Delmenhorster Stadtrat lässt öffentlich Bewerber für Stadtbauratsstelle abblitzen – Oberbürgermeisterin fassungslos

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Am Dienstagabend hat der Delmenhorster Stadtrat im Com.Media auf der Nordwolle getagt. Einer der Tagesordnungspunkte war die Wahl eines neuen Stadtbaurats. Doch der Bewerber, auf den man sich zuvor in der Lokalpolitik verständigt hatte und der sich öffentlich vorgestellt hatte, wurde abgelehnt. Die Oberbürgermeisterin und einzelne Fraktionsvorsitzende reagierten anschließend fassungslos.

Eine kurze Erzählung:

Stellen Sie sich bitte folgende Situation vor: Sie arbeiten in ungekündigter Stellung bei einem Unternehmen und bewerben sich bei einer anderen Firma. Dort signalisiert man Ihnen, dass man Sie gern anstellen möchte. Man lädt Sie ein zu einer Firmenveranstaltung, bei der Ihre Einstellung einer der Tagesordnungspunkte sein soll.

Neben Mitarbeitern der Firma sind auch die Presse und interessierte Bürger da. Sie gehen ans Rednerpult, stellen sich noch einmal kurz öffentlich vor und erzählen, was Sie vorhaben. Eigentlich unnötig, denn das Entscheidungsgremium kennt Sie natürlich längst aus Gesprächen.

Eine Garantie für Ihre Einstellung hat Ihnen vorher niemand gegeben, Sie können aber davon ausgehen, dass Ihre Einstellung sehr wahrscheinlich ist, denn das Entscheidungsgremium hat sich bereits zuvor kurzgeschlossen und auf Sie verständigt. Andernfalls hätte man Sie auch nicht zu dieser öffentlichen Veranstaltung eingeladen.

Dann tagt das entscheidende Gremium kurz, kommt zurück und es wird allen im Saal mitgeteilt, dass Sie leider gerade nicht gewählt wurden. 23 Stimmen wären für die Einstellung nötig gewesen. Ihnen fehlte eine Ja-Stimme. Ihren Misserfolg können Sie, da es eine öffentliche Veranstaltung ist, anschließend in den örtlichen Zeitungen und auch online lesen.

Die Realität:

Unglaublich? Im übertragenen Sinne ist genau das am Mittwochabend in Delmenhorst geschehen. Der Bewerber, Theo Dworak, aktuell Baudezernent in Nordenham, wurde nicht gewählt. Vertreter der SPD und dem Vernehmen nach auch Mitglieder der Fraktion DL2 stimmten gegen ihn.

Fassungslose Oberbürgermeisterin

Oberbürgermeisterin Petra Gerlach spach Dworak noch kurz tröstende Worte zu, ehe dieser den Saal verließ. Anschließend redete die Oberbürgermeisterin Tacheles: „Es ist unsäglich, was wir mit einem Kandidaten machen. Ich bin sprachlos“, verlautbarte sie, „ich finde das fatal.“  Dieser Einschätzung schloss sich FDP-Fraktionschef Murat Kalmis an. Als „Peinlichkeit hoch drei“ bezeichnete er die Aktion, „das sollte uns zu denken geben.“ Petra Gerlach betonte, dass sie keinen neuen Bewerber vorschlagen werde. Nun müssen sich Politik und Verwaltung erneut überlegen, wie sie die Stelle der Mitte 2024 ausscheidenden Stadtbaurätin Bianca Urban, immerhin die Nummer 3 an der Delmenhorster Stadtspitze, neu besetzen wollen.

 

Theo Dworak

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1 Kommentar
  1. Thomas Weber sagte:

    Unmögliche SPD ! Sie lähmt ganz bewußt unsere Stadt, in der Hoffnung, bei der nächsten Wahl daraus Kapital zu schlagen. Die Folgen für uns Bürger interessieren sie nicht wirklich. Erinnert mich an die Ampel in Berlin…

    Antworten

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