Bauausschuss stimmt gegen Parkdeck Am Vorwerk – Breite Mehrheit dagegen

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Nach intensiver Debatte hat der Bauausschuss heute, 19. Juni, gegen einen Antrag der Verwaltung für ein Parkdeck am Vorwerk gestimmt. Ganz vom Tisch ist das Vorhaben damit aber noch nicht.
 
Konkret bat die Verwaltung die Politiker im Ausschuss darum, den Auftrag zu bekommen, die Kosten für einen möglichen Bau zu ermitteln, mit der Parkhaus-GmbH begonnene Gespräche über Finanzierung, Realisierung und Betrieb zu vertiefen und eine Wirtschaftlichkeitsbetrachtung durchzuführen. Die Ergebnisse wollte sie dem Stadtrat nach der Sommerpause vorlegen.
 
 

Anwohner gegen Parkdeck

Zunächst nutzten mehrere Besucher die Einwohnerfragestunde, um gegen das Projekt zu plädieren. Elke Glöckner von der Bürgerinitiative “Anti-Parkhaus Am Vorwerk” monierte, dass die Verwaltung weiter die Wünsche von Hertie-Investor Werner Uhde realisieren wolle. „Es hat sich nichts geändert“, meinte sie verbittert. Uhde könne die Parkplätze, die er für die Hertie-Revitalisierung schaffen muss, auch auf seinem Grund schaffen.
 
Irene de la Lanne (auch von der Initiative) erklärte, laut einem Gutachten gäbe es 200 Meter rund um das Hertiegebäude bereits 654 Parkplätze. Ein Parkdeck sei daher überflüssig.
 

Verwaltung sieht Parkdeck positiv

Aufgrund gesetzlicher Vorgaben muss Uhde 225 Parkplätze schaffen, um die leerstehende Immobilie zu revitalisieren. Damit potenzielle Kunden ihre Autos vor dem Einkaufen in der Nähe abstellen können. Seiner Idee, dies über 70 Plätze in einer Hertie-Tiefgarage unter dem Gebäude und ein Parkdeck Am Vorwerk zu schaffen, beschied die Verwaltung, dass sie machbar sei.
 
Aktuell gibt es Am Vorwerk 55 Parkplätze laut Stadtverwaltung. Ebenerdig unter Einbeziehung eines bisher ungenutzten Nachbargrundstücks ließe sich die Zahl laut Verwaltung auf 125 erhöhen. Bei einem Parkdeck mit einem Stockwerk kämen 137 zusätzliche Plätze zustande. Weitere Ebenen brächten je 75 neue Stellflächen. Ein einstöckiges Parkdeck käme etwa auf fünf bis sechs Meter, bei zwei Stockwerken auf neun.
 
Um dem verstärkten Verkehrsfluss zu einem Parkdeck zu begegnen, müsse zusätzlich die Kreuzung Friedrich-Ebert-Allee/Am Vorwerk mit einer Ampel erweitert werden.
 

Politik nicht überzeugt

Nicht überzeugt von dem Bauvorhaben und dem Verwaltungsantrag zeigten sich die Politiker im Ausschuss. Fast alle Parteien hatten sich vor der Kommunalwahl 2016 gegen Parkhäuser Am Vorwerk ausgesprochen. „Wer einen Weg sucht, findet einen“, stellte Murat Kalmis (FDP) klar. Uhde könne auch Am Knick, neben dem jetzt wohl nicht mehr ein Krankenhausneubau entstehen soll, oder auf der Lichtspielhaus-Fläche nahe beim Schweinemarkt seine Plätze bauen.
 
Das Lichtspielhaus ist laut Verwaltung allerdings in Privathand. Und die Besitzer offenbar nicht an einem Verkauf interessiert. Kalmis schlug vor, dass Uhde den aktuellen Projektstand im Verwaltungsausschuss vorstellen solle.
 

Fehlen von Prüfungen stört Politik

Andreas Neugebauer (Piraten) störte, dass eine Kostenkalkulation und eine Wirtschaftlichkeitsprüfung erst nach Verabschiedung des Antrags erstellt werden sollten. Er schlug daher vor, auch den alternativen Standort Am Knick als Parkdeck-Standort zu prüfen.
 
Marianne Huismann kritisierte: „Ist das der neueste Stand der Stadtentwicklung, dass in der Innenstadt nur noch Parkhäuser gebaut werden?“ Nachdem der Schandfleck des alten Hertie-Parkhauses abgerissen wurde, solle jetzt nicht ein neuer geschaffen werden. Ein neues Parkhaus an Stelle des ehemaligen Hertie-Parkhauses lehnt Uhde ab, da dieses nach heutigen Parkplatzgrößen höher als sein Vorgänger ausfallen müsste.
 

Kein Politiker stimmt für Antrag

Schließlich kam es zur Abstimmung. Für Neugebauers Antrag, die Entscheidung zu verschieden, plädierten sechs Ratsmitglieder. Sieben sprachen sich dagegen aus, daher wurde er abgelehnt. Noch deutlicher fiel die Entscheidung über den Verwaltungsvorschlag aus. Hier stimmten sieben Ratsherren und -frauen dagegen, der Rest enthielt sich.
 
Jetzt befassen sich noch der Verwaltungsausschuss und eventuell der Stadtrat mit dem Vorschlag.
 
Foto oben: Ob das Parkdeck Am Vorwerk kommt, ist nach der Ausschussentscheidung ungewiss.
 
Foto unten: Andreas Neugebauer (Piraten) störte, dass Kostenprüfungen noch nicht durchgeführt wurden.
 

 

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