Störche – Die stummen Verlierer der Energiewende

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Stolz gleiten sie durch die Lüfte, ihr Klappern ist schon von weitem zu hören. Sie stehen für Fruchtbarkeit und Familienglück. Egal, wo Störche auftauchen – es gibt kaum Menschen, die mit ihnen keine positiven Gedanken verbinden. Und doch sorgt der Mensch dafür, dass die Tiere teils schreckliche Qualen erleiden. Und das eigentlich mt den besten Absichten: sauberer Energie.

Doch die Energiewende verändert das Lebensumfeld der Vögel dramatisch. Windkraftparks entstehen über Wäldern und Feldern – wo die Störche einst ungestört umherfliegen konnten, stehen nun mächtige Türme mit noch mächtigeren Rotoren, die den Tod bringen. Denn wenn die Tiere auf der Suche nach Beute von den Rotoren getroffen werden, ist die auswirkende Kraft so enorm, das oftmals Beine, Flügel oder andere Gliedmaßen amputiert werden. Manchmal sterben die Tiere sofort, manchmal können sie vielleicht noch einige Kilometer weiterfliegen, ehe sie unter schrecklichen Schmerzen verenden.

Bereits jetzt dreimal so viele verendete Tiere wie im gesamten Jahr 2021

Insgesamt 50 Störche leben zurzeit in der Storchenpflegestation Wesermarsch von Uwe Hilfers. Der Storchenexperte päppelt die Tiere wieder auf, wenn sie verunfallt sind. Manche können wieder ausgewildert werden, anderen fehlen so große Teile der Flügel, dass sie bis zum Lebensabend auf der Anlage bleiben werden. Nicht alle Verletzungen stammen von Windkraftanlagen, sondern auch von Stromleitungen oder Verkehrsunfällen. Doch ein klarer Trend ist erkennbar, wie der Vogelkundler berichtet: „Wir sind in diesem Jahr bei 15 Ausfällen von Störchen, die verstorben oder schwerst verletzt sind. Die abhanden gekommen sind, zähle ich gar nicht mit.“ Im gesamten Jahr 2021 waren es gerad mal fünf Fälle. Hilfers Ziel ist es nicht, Windparks zu verbieten. Er weiß, dass ohne diese die Abkehr von fossiler Energie unmöglich wird. Aber er wünscht sich, dass alle verfügbaren Mittel zur Vermeidung von Tierleid ausgenutzt werden. „Es wäre wichtig, dass alle Beteiligten gehört werden und nicht am grünen Tisch oder von Quartieren ein Verfahren genehmigt wird. Es müssen auch Fachleute ins Boot geholt werden.“ Wenn er heute Auskünfte zu laufenden Gutachten verlangt, wird er an diejenigen verwiesen, die diese finanzieren – nämlich die Unternehmen selbst. Wenn anhand derer Genehmigung erteilt werden, gehen Tierschützer oftmals vor Gericht, was jahrelange Verfahren zur Folge hat. Geholfen ist damit niemandem.

„Dabei gibt es Systeme, die das Annähern von Vögeln erkennen und dann die Anlage runterfahren“, erklärt Hilfers. „Doch oftmals passiert dies nicht oder man muss es anmahnen.“ Dass ausgerechnet die Natur, die durch die Energiewende geschützt werden soll, durch diese leiden muss, ist für Uwe Hilfers nur schwer zu verstehen: „Es geht nur gemeinsam. Denn sonst sitzen wir irgendwann warm und trocken zuhause, aber die Natur ist uns abhandengekommen.“ Er kann nur mutmaßen, wie sich die jetzige Saison weiterentwickelt. Aber angesichts fortschreitender Windparkbaustellen befürchtet er, dass die Zahl der verstümmelten und oftmals verendeten Tiere noch weiter zunehmen wird. Darum hat er eine klare Bitte, um das Leid zu reduzieren: „Die Störche werden immer mal zu Schaden kommen. Aber man muss die Fälle minimieren auf ein Level, das vertretbar ist.“ Darum sei es wichtig, dass man „Lösungen erarbeitet, die für alle tragbar sind: Betreiber und Tierwelt. Wir brauchen eine Gesamtlösung“, lautet der Appell des Tierschützers.

Bildquelle: NonstopNews

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