FDP-Landtagsabgeordneter Dürr besucht Timeleas in Delmenhorst – Austausch über Zeitarbeit

Werbung
Werbung
Werbung

Der niedersächsische FDP-Landtagsabgeordnete und Spitzenkandidat für die Bundestagswahl, Christian Dürr, besuchte heute die Zeitarbeitsfirma Timeleas in Delmenhorst. Dort informierte er sich bei Geschäftsführer Holger Moh über Zeitarbeit – und was der Branche gerade Bauchschmerzen bereitet.
 
„Wir haben große Probleme, die Verunsicherung ist groß“, sagte Moh. Der Grund: Das Konkretisierungsgesetz, dass am 1. April in Kraft trat. Damit wurden die Möglichkeiten, Leiharbeiter zu beschäftigen, eingeschränkt. So müssen Kunden, die einen solchen beschäftigen, diesen nach 18 Monaten übernehmen, nach einer Unterbrechung von drei Monaten weiter beschäftigen oder entlassen. „Prozesse gegen das Gesetz sind absehbar“, meinte Moh. Es sei nämlich etwas schwammig formuliert. So sei nicht geregelt, ob auch Krankheitszeiten als Unterbrechung gelten – was für Moh der Fall ist.
 

Moh: Klischees über Zeitarbeit stimmen nicht

Zudem hätten viele seiner Kunden Auftragsarbeiten, die 24 oder 36 Monate dauerten und flexible Mitarbeiter erforderten, ergänzte Moh. Nach dem neuen Gesetzt müssten eingearbeitete Mitarbeiter während eines Projektes entweder ihre Firma verlassen. Oder für die restliche Projektdauer mit einem befristeten Arbeitsvertrag übernommen werden. Gegenüber seinen unbefristeten Verträgen sei das eine kürzere Sicherheitszeit für betroffene Mitarbeiter, findet Moh. Von denen habe er gut 100 als Beschäftigte.
 
Moh selbst sieht viele Klischees über seine Branche als nicht zutreffend an. „Wir haben die Aufgabe, uns Arbeitsplätze im Vorfeld anzusehen“, meinte er mit Blick auf die Zuweisung nötiger Ausrüstung für ausgeliehene Arbeitskräfte. Außerdem zahle er Löhne, die über dem gesetzlichen Mindestlohn lägen, im Schnitt zehn Euro brutto pro Stunde. „Die Zeit der Dumpinglöhne ist vorbei.“ Sonst ginge es auch nicht, da allein in Delmenhorst 15 bis 20 Zeitarbeitsfirmen tätig seien. Und die stünden in Konkurrenz untereinander um die besten Mitarbeiter.
 
Bei diesen seien vor allem die klassischen Tugenden Pünktlichkeit, Loyalität und Zuverlässigkeit gefragt. Ausgebildete Fachkräfte seien mittlerweile so rar, dass Moh sie gar nicht beschäftigen könne. Stattdessen würden Firmen sich gegenseitig solche Arbeitskräfte abwerben. Moh selbst freue sich aber, wenn seine Mitarbeiter übernommen würden: „Das ist für mich die beste Visitenkarte.“
 

Dürr sieht Zeitarbeit als wichtiges Instrument

Dürr hörte den Ausführungen genau zu, bevor er sein Fazit zog: „Zeitarbeit ist ein Teil des Arbeitsmarktes.“ Der oft beschworene Gegensatz zwischen einer Festanstellung und Zeitarbeit sei nicht gegeben. Stattdessen gäbe es fließende Übergänge. „Nichts ist schlimmer, als wenn Menschen jahrelang keine Arbeit haben.“ Für diese könne eine Zeitarbeitsfirma die Brücke zurück in eine Beschäftigung sein. Entsprechend solle der Arbeitsmarkt flexibel gehalten und wenig reguliert werden, damit viele Menschen eine Chance auf Arbeit bekämen.
 
Für Andreas Kuska, FDP-Kandidat für die Landtagswahl, ist der flexible Arbeitsmarkt ein Grund für die gute Konjunktur in Deutschland. „In romanischen Ländern gibt es starre Arbeitsbedingungen“, sagte er. Daher habe Spanien eine Arbeitslosigkeit von 17 Prozent. Trotzdem fand er es erstaunlich, dass Delmenhorst eine Arbeitslosigkeit von 11 Prozent aufweise – trotz Zeitarbeitsfirmen. Laut Moh liegt das daran, dass viele Arbeitslose schlecht qualifiziert seien. Und sich daher nicht vermitteln ließen.
 
Foto: Neben Bundestagskandidat Christian Dürr (2. v.r.) und seiner Wahlkreisbüro-Leiterin Marion Vosteen (hinten) informierten sich auch (v.l.) Michael Gellermann, Schatzmeister des FDP-Kreisverbandes, Ingeborg Hübscher, stellvertretende Vorsitzende des Kreisverbandes, und Andreas Kuska, Landtagskandidat der FDP, bei Holger Moh (hinten) zum Thema Zeitarbeit.
 

Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige
0 Kommentare

Hinterlasse einen Kommentar

An der Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns deinen Kommentar!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert