Delmenhorster Tafel an der Grenze ihrer Kapazität

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In den letzten Wochen hat sich die Anzahl der Tafelgäste rapide erhöht: Mittlerweile werden mehr als 4.200 Menschen mit Lebensmitteln versorgt, davon allein gut 3.200 in Delmenhorst. Darum musste die Tafel diese Woche erstmals einen Aufnahmestopp aussprechen – es sind nicht genügend Lebensmittel für alle vorhanden.

Doch nicht nur die Lebensmittel werden knapp, sondern auch das verfügbare Geld. Der Vorstand ist wegen der Zuschussanträge an die Stadt laufend im Gespräch mit der Politik, aber auch mit dem Finanzamt. “ Wir bemühen uns seit vielen Wochen, der Politik und der Verwaltung unsere sogenannten freien Rücklagen zu erläutern“, erklärt Axel Jahnz, Sprecher des Tafelvorstands. “Denn ein gemeinnütziger Verein kann nicht frei über sein Geld verfügen, er muss es satzungsgemäß verwenden und darf nur gesetzlich zulässige Rücklagen bilden – etwa für Investitionen oder Rückbauverpflichtungen. Gebundenes Geld kann nicht “zweckentfremdet” werden zur Deckung von Personalkosten. Wichtig ist, dass wir die Anerkennung der Gemeinnützigkeit nicht gefährden, die uns das Finanzamt seit Gründung des Vereins attestiert hat.“

Belastende Situation

Der Oberbürgermeisterin hätte man in einem persönlichen Gespräch bereits im März geschildert, dass aufgrund des enormen Zuwachses an Tafelgästen eine rein ehrenamtliche Ausführung des Tagesgeschäfts nicht viel länger möglich sei. Darum stellte der Vorstand Anfang Juli einen Antrag auf einen Personalkostenzuschuss für eine Betriebsleiterstelle sowie eine Teilzeit-Bürokraft. Seitdem habe man stets umgehend alle erforderlichen Unterlagen eingereicht, die die Verwaltung zur Prüfung benötigt – darunter den Jahresabschluss 2021, die Kontenstände der Bankkonten, eine Übersicht über die Rücklagen sowie den Mietvertrag mit der Rückbauverpflichtung bei der Rückgabe der Immobilie. “Allein die Rückbaukosten und Reparaturen werden mit mehr als 60.000 € zu Buche schlagen, das Geld müssen wir bereithalten“, erläutert der Tafel-Vorstand. Zudem steht aktuell eine Ersatzbeschaffung für einen LKW an.

Weil es noch keine Entscheidung des Delmenhorster Rats über die Zuschussanträge gab, blieben die zugesagten Zuschüsse der Gemeinden Hude und Ganderkesee zunächst aus. “Ein weiteres Delta von 5.000 €, das die Tafel nun aus eigenen Mitteln stemmen muss”, stöhnt Axel Jahnz. Für die Tafelgäste und die ehrenamtlich Helfenden sei es eine belastende Situation, nicht zu wissen, ob und wie es weiter geht. Und so hofft der Tafevorstand weiter auf die Unterstützung der Politik, um seine wichtige Arbeit fortführen zu können.

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