Ausstellung zum „Marienquartier“ – Studenten entwerfen Pläne zur Gestaltung der Innenstadt

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Bis zum Freitag, 1. Februar, können sich die Bürger im Pop-up-Store HØRST in der Lange Straße 85/86 eine Ausstellung mit interessanten Vorschlägen zur Gestaltung der Innenstadt anschauen. Diese stammen von Architekturstudenten der Jade Hochschule Oldenburg zum Thema „Das Marienquartier in Delmenhorst“.
 
Letzten Freitag, 25. Januar, wurde die Ausstellung um 14.30 Uhr eröffnet, bei der fünf Projekte, die während des Wintersemesters 2018/19 von elf Studenten ausgearbeitet wurden, im Fokus stehen. Anhand von Zeichnungen und Modellen erläuterten sie und ihr Dozent Jürgen Hermann Reiners diese unter anderem den beiden Gästen Stadtbaurätin Bianca Urban und Nicole Halves-Volmer vom Citymanagement der Delmenhorster Wirtschaftsförderungsgesellschaft (dwfg).
 

Zwei Studenten aus Delmenhorst beteiligt

Für die Architekturstudenten im fünften Semester des Bachelorstudiengangs bestand die Aufgabe im Fach städtebauliches Entwerfen zum einen darin, das Quartier zwischen der Marktstraße und der Bahnhofsstraße zu analysieren. Zum anderen sollten sie den Bereich des derzeit leerstehenden und baufälligen ehemaligen St. Josef-Stifts nach Ihren Ideen neu gestalten.
Mit Marvin Mühlbach und Alkmene Runge sind auch zwei Delmenhorster unter den Studenten und bilden gemeinsam eine der vier Zweiergruppen, die von einer Dreiergruppe ergänzt werden. Sie durften ihrer Kreativität dabei fast völlig freien Lauf lassen. Lediglich die Einbindung von ausgewählten Bestandsbauten, eine gute räumliche Gliederung und eine möglichst hohe Nutzungsmischung waren vorgegeben.
 

Bedarf an Orten zum Verweilen und mehr Veranstaltungen

„Bei unserer Begehung am ersten Vorlesungstag haben wir uns gewundert, dass so viele Räume in der Innenstadt ungenutzt gelassen werden und die City schlecht durchquerbar ist“, erinnert sich Reiners.Er merkt an: „Nur fünf Schritte von der Bushaltestelle entfernt bekommt man das Gefühl, aus der Innenstadt heraus zu sein. Die Straßen wirken von außen abwehrend.“
In Delmenhorst würden seiner Meinung nach viele Stadträume existieren, die sich entwickeln lassen könnten und es gäbe genug Möglichkeiten zur Vernetzung. Räume mit Aufenthaltsqualitäten seien notwendig. Hinter Hertie sei laut dem Dozenten besonderes Potenzial vorhanden.
Daneben könne angesichts stark beschädigter Gebäude in der Lange Straße mit deren Weichen eine bessere Durchwegbarkeit erzielt werden. Außerdem müsse ein Ort geschaffen werden, an dem Diskurs herrsche, ein Kultur- und Veranstaltungszentrum, das auch als Theater genutzt werden könne.
 

Über direkte Wege beleben

Beim Modell „Impuls“ sind direkt am Bahnhof ein attraktives Wohnquartier mit Einzelhandels- und Gewerbeflächen, sowie ein Jugendhotel und eine Kita vorgesehen. Im Mittelpunkt steht ein Platz, der zwischen den beiden Kirchen gelegen als Bindeglied zwischen dem Bahnhof und der Burginsel diene. Zur Wiederbelebung des Quartiers trage eine Kombination aus Büros, Wohnungen, Gastronomie und Einzelhandel bei. Kleine Plätze und Grünflächen würden es großräumig öffnen.
 

Inspiration aus Toronto und Venedig

Ein mit Wasser durchzogenes Gebiet, das an die Lagunenstadt Venedig erinnert, und ein zentraler runder Platz, wie er in Toronto zu finden sei, liegen dem Entwurf „DELVETO“ zugrunde. Viele kleine Plätze böten Rückzugsmöglichkeiten, Treffpunkte und Kommunikationsräume.
Mehr Zuwegungen sollen durch das Quartier führen, das über zahlreiche neue attraktive Wohnräume, Gewerbe- und Aktivitätsflächen, öffentliche Bereiche und eine neue Bibliothek oder ein Lernzentrum verfüge. Wasser ziehe sich durch die gesamte Innenstadt und lade zum Spaziergang entlang des Verlaufs an.
 

Grünflächen und Häuser in der Delme

Von Marvin Mühlbach und Alkmene Runge stammt der Vorschlag „Delmenhorst – Zwischen Grün & Blau“. Rückseiten der Gebäude der Bahnhof- und der Lange Straße würden demzufolge umstrukturiert oder durch Neubauten ersetzt. Dortige Blöcke würden Innenhöfe mit privaten Grünflächen erhalten.
An der St. Marienkirche planen beide eine Mischung aus Wohnungen und Arbeitsbereichen, die ebenfalls mit Innenhöfe ausgestattet seien. Überall seien öffentliche Aufenthaltsorte angelegt. Um die Delme seien großzügige Wasserterrassen angeordnet. Im alten Postgebäude befänden sich eine Kunstgalerie und ein Restaurant.
Ab diesem Punkt beginne eine Kette mit fünf einstöckigen Wasserhäusern, die auf der verbreiterten Delme platziert und zum Teil nur über einen Steg erreichbar seien. Ein zweistöckiges Gebäude, in dem Gastronomie und Events unteralten würden, bilde das Ende der Kette. Darüber hinaus würden sie die Lange Straße als 30-Zone wieder von Autos befahren zu lassen.
 

Vierteilung durch Bauform und Verwendungszweck

Das Modell „Cluster Marienquartier: einheitliches Ganzes aus Einzelteilen“ teilt das Quartier in vier Bereiche auf, die sich durch ihre Bauweise und die Nutzung unterscheiden würden. Gewerbe und Wohnen sei in der zur Lange Straße gewandten Seite angedacht. Im Südwesten stände eine Blockrandbebauung mit einem großen Innenhof, der sich wiederum in kleinere Teile gliedere.
Zweigeteilt sei der nördliche Abschnitt, bei dem sich einerseits die zur St. Marienkirche gewandte Seite aufspalte, wo ein katholisches Zentrum inklusive Kitas und Veranstaltungsräumen entstände. Dem sei eine Grünfläche gegenübergestellt. Auch eine Ausweitung der Delme und die Ansiedlung eines öffentlichen Mehrzweckgebäudes sowie eines benachbarten Gastronomiebereichs lägen vor.
Durch in sich geöffnete Blockbebauungen von Wohnhäusern sei der Osten geprägt. Sämtliche Teile sollen einen eindrucksvollen Hochpunkt erhalten, der jeweils zur Grünfläche oder zum Bahnhof ausgerichtet sei.
 

Zusammenkunft der Generationen

Nach dem Entwurf „Schmelztiegel der Generationen am Marienquartier“ sollen sich auf einem Platz jegliche Altersgruppen versammeln. Dazu würden ein Kultur- und Veranstaltungszentrum, einschließlich eines Jugendzentrums mit Sportflächen, eine Kita und Grünflächen an der St. Marienkirche verhelfen.
Kleine Häuser mit großem Garten würden durch die Mittelschicht bewohnt und zugleich von dieser als Arbeitsräume genutzt. Wieder vorgesehen seien eine Erweiterung der Delme und die Freigabe der Lange Straße für den Verkehr, allerdings in diesem Fall als Einbahnstraße.
 

Bürger können Rückmeldung geben

Urban zeigte sich über die Modelle erfreut und hinsichtlich der Vorschläge der Verkehrsführung über die Lange Straße durchaus verblüfft. Ferner regte sie an, ein Buch auslegen zu lassen, in das Besucher Kommentare und ihre Ansichten zu den Entwürfen hineinschreiben könnten. Reiners griff dies als gute Möglichkeit zum Feedback für die Studenten auf, weshalb ein Buch diese Funktion erfüllt.
 
Ausstellung: „Das Marienquartier in Delmenhorst“
Veranstaltungsort: Pop-up-Store HØRST; Lange Straße 85/86
Uhrzeit: 10 bis 18 Uhr
Datum: 28. Januar bis 1. Februar

 
Bild oben: Marvin Mühlbach und Alkmene Runge stellten ihren Entwurf des Marienquartiers am Freitag vor.

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