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Atlas spielt 1:6 gegen Werder Bremen im DFB-Pokal — Jahrhundertspiel als Fußballfest [Fotogalerie]

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Das Jahrhundertspiel zwischen dem SV Atlas Delmenhorst und Werder Bremen ist Geschichte. Die Partie fand am Samstagabend, 10. August, im Weserstadion vor 41.500 Zuschauern und damit vor Rekordkulisse statt. Die Fans sahen mit der Partie, die 6:1 endete, ein tolles Spiel, das auf beiden Seiten nur Gewinner kannte.
— Bildergalerie am Ende des Artikels —

Am Schluss kam es so, wie es zu erwarten stand: Werder Bremen schlug den SV Atlas. Alles andere wäre auch schlichtweg eine Sensation gewesen. Doch der Oberligist SV Atlas, der vier Ligen unter den Erstligaprofis des SV Werder spielt, verkaufte sich sehr gut. Zwar ging Werder erwartungsgemäß bald mit zwei Toren in Führung. Doch in der 30. Minute gelang Tom Schmidt der Anschlusstreffer zum 1:2 für den SV Atlas und sorgte für ordentlich Jubel. Und das Tor war sauber erarbeitet und alles andere als ein Geschenk der Grün-Weißen. Auch im Rest der Partie, in der Werder u.a. dank Claudio Pizarro noch das eine oder andere Tor schoss, gelang den Blau-Gelben zumindest noch mehrere Schüsse in Richtung Werder-Tor.
Es war ein Fußballabend, mit dem alle Seiten zufrieden sein konnten. Werder Bremen hat das Spiel gewonnen und ist im DFB-Pokal eine Runde weiter. Der SV Atlas hat sich mehr als achtbar geschlagen und den Delmenhorster Fans einen einmaligen Flutlicht-Fußballabend im Weserstadion präsentiert.

Engelbart: „Gegen Diskriminierung und Ausgrenzung“ – „Fairness, Sportlichkeit, Kameradschaft“ – „Vor Freude könnte ich heulen“.

Vor dem Spiel hatte Vereinspräsident Manni Engelbart in seiner kurzen Eröffnungsansprache auch die Werder-Fans für sich und den SV Atlas eingenommen. Zwar gab es einen kurzen Contra-Moment von Werder-Fans, als Engelbart den Spielort mit dem offiziellen Titel „wohninvest Weserstadion“ bezeichnete. Doch Engelbart sagte: „Entschuldigt, ich musste das sagen“, schnell hatte er die Massen wieder auf seiner Seite, als er sich bei Werder dafür bedankte, dass der Verein das Spiel im Weserstadion möglich gemacht hatte. Applaus brandete auch auf, als sich Engelbart „gemeinsam gegen Rechts, gegen Diskriminierung, gegen Ausgrenzung“ aussprach. „Wir wollen Fairness und Sportlichkeit und Kameradschaft, dafür stehen beide Vereine und das wollen wir heute feiern“, so Engelbart. „Vor Freude könnte ich jetzt heulen und ich glaube, das tue ich jetzt auch. Tschüss, macht es gut“, sagte Engelbart, bevor er unter dem Applaus der Fans beider Mannschaften das Mikrofon an den Delmenhorster Stadionsprecher Thomas Snopienski abgab.
 
Manfred Engelbart mit Thomas Snopienski

Werder-Fans beklatschen Marvin Osei

Die Sympathie der grün-weißen Fans ging letztlich sogar so weit, dass die Fans bei der Auswechslung von Marvin Osei den Atlas-Spieler beklatschten. Ein besseres Zeichen für eine freundschaftliche, aber auf dem Platz ernsthaft ausgetragene Partie Fußball kann es nicht geben. Hätten ein paar Unverbesserliche in der Ostkurve auch noch auf das Abbrennen von Pyrotechnik in der Ostkurve verzichtet und ein paar Bremer Hardcore-Fans nach dem Spiel nicht noch Polizisten angegriffen, gäbe es wohl überhaupt nichts zu mäkeln.
Kein Wunder, dass es auf Delmenews-Nachfrage nach dem Spiel bei den Blau-Gelben auf Nachfrage nur positive Stimmen gab:

Trainer Key Riebau: „Ich bin sehr, sehr zufrieden“
– „Eckenstatistik geht an uns“

Atlas-Trainer Key Riebau:
„Bei so viel Zuschauern, bei so viel Leidenschaft, die die Jungs auf den Platz gebracht haben, ist das ein Wahnsinnserlebnis, vor allem für die Jungs. Die haben sich dieses 6:1 hart erarbeitet und deswegen bin ich damit sehr, sehr zufrieden. Was mich gefreut hat, ist, dass wir in einer Statistik gewonnen haben, das ist die Ecken-Statistik. Da haben wir 5:4 gewonnen, das ist ja auch schon mal was. Ich weiß, was die Jungs können und weiß, was in ihnen steckt. Wir haben in der ersten Halbzeit noch ein bisschen verhalten verteidigt, das haben wir in der zweiten Halbzeit noch einen Tick besser gemacht. Man kann Werder nicht vom Tor fernhalten, bei der Qualität, die sie haben. Deshalb ein ganz, ganz großes Lob für meine Mannschaft.“

Thomas von Rönn: „Es ist wie ein Traum“

SVA-Schatzmeister Thomas von Rönn:
„Es ist im wahrsten Sinne des Wortes einmalig, es ist ein einmaliges Gefühl, außergewöhnlich und wie ein Traum, speziell der Moment, als wir das Tor gemacht haben, in dieser Atmosphäre, ganz hervorragend, außergewöhnlich.“

Stefan Keller: „Wir sind sehr, sehr stolz auf unsere Fans“

Atlas-Berater Stefan Keller: „Am Ende des Tages wurden wir alle belohnt. Die Mannschaft hat sich auf dem Platz selber belohnt, alle die drum herum waren und da sind es nicht nur die, die im Vorstand sind, das sage ich jedes Mal. Es waren so viele Menschen hinter uns und das hat uns so viel gebracht. Wir sind sehr glücklich, dass wir das erleben durften und wir nehmen das als Motivation wahr, weiterzumachen, obwohl wir auch wissen, Oberliga ist etwas anderes. Wir sind sehr sehr dankbar und sehr stolz auf unsere Fans.“
Stefan Keller und Thomas von Rönn im Presseraum des Weserstadions
 

Bastian Fuhrken: „Ich habe jede Minute genossen“ – „Es war mein schönstes Fußballerlebnis“

Der sportliche Leiter Bastian Fuhrken: „Ich bin dann doch überrascht, wie schnell es wieder vorbei ist, weil es einfach 90 Minuten lang sensationell war und ich habe jede Minute genossen. Mein bester Kumpel Tammo sitzt neben mir auf der Bank im Weserstadion mit einem neuen Zuschauerrekord, es war mein schönstes Fußballerlebnis.“ Nachfrage: Wird dieses Erlebnis lange nachwirken? „Ich habe im Vorfeld mit Florian Kohfeldt telefoniert und er sagte: „Bastian, du wirst die nächsten ein bis zwei Nächte Probleme haben, die Stimmung und Emotionen im Stadion zu verarbeiten.“

„Benno Urbainski: „Totale Atmosphäre – Als Torwart bist du der einsamste Mensch da unten“

Torwart Benno Urbainski, der wie seine Mannschaftskollegen eine tolle Leistung ablieferte sagte nach dem Spiel in der Mixed Zone zur Atmosphäre: „Totale Atmosphäre – Als Torwart bist du der einsamste Mensch da unten. Deine Mitspieler hören dich nicht, sind mit sich selber beschäftigt, du bist komplett auf dich alleine gestellt. Selbst wenn der Ball nur im Aus ist, kannst du nicht sagen, ‚Hey, wir machen das gleich mal so und so‘, du bist die ganze Zeit komplett auf dich alleine gestellt. Es war ein guter Tag.“

Pizarro-Trikot für Thomas Mutlu

Besonders freuen konnte sich nach dem Spiel auch Atlas-Mittelfeldspieler Thomas Mutlu: Er ergatterte beim Trikottausch das Hemd von Werder-Torjäger Claudio Pizzaro. Das war kein Zufall. „Mein Onkel Manuel Mutlu hatte vor dem Spiel einen seiner besten Freunde gefragt, ob wir diesen Deal einfädeln können“, wie Thomas Mutlu später erklärte. „Claudio hat zugestimmt, dann haben wir das eben auf dem Feld alles geklärt. Eine witzige Nummer.“
Thomas Mutlu mit dem Trikot von Claudio Pizarro
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Videos

Im Gespräch mit Fans von Blau Gelb Reloaded vor dem Spiel:

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Block-H-Mitglieder tippen, wie das Spiel ausgeht:

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Glanzparade von Torwart Florian Urbainski

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