Kurzfilm gegen Mobbing – Schülerinnen der Mosaikschule gewinnen Wettbewerb

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Heute (24. Januar) führte das Medienpädagogische Zentrum (MPZ) in der Stadtbücherei den Film „Jeden Tag!“ von den Schülerinnen Ronja Offer (16) und Sude Yünüak (14) vor und zeichnete die beiden aus. Beim Kurzfilmwettbewerb „Filmklappe“ gewannen sie in der Kategorie Förderschule im Bereich Delmenhorst und Weser-Ems.
 
Zunächst verlas MPZ-Medienberaterin Gabriele Waller die Laudatio auf die zwei Schülerinnen der Mosaikschule: „Die Geschichte behandelt das Thema Mobbing und wie Freunde aus einer einsamen Situation heraushelfen.“ Nach einer kurzen Filmbeschreibung erklärt sie: „Der Film besticht durch starken Ausdruck und den reduzierten Einsatz von Sprache sowie filmischen Mitteln. Hier gilt tatsächlich, weniger ist mehr. Es ist eine anregendes Filmerlebnis und ein gelungener Film. So engagierte Schüler und Betreuer braucht Delmenhorst.“
 

Botschaft gegen Mobbing

Anschließend wurde der Film gezeigt. Sude spielt ein Mädchen namens Lara, das allein durch das Schulgebäude geht, allein in einem Zimmer sitzt und Wörter aus dem Duden abschreibt und draußen allein die Schaukel benutzt.
Diese Szenen der Einsamkeit sind jeweils in schwarz-weiß gehalten und werden zusätzlich durch melancholische Musik untermalt. Brüche kommen auf, wenn laute Geräusche anderer Kinder zu hören sind und gleichzeitig ein Wechsel zur farblichen Darstellung erfolgt.
Nachdem Sude sich von der Schaukel entfernt hat, kommt Ronja in einem Gang erstmals ins Bild. Sie hält Schilder, die Laras Geschichte erzählen, die aus Bayern stammt und vor einem Jahr an die Schule kam. Seitdem wird jeden Tag über sie gelästert. Obendrein wird sie jeden geschlagen. Lara fühlt sich einsam.
Dann wird wieder von Schwarz-weiß auf Farbe umgeschaltet und Ronja sagt: „Ich finde Lara gut und bin mit ihr befreundet.“ In der Folge ist fröhliche Musik zu hören, beide spielen miteinander, schaukeln gemeinsam und rennen am Ende jeweils mit einem Stoppschild in der Hand auf den Zuschauer zu, bleiben stehen und rufen: „Stopp! Mobbing ist auch keine Lösung!“.
 

Grundidee geht auf eigene Erfahrungen zurück

Unmittelbar danach übergab Waller den beiden sowie Jörn Lahme, dem Schulsozialarbeiter, der das Projekt im Rahmen des Sommerferienprogramms betreute, Urkunden und das Preisgeld in Höhe von 200 Euro. Die Idee, sich im Film mit Mobbing auseinanderzusetzen, stamme von Sude.
In der Vergangenheit sei sie bereits gemobbt worden und habe nach einem Schulwechsel innerhalb von Delmenhorst erneut darunter gelitten, bis sie Freunde fand. Sude besucht die siebte Klasse in der Mosaikschule. Ronja geht dort in die zehnte Klasse. Für beide Mädchen sei jene Szene am besten, wenn Lara nicht mehr allein ist, sondern eine Freundin hat. Außerdem wollen sie gern wieder Filme drehen.
 

Aufnahmen per Handy

Lahme gab an, dass sie ganz viele Szenen gedreht hätten, die nicht mehr im Film enthalten seien. „Beim Drehen haben wir ganz viel herumgealbert“, räumte Ronja offen ein. Sämtliche Filmaufnahmen seien frei Hand mit Lahmes Handy in der Mosaikschule gedreht worden.
Auch beim Schnitt habe Lahme sie unterstützt. Sobald er ihnen die erste Version des fertigen Films präsentierte, hätten beide darauf bestanden, unbedingt die darin fehlende Schlussszene mit den Stoppschildern und der Botschaft einzufügen, weil der Film nicht selbsterklärend genug sei.
Zur Musikauswahl berichtete Lahme: „Die Musik haben wir uns aus freien Archiven angehört und die Mädchen durften sie letztlich aussuchen.“ Allerdings habe sie für den Film neu vertont werden müssen. Einige Lehrer, wie zum Beispiel die Klassenlehrer der zwei Schülerinnen, hätten den Film noch gar nicht gesehen. Mit dem Preisgeld wollen Ronja und Sude zum einen ein Mikrofon für weitere Filme und zum anderen Gesellschaftsspiele für den Freizeitraum in der Schule kaufen.
 

Teilnahme am Wettbewerb auf Landesebene im Februar

Unter zwölf Filmen von fünf Förderschulen konnte sich „Jeden Tag!“ durchsetzen. Am 5. und 6. Februar nehmen Ronja und Sude mit Jörn Lahme an der Niedersächsischen „Filmklappe“ in Aurich teil.
Das Filmprojekt sei nur eines von vielen Angeboten in den Schulferien, das von der Sozialarbeit an 13 Delmenhorster Schulen zur Auswahl stehe, wie Mirjam Tünschel, Bereichsleiterin Sozialarbeit an Delmenhorster Schulen von der Delmenhorster-Jugendhilfe-Stiftung betonte.
Seit elf Jahren prämiert die „Filmklappe“ in den fünf Kategorien „Förderschule“, „Kindergarten/Grundschule“, „Sekundarbereich Klasse 5 bis 7“, „Sekundarbereich Klasse 8 bis 10“ und „Sekundarbereich ab Klasse 11 und BBS“ die zwei besten Beiträge.
 
Bild: Die Bereichsleiterin Sozialarbeit an Delmenhorster Schulen der Delmenhorster-Jugendhilfe-Stiftung Mirjam Tünschel (v.l.), der Sozialarbeiter an der Mosaikschule Jörn Lahme, die Medienberaterin des Medienpädagogischen Zentrums Gabriele Waller sowie die Schülerinnen Sude Yünüak und Ronja Offer freuen sich über den ersten Preis der „Filmklappe“.

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