Beruflicher Wiedereinstieg als Ziel: Baubetrieb der Stadt Delmenhorst setzt auf Weiterbildung

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Der Baubetrieb der Stadt Delmenhorst hat regulär 120 Mitarbeiter. Daneben bekommen Menschen, die längere Zeit arbeitslos waren, die Möglichkeit, wieder in Arbeit zu kommen, zunächst als AGH-Kraft oder auch durch das Teilhabechancengesetz. Für die Teilnehmer ist es eine Gelegenheit, für den Baubetrieb eine zusätzliche Möglichkeit, motiviertes Personal zu gewinnen.

Der städtische Baubetrieb ist als Regiebetrieb ein Dienstleister für die städtische Verwaltung. Von den 120 Mitarbeitern sind 54 im Bereich Garten- und Landschaftsbau tätig und 12 Mitarbeiter im Hochbau. 15 weitere Mitarbeiter sind im Tiefbau beschäftigt, hinzu kommen einige Tischler, Klempner, Elektriker und Maler. Neben dem Schwerpunkt Reparatur und Unterhaltung ist der Baubetrieb auch für die Pflege des städtischen Friedhofs in Bungerhof zuständig.

Die Abteilung für Weiterbildung

Bereits seit einigen Jahren gibt es beim Baubetrieb den Bereich Weiterbildung. Durch ihn erhalten auch Menschen, die Schwierigkeiten auf dem ersten Arbeitsmarkt haben, die Möglichkeit in Arbeit zu gelangen. Entweder als sogenannte AGH-Kräfte, die ehemaligen 1-Euro-Jobber. Diese nehmen beim Baubetrieb Aufgaben wahr, für die im Rahmen der regulären Baubetriebstätigkeit keine Zeit wäre. Ihre Tätigkeit gibt den Menschen wieder Struktur im Alltag, schult die Teamfähigkeit und ihre Soft Skills.

Das Teilhabechancengesetz (THCG)

Darüber hinaus arbeiten beim Baubetrieb auch Menschen, die nach dem 2019 in Kraft getretenen Teilhabechancengesetz (THCG, §16e und 16i des SGB II) beschäftigt sind. Diese werden vom Jobcenter an den Baubetrieb vermittelt. Voraussetzung: Sie müssen bereits mehrere Jahre arbeitslos sein.

Je nach zur Anwendung kommender staatlicher Förderung arbeiten die Mitarbeiter  nach THCG zwei oder fünf Jahre beim Baubetrieb und bekommen dort die Gelegenheit, einen Führer- oder Baumaschinenscheine zu machen oder sich anderweitig fachlich weiterzubilden.

Kollegen wie alle anderen

Diese Kollegen werden ebenfalls nach TVÖD bezahlt, berichtet Betriebsleiter Holger Kreye (57). Sie tragen die gleiche Berufskleidung wie die regulär Beschäftigten und werden voll integriert. „Man kann den Unterschied nicht erkennen“, sagt Holger Kreye. Das Jobcenter übernimmt anteilig ihre Lohnkosten.

Chance auf Übernahme –

Erfolge und Misserfolge

Sofern anschließend eine entsprechende Stelle frei ist und sich die Zusammenarbeit bewährt hat, übernimmt der Baubetrieb gern diese Mitarbeiter oder vermittelt sie an die freie Wirtschaft. Natürlich klappt das nicht in allen Fällen. „Wir haben gute Erfolge, aber auch Misserfolge“, sagt Kreye über die zusätzlichen Mitarbeiter. „Das Ziel ist es, den Leuten eine Perspektive zu geben.“

Betriebsleiter Holger Kreye (li.) und Abteilungsleiter Weiterbildung Andreas Wende

50 Prozent Austausch in zehn Jahren

Doch natürlich profitiert auch das Unternehmen selbst von der Maßnahme. Als Holger Kreye vor drei Jahren beim Baubetrieb anfing, rechte er aus: „Wir müssen innerhalb von zehn Jahren 50 Prozent der Leute neu einstellen.“ Hintergrund ist die Altersstruktur. Im genannten Zeitraum werden die Hälfte der Kollegen das Rentenalter erreicht haben. Entsprechend sucht auch der Baubetrieb, wie viele andere Unternehmen, nach geeignetem Personal.

Mehr als 15 offene Stellen

Aktuell gibt es 19 AGH-Stellen und 19 Stellen nach Teilhabechancengesetz beim Baubetrieb. Vom Jobcenter wurden dem Betrieb 12 AGH-Mitarbeiter zugewiesen. Davon arbeiten acht. Bei den Stellen nach THCG sind aktuell sogar 15 Stellen offen.

Für all diese Mitarbeiter zuständig ist Andreas Wende, Leiter der Abteilung Weiterbildung. Der 62-Jährige war früher selbst Geschäftsführer einer Firma in Bremen. Aufgrund seines langjährigen Erfahrungsschatzes kann er die neuen Leute „an die Hand nehmen“ und ihnen auch beim Schreiben von Bewerbungen helfen.

Von jährlich rund 20 AGH-Kräften, die beim Baubetrieb tätig sind, wechseln im Schnitt zwischen zwei und vier in einen Mehrjahresvertrag nach Teilhabe- und Chancengesetz. Von diesen wiederum werden am Ende ein bis zwei Personen pro Jahr übernommen. Noch einmal genau so viele vermittelt der Betrieb an Kooperationspartner in der freien Wirtschaft.

Neue Kollegen willkommen

Wer schon länger arbeitssuchend ist und die Motivation mitbringt, beim städtischen Baubetrieb der Stadt zu arbeiten, kann sich initiativ auch selbst an den Betrieb wenden. Kontaktperson:

Baubetrieb der Stadt Delmenhorst, Andreas Wende,  a.wende@bbdel.de,  Tel.: 04221 99 899-281.

 

Bild oben: Der städtische Baubetrieb hat 120 Mitarbeiter. Daneben arbeiten auch AGH-Kräfte und jene nach Teilhabechancengesetz im Betrieb.

 

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