Aufklärung über Abhängigkeiten in der BBS II – Berufsschülern wird Suchtprävention nahe gebracht

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Gestern, 13. Juni, wurde in der Berufseinstiegsschule in den Berufsbildenden Schulen (BBS) II der Fachtag Suchtprävention veranstaltet. Zum insgesamt sechsten Mal fand er in Zusammenarbeit mit der Anonymen Drogenberatung (drob Delmenhorst) statt. Durch Vorträge und sieben Workshops wurden rund 120 Schüler mit verschiedenen Suchterscheinungen vertraut gemacht.
 
Im ersten Teil des Fachtags seien den Schülern im Berufsvorbereitungsjahr (BVJ) und der Berufseinstiegsklasse (BEK) nach Angaben von Markus Weise Kenntnisse über Vorträge vermittelt worden. Workshops, für die sich die Berufsschüler schon vorab anmelden konnten, folgten im zweiten Teil. Darin erarbeiteten sie gemeinsam mit den Workshopleitern Ergebnisse zum Thema Suchtprävention, die wiederum im dritten Teil allen Teilnehmern vorgestellt wurden.
 

Obacht bei Anwendungsmöglichkeiten von Smartphones

„Alles Smombies“ hieß der erste Workshop, der sich mit dem alltäglichen Gebrauch des Smartphones auseinandersetzte. Zum Namen sei gesagt, dass er in Anlehnung an die Zombies aus der Fernsehserie The Walking Dead und den heutzutage oftmals völlig auf das Smartphone fixierten und deshalb nur nach unten schauenden Personen gewählt wurde.
Nicht das Smartphone an sich würde abhängig machen, sondern lediglich dessen Inhalte und Nutzungsmöglichkeiten, wie bei der Präsentation der Ergebnisse herausgestellt wurde. Darunter fallen Glücksspiel, soziale Netzwerke, Pornos, Spiele, Streaming-Portale und ganz generell das Surfen im Internet, Zudem sei die Gruppe zur Erkenntnis gelangt, dass mit einer Sucht auch andere Probleme einhergehen würden. Schließlich nannten sie noch Tipps zur Vermeidung dieser Sucht.
 

Folgen von Drogen und Glücksspiel

Ein anderer Workshop trug den Titel „Bekifft im Straßenverkehr“ und widmete sich den Drogen im Straßenverkehr. Dabei behandelten die Teilnehmer alle Konsequenzen, die auf eine Person zukommen, wenn sie von der Polizei nach dem Konsum von Drogen am Steuer erwischt wird.
„Behalt‘ das Glück in deiner Hand“ lautete der Name eines weiteren Workshops, der sich mit dem Phänomen des Glücksspiels befasste. Jegliche Formen des Glücksspiels und dessen negative Auswirkungen kamen hierbei zur Sprache.
Über Cannabiskonsum drehte sich der Workshop namens „Der Joint, dein Freund?“, in dem verschiedene Kosumsituationen betrachtet wurden. Ausgehend von der Voraussetzung, dass Menschen etwas tun, um eine positive Wirkung zu erzielen, erkannten die Schüler konkrete Situationen, in denen Cannabis nicht konsumiert werden sollte. Risiko sei mit dem Konsum allerdings ständig verbunden.
 

Angemessener Umgang mit Alkohol

Unter dem Namen „Voll gewesen, toll gewesen?“ thematisierten 16 Schüler im Alter zwischen 17 und 21 Jahren mit Alina Kasperek im Workshop die Partykompetenz. Sowohl positive als auch negative Auswirkungen von Alkohol und Regeln zur Vorbeugung letzterer sie. Einige der Schüler gaben im Nachhinein zu, dass ihnen manche Auswirkungen und die Bedeutung dieses Themas vorher überhaupt nicht so bewusst gewesen seien.
 

Im Gespräch mit einem Alkoholiker

Erstmals war auch ein Betroffener vor Ort, der im Workshop „Mein Leben mit dem Alkohol“ von seinen Erfahrungen berichtete. Auch die Co-Abhängigkeit, also der Umgang von Familienangehörigen und Freunden mit einer Person, die ein Alkoholproblem hat, wurde in diesem Rahmen besprochen.
Laut Mitorganisator Tim Berthold von der drob Delmenhorst sei dies gut angekommen und sehr interessant, da für die Schüler die Offenheit des Betroffen beeindruckend und zugleich abschreckend gewirkt habe. Dass ein Betroffener in dieser Hinsicht Schülern viel besser als Unterricht die Problematik vermitteln könne, davon zeigt sich Markus Weise, der Beauftragte für Öffentlichkeitsarbeit der BBS II, überzeugt.
 

Polizeibeamter klärt über Alkohol am Steuer auf

In einem weiteren Workshop „Don’t drink and drive“ ging Torsten Blume vom Präventionsteam der Polizei auf Alkohol im Straßenverkehr ein. Anschließend wurden Fernbedienungen an die Schüler verteilt, mit denen sie Fragen zu allen Workshops beantworten sollten. Nach Angaben von Weise, seien die Fernbedienungen im vergangenen Jahr noch Teil eines Workshops gewesen und dieses Mal beim Quiz zur Ergebnissicherung eingesetzt worden.
 

Fortsetzung ist geplant

Seinen Ausführungen zufolge hätten der Workshop zum Smartphone und zum Cannabis die größte Nachfrage erzielt, sodass auf den Zweitwunsch zurückgegriffen werden musste, damit die Schüler gleichmäßig verteilt werden konnten. Er ist sich sicher, dass auch im nächsten Jahr wieder ein Fachtag Suchtprävention auf die Beine gestellt wird.
Berthold nennt den Kern der Sache: „Es geht um Aufklärung darüber, dass bestimmte Dinge abhängig machen können.“ Für den Abteilungsleiter der BBS II Florian Bogun sei der Fachtag ein Erfolgskonzept, weil so die Schüler das Gefühl bekämen, wichtig genommen zu werden, und entsprechend auch das Thema selbst ernst nehmen würden. Weise meint, dass zur Prävention vor Abhängigkeit oder Sucht nicht häufig genug vorgegangen werden könne
 
Bild: Alina Kasperek (r.) und die Hälfte der an ihrem Workshop teilnehmenden Schüler präsentierten ihre Ergebnisse.

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