Zug rammt PKW
Heute kam es gegen 0:30 Uhr auf der Bahnstrecke zwischen Bremen und Oldenburg in Höhe der Gemeinde Ganderkesee, Rethorn in der Straße Hohenkamp zu einem Verkehrsunfall zwischen zwei Zügen und einem Pkw – der unbesetzte VW Golf war unbemerkt auf die Bahnschienen gerollt.
Wäre das Jahr 2022 nicht noch so jung, könnte man diesen kuriosen Unfall bereits für den Jahresrückblick vormerken: Der Pkw war von einem 56-jährigen aus der Gemeinde Ganderkesee nahe der Bahnschienen abgestellt worden. Vermutlich aufgrund nicht ausreichender Sicherung des Fahrzeuges rollte das Fahrzeug auf die Schienen und blieb dort stehen. Im Dunkeln konnte ein 27-jähriger Zugführer aus Nordenhamdas Hindernis zu spät sehen und krachte mit dem Triebwagen und zwei angehängten Personenwaggons ungebremst in den Pkw. Im weiteren Verlauf wurde das Fahrzeug mehrere hunderte Meter in Richtung Hude mitgeschliffen. Ein entgegenkommender Zug in Richtung Bremen kollidierte schließlich mit den Trümmerteilen des Autos, wodurch der baugleiche Zug stark beschädigt wurde. Die insgesamt 15 Reisenden sowie die Zugführer blieben bei dem Zusammenstoß glücklicherweise unverletzt.
Mehrstündige Suche
Zunächst konnte nicht abschließend geklärt werden, ob sich zum Zeitpunkt des Zusammenstoßes Personen in dem Pkw befunden hatten. Dies zog eine umfangreiche, mehrstündige Absuche der gesamten Strecke sowie des angrenzenden Umfeldes nach sich. Schließlich konnte rund zwei Stunden später zweifelsohne festgestellt werden, dass sich keine Personen im VW Golf befunden haben. An der Unfallstelle waren circa 60 Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehren Bookholzberg und Schierbrok sowie die Drohnengruppe des Landkreises Oldenburg und rund zehn Einsatzkräfte des Technischen Hilfswerkes eingesetzt. Der Gesamtschaden kann aktuell noch nicht beziffert werden: Der Pkw wurde in mehrere Teile zerrisse, beide Triebwagen waren nicht mehr fahrbereit. Die umfangreichen Bergungsmaßnahmen dauern derzeit noch an, die betroffene Zugstecke blieb bis in den Vormittag hinein gesperrt. Gegen den 56-jährigen Fahrzeughalter (er schlief während des Unfalls nichts ahnend in seiner nahe gelegenen Wohnung) wurde ein Strafverfahren wegen des gefährlichen Eingriffes in den Bahnverkehr sowie ein Ordnungswidrigkeitenverfahren aufgrund der mangelnden Sicherung des Pkw eingeleitet.
Bildquelle: NonstopNews
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Als Bahnmitarbeiter muss ich ihnen sagen, dass Zugführer nicht die Führer des Zuges sind. Hierbei handelt es sich um Triebfahrzeugführer (Tf). Das gilt auch bei Lokomotiven oder den Zügen von DB Regio.
Zugführer sind bei der Bahn die Zugchefs (Chefs der Fahrkartenkontrolleure) bei Firmen wie der NWB oder wenn der Tf alleine unterwegs ist, ist er Tf und Zugchef in einer Person.
Außerdem handelt es sich bei den Fahrzeugen um Triebwagen, bei dieser Art von Fahrzeugen kann kein Waggon an- oder abgekuppelt werden, deswegen ergibt es in Ihrem Text keinen Sinn, das hier zwei Personenwagen angekuppelt seien. Triebwagen sind die kompletten Fahrzeuge.
Züge von DB Regio sind dagegen sogenannte Wendezüge mit Push and Pull Garnituren.