In Ganderkesee wird seltener geheiratet

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Das Interesse am Heiraten bleibt in Ganderkesee weiterhin verhalten. „Ein Nachholeffekt nach Corona ist auch 2023 ausgeblieben“, berichtet Gemeindesprecher Hauke Gruhn mit Blick auf die jetzt ausgewerteten Jahresstatistiken. Dafür verzeichnete die Gemeinde in 2023 den zweithöchsten Wert bei Kirchenaustritten seit Erhebung der Statistiken.

Im vergangenen Jahr hätten 140 Paare die entscheidende Frage mit „Ja“ beantwortet, eines mehr als 2022. Ein Jahr davor seien 148 Eheschließungen verzeichnet worden, 2020 noch 147, 2019 exakt 165 und 2018 sogar 174. „Den Spitzenwert gab es 1994 mit 190 Eheschließungen.“ Eine größere „Delle“ war in den Jahren 2013 bis 2015 mit 131, 125 und 122 Trauungen zu beobachten. Der Durchschnittswert für den Zeitraum 1993 bis 2023 liegt nunmehr bei 158,7 Trauungen. Als Trauort rangierte die Habbrügger Mühle im vergangenen Jahr mit 52 (2022: 72) Eheschließungen nur noch knapp vor dem Rathaus mit 49 (2022: 42). Das Amtshaus Falkenburg wurde im Sommer 2022 von der Bibelscheune abgelöst. Dort ging im abgelaufenen Jahr 39 Paaren das „Ja“ über die Lippen (im Jahr des „Umzugs“ waren es 25 gewesen). Insgesamt 25 Paare heirateten an einem Sonnabend, deutlich mehr als 2022 (20) und fast so viele wie in den Jahren davor (2021: 26; 2020: 28, 2017 bis 2019: je 29).

Vor allem einheimische Paare haben sich 2023 in Ganderkesee das Ja-Wort gegeben: Bei 98 von 140 Ehepaaren hatten beide Partner ihren Wohnsitz in der Gemeinde. 2022 stammten noch 93 von 139 Paaren komplett aus Ganderkesee. Die „Einheimischen-Quote“ bei den Trauungen stieg damit von knapp 67 auf 70 Prozent. Bei 31 Eheschließungen in der Gemeinde kamen 2023 sowohl Braut als auch Bräutigam von außerhalb. Das ist deutlich weniger als 2022 (41) und etwa so viel wie 2021 (32). Der Saldo der „Hochzeitseinpendler“ war 2023 negativ, da 43 einheimische Paare vor einem anderen Standesamt geheiratet haben. Zum Vergleich: 2022 hatten dies nur 33 Paare getan. Drei Ehen wurden im Ausland geschlossen, genauso viele wie 2022.

Überwiegend traditionelle Namenswahl

Bei 128 von 140 Hochzeiten hatten beide Partner die deutsche Staatsangehörigkeit und bei 62,1 Prozent der Eheschließungen in der Gemeinde war es für beide Partner das erste Ja-Wort (2022: 60,4 Prozent; 2021: 63,5 Prozent, 2020: 65,3 Prozent). „In puncto Namenswahl entschieden sich die Brautpaare mehrheitlich für die traditionelle Variante“, erklärt Gruhn: 100 der 140 Paare (und damit 71,4 Prozent) wählten den Familiennamen des Mannes – hier war fast kein Unterschied zu 2022 zu erkennen. 2021 hatten 112 der 148 Paare (und damit rund 76 Prozent) für den Familiennamen des Mannes optiert. Insgesamt ist die Tendenz hier allerdings rückläufig (2020: 74 Prozent, 2019: 79 Prozent, 2018: 82 Prozent; 2017: 77 Prozent; 2016: 84 Prozent; 2012: 91 Prozent). In 15 Fällen entschieden sich beide Partner für den Familiennamen der Frau, exakt so viele wie 2022. Namenshinzufügungen gab es im vergangenen Jahr in zehn Fällen (2022: 13, 2021: 6, 2020: 3).

Auf konstant niedrigem Niveau bewegte sich 2023 die Zahl der Scheidungen. 41 Paare wurden geschieden, nach 36 im Vorjahr (2021: 40; 2020: 33; 2019: 44; 2018: 53; 2017: 49). In der jüngeren Vergangenheit hat es schon mal deutlich mehr beurkundete Trennungen gegeben: 2013 wurden 77 Scheidungen verzeichnet, 2003 sogar 87. Der Mittelwert für den Zeitraum 1993 bis 2023 liegt bei 56,2 Scheidungen pro Jahr. Den zweithöchsten verzeichneten Wert gab es 2023 bei den Kirchenaustritten: 344 Menschen kehrten der Kirche aktenkundig den Rücken zu. „Nur 2022 waren es mit 390 noch mehr“, hat Gemeindesprecher Gruhn festgestellt. Erst 2021 war der vorherige Höchstwert von 1994 eingestellt worden. In den beiden Jahren traten allerdings „nur“ jeweils 274 Menschen aus der Kirche aus. Der niedrigste Wert der letzten Jahrzehnte wurde 2005 mit 112 verzeichnet. Der Mittelwert der letzten 31 Jahre liegt bei 212,9 Kirchenaustritten pro Jahr.

Bildquelle: Adobe Stock

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