Mandatsstreit nach Parteiaustritt der Ratsfrau Isabel D´Ambrosio

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Dicke Luft bei der Partei Die LINKE in Delmenhorst: Nach dem Austritt aus der Partei möchte Isabel D´Ambrosio ihr Ratsmandat, das ihr Vorstandsmitglied Richard Schmid im vergangenen Jahr abgetreten hatte, behalten. Der reagiert darauf mit einem offenen Brief, den wir hier im Wortlaut bringen:

Hallo werte Isabel d‘ Ambrosio, mit großem Bedauern, aber auch Verwunderung habe ich deinen Austritt aus unserer Partei zur Kenntnis nehmen müssen. Bedauerlich deshalb, weil die LINKE solch unangepasste und nonkonformistische Frauen wie dich braucht, gerade in diesen Zeiten. Verwundert bin ich aber auch, weil du gerade jetzt, wo massive soziale Verschlechterungen für viele, viele Menschen drohen und linke Politik notwendiger denn je ist, uns den Rücken kehrst. Nun gut, deine Entscheidung, die ich jedoch nicht nachvollziehen kann.

Inzwischen hast du ja auch verkündet, dass du an deinem Mandat im Rat der Stadt Delmenhorst festhalten willst und wirst. Das kann ich nicht akzeptieren. Du hast als Mitglied auf der Liste der Partei die LINKE das Mandat nur deshalb erhalten, weil ich seinerzeit aus wohlüberlegten politischen Gründen auf mein Mandat verzichtet hatte. Zur Erinnerung: Entsprechend der Regularien des niedersächsischen Kommunalwahlgesetzes hatte ich letztes Jahr ein Stadtratsmandat errungen. Allerdings hatte ich den Weg für dich freigemacht, da du deutlich mehr persönliche Stimmen als ich erhalten hattest, aber dennoch aufgrund der Besonderheiten oder besser Merkwürdigkeiten des Kommunalwahlrechts nicht gewählt warst. Zudem, wie kaum eine andere Partei streitet die LINKE für das Prinzip der Gleichberechtigung von Mann und Frau. Schon aus Gründen der Diversität war es deshalb aus meiner Sicht geboten, dieses Ratsmandat nicht anzunehmen und den Weg für dich frei zu machen. Hätte ich das Mandat angenommen, wären im Rat der Stadt für die LINKE nicht nur die beiden mit Abstand ältesten Männer unserer Liste vertreten gewesen, sondern auch die, die nur wenige persönliche Stimmen auf sich vereinigen konnten. Auch das war ein Grund, dir, nachdem ich die Problematik mit dir ausführlich besprochen hatte, den Sprung in das Stadtparlament zu ermöglichen. Dass du jetzt verkündest, das im Grunde geschenkte Mandat nicht an die Partei zurückzugeben, ist nicht nur ein Affront gegenüber unserem Kreisverband, sondern vor allem auch gegen mich. Ich fordere dich deshalb in aller Form auf, das Mandat niederzulegen und an die LINKE zurück zu geben. Delmenhorst 03.05.2022

Anmerkung der Redaktion: Bisher konnten wir Frau D´Ambrosio nicht für eine Stellungnahme erreichen.

 

Bildquelle: Die LINKE Delmenhorst

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