DKD kann nur auf 90 Prozent der Intensivbetten zurückgreifen – Besucher müssen sich testen lassen

Werbung
Werbung
Werbung

Auch dem Delme Klinikum Delmenhorst (DKD) macht die neue niedersächsische Corona-Verordnung zu schaffen, weil damit eine Testpflicht für Mitarbeiter und Besucher einhergeht somit zusätzliche bürokratische Arbeit aufgebürdet wird. Darauf machten heute die Verantwortlichen des Krankenhauses aufmerksam. Zudem können nicht alle Intensivbetten ausgeschöpft werden, was dem Umstand geschuldet ist, dass zu wenig Pflegepersonal vorhanden ist.
 
„Unsere Hauptbeschäftigung besteht aktuell darin, die neue gesetzliche Regelung zu verstehen und umzusetzen“, berichtet Dr. Christian Peters, Klinikleiter des DKD. Nun ist es für sämtliche Beschäftigten des Hospitals vorgeschrieben, einen Test vorzuweisen. Jeder einzelne Test muss dokumentiert werden. Neben der Belegschaft sind auch Besucher und Patienten, die ins Krankenhaus kommen, zu einem Corona-Test verpflichtet. Das zu bewerkstelligen, sieht Dr. Peters als „große Herausforderung“ an.
 

Dokumentation von Tests bedeutet erheblichen Mehraufwand

Hinzu kommt, dass jene Kollegen, die vollständig geimpft oder genesen sind, zwei Selbsttests pro Woche vornehmen dürfen, die ihnen vom Arbeitgeber zur Verfügung gestellt werden. Festzuhalten sind ebenfalls deren Resultate, wobei auf die Aussagen der Mitarbeiter vertraut werden muss. „Wir sind dadurch personell erheblich gebunden“, merkt der Klinikleiter an.

Obwohl ihm die Notwenigkeit klar ist, lässt er durchblicken: „Das stört klinische Abläufe.“ Außerdem würden die Leute zurzeit an andere Dinge denken. In diesem Ausmaß der Nachweispflicht nachkommen zu müssen, hält Dr. Peters für überzogen. „Wir kommen langsam in Bedrängnis“, sagt er zur Entwicklung der Zahlen der Corona-Patienten, die zumindest auf der Corona-Station in den letzten Tage von vorgestern mit fünf über gestern mit sieben auf heute zehn kontinuierlich zugenommen hat.
 

Bereitschaft, Corona-Patienten aus anderen Bundesländern aufzunehmen

Allesamt sind nach Angaben von Dr. Peters nicht geimpft. Weniger problematisch gestaltet sich die Lage auf der Intensivstation, die bloß einen Corona-Patienten beherbergt. Falls eine Anfrage zur Aufnahme von Patienten aus einem anderen Bundesland eingeht, würde sich das DKD dieser annehmen, so der Klinikleiter.

Tatsächlich soll die Intensivstation ihm zufolge voll belegt sein, allerdings mit Patienten ohne Corona-Infektion. Demnach stehen 16 Intensivbetten und in einer zweiten Station als Ergänzung weitere 8 bereit. Kurzzeitig können diese jeweils komplett ausgelastet werden. Treten Krankheitsfälle im Kollegium auf, sind es entsprechend weniger.

Dr. Peters offenbart: „90 Prozent der Intensivbetten können betrieben werden.“ Für 100 Prozent reicht das Pflegepersonal nicht aus. Im Schnitt bedingt der Personalmangel unter der Pflegekräften laut Dr. Peters, das sauf ein Bett verzichtet werden muss. „Wir arbeiten derzeit in allen Bereichen mit der Stammbesetzung“, teilt er mit. Zur Absicherung werden im Bedarfsfall Arbeitskräfte aus der Anästhesie in der Intensivstation hinzugezogen.
 

Operationen unterliegen noch keinen Einschränkungen

Im Umkehrschluss reduzieren sich dann die Kapazitäten für Operationen. Vom Klinikleiter wird beteuert: „Derzeit laufen OPs uneingeschränkt. Das Haus ist voll.“ Jegliche medizinische Versorgung kann demzufolge gewährleistet werden und selbst bei Eingängen von Notfällen ist es möglich, diese zeitnah zu behandeln. „Die Wiederinanspruchnahme des Krankenhauses nähert sich dem Normalzustand an“, äußert Dr. Peters

Mit Blick auf die Booster-Impfungen der Mitarbeiter verweist er darauf, dass am Dienstag, 23. November, ein Termin stattfand und der nächste am morgigen Freitag, 26. November, folgt. Parallel können Beschäftigte dabei auch die Erst- oder Zweitimpfung erhalten.

Bei den letzten Personen aus der Belegschaft, die zuletzt geimpft wurden, liegt die Impfung wenigstens fünf Monate zurück, worauf Dr. Peters hinweist. „Die Impfung ist das mildeste und erfolgreichste Mittel, um eine schwere Erkrankung zu verhindern. Es nicht nachvollziehbar, wie man das nicht verstehen kann“, bekundet er.
 

Kein Besuch ohne negativen Corona-Test

Über die Aufenthaltsdauer von Corona-Patienten im Krankenhaus gibt er die Auskunft, dass diese sich in Bezug auf die Intensivstation durch eher jüngere Patienten verlängert. So weisen sie seltener Vorerkrankungen auf, verfügen über größere Reserven und sind dadurch imstande, eine schwere Erkrankung länger zu überstehen, wohingegen Menschen in vorgerücktem Alter schneller den Tod finden.

Unter Berücksichtigung der neuen Corona-Verordnung des Landes Niedersachsen mussten Besuchsregelungen geändert werden. Mit sofortiger Wirkung hat sich jeder Besucher unabhängig vom Impfstatus einem Test zu unterziehen. Ein Selbsttest genügt nicht, sondern benötigt wird entweder ein offizieller Antigen-Test, der höchstens 24 Stunden her sein darf, oder ein PCR-Test, der vor maximal 48 Stunden erfolgte. Alles Weitere, also die Besuchszeiten, die Begrenzung von täglich einem Besucher pro Patient sowie die Hygieneregeln, bleibt wie gehabt.
 
Bild: Da Pflegekräfte Mangelware sind, kann das DKD seine Intensivbetten nicht vollständig betreiben.

Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige
0 Kommentare

Hinterlasse einen Kommentar

An der Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns deinen Kommentar!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert