-Pfalz verschlug es Brandenburg auf der Suche nach gesprächsbereiten queeren Menschen auch nach Delmenhorst. Hier begegnet ihm Fynn, dessen Outing, ein trans Mann zu sein, im Mai 2020 erfolgte. Keinerlei Probleme bereitete das in seinem Fall seiner Familie.

Zuvor lebte er lange als lesbische Frau, was er als Kompromiss bezeichnet. Fynn wollte seinen Vornamen und Personenstand vom Amtsgericht in Oldenburg ändern lassen. Infolge des Antrags musste er sich von zwei unabhängigen Gutachtern seine Transidentität bestätigen lassen, die äußerst persönliche und intime Fragen stellten.

Rechtens ist deren Vorgehen aufgrund des diskriminierenden Transsexuellengesetzes (TSG) aus dem Jahre 1980. Dass die Namensänderung im Personalausweis und auf der EC-Karte Monate auf sich warten ließ, sorgte insbesondere bei Einkäufen für Schwierigkeiten, wie Fynn berichtet.
 

Doku steht ab der Ausstrahlung in der Mediathek bereit

Bei der Dokumentation, die rund eine Dreiviertelstunde dauert, handelt es sich um eine Produktion des Norddeutschen Rundfunks (NDR). Gezeigt wird sie erstmals als Beitrag zur Sendereihe „Die Story im Ersten“ um 22.50 Uhr unmittelbar im Anschluss an die Tagesthemen bei der ARD. Von dem Zeitpunkt an wird die Doku in der ARD-Mediathek ein Jahr lang verfügbar sein.

Die Story im Ersten: Jeder Tag ein Kampf? Queere Menschen in Deutschland

Sender: ARD

Uhrzeit: 22.50 bis 23.35 Uhr

Datum: 30. Mai

 
Bild: Eine wichtige Rolle in der Dokumentation spielt Fynn aus Delmenhorst. Bildquelle: NDR / Hendrik Reimer

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